Defi inside

Man sieht es immer häufiger – auch auf unseren Berghütten – das grüne Schild mit einem Herz und Blitzsymbol, manchmal steht auch AED dabei. Was verbirgt sich nun aber hinter diesem Kürzel? Eine lebenswichtige Einrichtung, der sogenannte „Automated External Defibrillator” oder eben ein Defi.

Text: Paul Mair/Almut Otto; Fotos: Almut Otto (mit freundlicher Unterstützung der Bergwacht Bayern)

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Bedenkt man, dass die Herz-Kreislauf-Vorkommnisse einen Gutteil der alpinen Unfallstatistiken belegen, dann kann man sicher nicht von übertriebenen Maßnahmen sprechen, wenn man auf einer Hütte einen Defi installiert.

Markus S.*, ein Gast am Solsteinhaus im Karwendel verdankt diesem technischen Instrument, dem Engagement anwesender Gäste sowie dem Hüttenwirt Robert Fankhauser jedenfalls sein Leben. Im Alter von 46 Jahren brach er mit Herzbeschwerden auf der Terrasse zusammen. Eine zufällig anwesender Sanitäter hatte den Ernst der Lage sofort erkannt und mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen.

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Der erste Schritt, die Lage zu erkennnen ist, den Schmerzreiz, die Reaktion….
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…und die Atmung des Patienten zu prüfen.
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Reagiert der Patient nicht adäquat, sofort Notruf veranlassen!
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Zeitgleich wird mit der Herzdruckmassage…
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… und Beatmung begonnen.

Robert konnte währenddessen den AED holen und führte unter Anleitung der akustischen Stimme des Geräts die einzelnen Schritte durch.

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Keine Angst: Jeder kann unter Anleitung des AED die Elektroden anlegen und das Gerät ordnungsgemäß bedienen.

Nach der Schockauslösung begann das Herz des Opfers wieder zu schlagen, der ebenfalls auf der Hütte vorhandene Sauerstoff erleichterte dem Patienten die Atmung. Bis zum Eintreffen des Notarzthubschraubers Christophorus 1 wurde die Person in stabiler Seitenlage betreut.

Doch wie funktioniert denn nun eigentlich die sogenannte Frühdefibrillation? Hat man in einer unklaren Situation die Chance, einen AED einzusetzen, so sollte man dies so früh wie möglich tun. Die ersten Schritte zur Beurteilung sind ansprechen, Schmerzreiz setzen, Atmung überprüfen. Stellen wir fest, dass der Patient nicht adäquat reagiert, veranlassen wir sofort den Notruf und lassen den AED zum Patienten bringen. Zeitgleich wird mit der Herzdruckmassage und Beatmung begonnen.

Der Defi wird eingeschaltet und von nun an werden die Angaben der elektronischen Stimme befolgt.

Zuerst legt man die Elektroden laut den Skizzen auf den Pads am Oberkörper an, nun erfolgt eine Analyse des Patienten durch das Gerät. Dabei unterbricht man die CPR und berührt oder bewegt den Patienten nicht. Je nach Zustand entscheidet das Gerät, ob ein Schock abgegeben werden soll oder nicht.

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Die Pads werden laut Anleitung angebracht.
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Nun folgt durch das Gerät die Analyse des Patienten.

Wird kein Schock empfohlen, bleiben die Elektroden am Körper und man führt weiterhin die CPR 30:2 (Massage:Beatmung) fort. Nach ungefähr zwei Minuten wird eine neuerliche Zustandsanalyse vom AED durchgeführt.

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Wird kein Schock empfohlen, die Herzdruckmassage…
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…sowie Mund-zu-Mund-Beatmung fortsetzen.

Wird ein Elektroschock empfohlen, achtet man darauf, dass der Patient von niemandem berührt und etwas Abstand eingehalten wird.

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Bei Schockabgabe darf der Patient nicht berührt werden!

Nach der Schockabgabe wird die Herzdruckmassage im Verhältnis 30:2 fortgesetzt. Das Gerät führt nun ebenso nach zwei Minuten eine Analyse durch und gibt weitere Anweisungen. Dies wird solange aufrechterhalten, bis der Notarzt beim Patienten eintrifft, sich der Patient bewegt, normal atmet oder Anzeichen des wiedererlangten Bewusstseins zeigt. Darüber hinaus bleibt der Reanimierte unter ständiger Beobachtung.

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Bis zum Eintreffen des Notarztes Patienten in stabile Seitenlage bringen.

Je früher ein Defibrillator verwendet wird, umso größer sind die Chancen für den Notfallpatienten. Einen AED kann man bei Verdacht auf Herz-Kreislauf-Probleme immer verwenden. Wenn die Analyse keine Schockabgabe empfiehlt, kann diese auch nicht durchgeführt werden.

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Es gibt unterschiedliche AED-Hersteller. Doch letztendlich funktionieren die Geräte alle gleich.

*Name von der Redaktion geändert

Dieser Artikel erschien im Tablet-Magazin Mountains4u 3/2013.