Archiv der Kategorie: Adventure

Vielfalt ist eine Stärke

Unterwegs auf einem Volvo Ocean Racer

 „Eat, sleep, sail, repeat” lautet das Motto, dem jeder Volvo Ocean Race Teilnehmer folgt. Und im Prinzip fühlt sich der Überführungstörn einer VO60-Yacht genauso an, meine ich zumindest. Denn ich durfte das Team Jolokia von St. Tropez nach Alicante begleiten, wo es einige Tage später beim Start der legendären Hochseeregatta nach Lissabon aufbrechen sollte.

So entspannt geht es auf einer Volvo Ocean Yacht nicht immer zu
M`Baki Lusamvuku gehört zum festen Team bei Jolokia. Foto: Almut Otto

“Komm doch mal mit”, schlägt M’Baki mir bei einen Sundowner am Chiemsee vor. Und schon höre ich mein abenteuerlustiges Ego sagen: „Ja klar, gerne!“ – Wie bitte? Ich Segelrookie will auf einer Volvo Ocean Race Yacht mitfahren? Die Rennsemmel bringt Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 32 Knoten, also fast 60 Stundenkilometer! Was ist, wenn mir an Bord schlecht wird? Oder ich gar über die Reling gehe? ‚Es gibt einen Einsegeltag‘, versuche ich mich zu beruhigen, ‚und wenn ich mich überfordert fühle, klinke ich mich sofort aus.‘

Doch es kommt anders, als geplant. „Heute Nacht hat´s guten Wind und den müssen wir nutzen“, begrüßt mich Amaury, unser Skipper, während ich meine Tasche nach langer Anreise endlich an Deck stelle, „wir treffen uns um neun am Boot.“ Die Crew verschwindet zum Landgang und ich mit. Pünktlich sind wir zurück. Nach Einweisung in Schwimmweste und Lifebelt erhalte ich das wetterfeste Ölzeug. Amaury teilt die Positionen ein. Jeder muss mit anpacken. Ich werde mit Laurent das Backstag trimmen. Nun erst schaue ich mich auf dem Schiff um. Mittlerweile sind sogar die Schoten kaum mehr zu erkennen, denn längst hüllt die Abenddämmerung alles in diffuses Licht.

Die Rennsemmel legt ab

Mit den Grindern werden die Winschen angekurbelt.
Je besser das Team eingespielt ist, desto schneller lässt sich grinden. Foto: Martin-COUDRIET

Immerhin sehe ich insgesamt fünf Winschen und zwei Grinder, den manuellen Antrieb der Winschen. Das schräg achtern nach Backbord und Steuerbord verlaufende Backstag dient zur Feinjustierung des Mastes, lasse ich mir später erklären. Anschließend wird die Schichteinteilung der Crew, vier Frauen und sechs Männer, abgestimmt. Dank M’Baki erhalte ich gemeinsam mit ihr, Julien, Masch‘ und Olivier die erste Wache, dann gibt’s drei Stunden Schlaf, wieder drei Stunden Wache und so weiter. Erst viel später wird mir bewusst, welch kluger Schachzug das Timing war: Wir erleben traumhafte Sonnenauf- und ebensolch unvergessliche Sonnenuntergänge.

Amaury startet den Motor und wir laufen aus. Jetzt gibt es kein Zurück mehr! Vorsorglich schlucke ich eine Vomex, denn: wenn mich die Seekrankheit erwischt, ist es für Medikamente zu spät.

Ab 3 Salingen macht das Segeln erst richtig Spaß.
Der Mast scheint unendlich: er hat 29 Meter und 4 Salinge. Foto: Almut Otto

Draußen setzen wir die Segel. Bei einem Mast von 29 Meter Höhe ein immenser Kraftakt. Mein erster Einsatz klappt, zum Glück. Und schon rauschen wir durch die Nacht. Bis zu 27 Knoten Wind sind heute angesagt. Wir fahren auf der Kreuz, dabei erreicht das Schiff Geschwindigkeiten von knapp 19 Knoten.

Beim Einholen des Spis ist Teamwork gefragt
Bei Manövern wird das gesamte Team gebraucht. Foto: Martin COUDRIET

Safety First

Längst habe ich mich in die Sorgleine eingepickt und die erste Gischtdusche lässt nicht lange auf sich warten. Doch das Ölzeug hält dicht. So vergeht meine erste Nachtwache wie im Flug und ich darf endlich in die Koje. Luxus ist auf einer Rennyacht fehl am Platz. Mein Bett ist eine von etwa 25 Hängematten, die unter Deck Backbord und Steuerbord hinter- und übereinander befestigt sind. Ich schlafe trotzdem.

„Aufstehn!“ Gegen Viertel vor sechs werde ich geweckt. Wie im Trance suche ich meine Stirnlampe und schalte die rote Birne ein. Das weiße Licht ist mit Rücksicht auf die Anderen tabu. Ölzeug, Schwimmweste sowie Lifebelt anziehen und ab nach draußen. Noch im Niedergang picke ich mich ein – sicher ist sicher. Irgendwann, zum Glück während unserer Wache, fahren wir die erste Wende. Dafür muss das gesamte Team an Deck. Mein späteres Resümee: in den knapp vier Tagen unterwegs fahren wir gerade einmal drei Wenden.

Die VO 60 hat eine Länge von 19,50 m und ist 5,25 m breit. Foto: Almut Otto

Unsere Kost auf hoher See ist recht simpel. Da es keinen Kühlschrank gibt, stehen nur haltbare Lebensmittel zur Verfügung. Morgens gibt es Kekse mit Tee oder Instant-Kaffee, mittags Brot und abends Astronautenkost. Aufgewärmt wird das gefriergetrocknete Essen auf einem freischwingenden Gaskocher. Doch immerhin: es schmeckt besser, als gedacht.

Morgenstund hat Gold im Mund
Die Yacht wird manuell gesteuert – der Autopilot ist für Segler mit sportlichem Anspruch tabu. Foto: Almut Otto

Jeder muss mal ans Steuer

Als Segler mit sportlichem Anspruch, fahren wir den ganzen Törn ohne Autopiloten. Das Steuern fordert höchste Konzentration, die kaum einer länger als eine halbe Stunde durchhält. Deshalb muss jeder mal ans Ruder, auch ich. Die ersten Minuten fahre ich einen unkontrollierten Schlingerkurs. „Achte darauf, dass du maximal 10 Grad minus beziehungsweise zehn Grad plus vom Kurs abweichst“, korrigiert mich M´Baki. Langsam gewöhne ich mich an die Wellen, fühle ihren Schub, ahne, wohin sie uns gleich treiben werden und steuere gegen, um gleich wieder abzufallen. Meine Kursschwankungen werden geringer und nicht ohne Stolz übergebe ich nach zwanzig Minuten korrekter Kursfahrt das Ruder an den Nächsten.

Die zweite Nacht verläuft etwas ruhiger. Der Wind hat nachgelassen und ich liege gemütlich an Deck. Über mir steht das Himmels-W von Kassiopeia, der große Wagen verschwindet gen Horizont und plötzlich grüßt mich eine riesige Sternschnuppe. Allein dafür hat sich der Törn schon gelohnt. Gekrönt wird mein letzter Tag an Bord noch mit einer atemberaubenden Delfinshow. Was für ein Erlebnis!

Nach 457 nautischen Meilen ist mein Abenteuer auf See in Alicante beendet. Zugegeben: es war anstrengend! Allein der ungewohnte Schlafrhythmus kostete Kraft. Dazu das unausweichliche Zusammenleben mit fremden Menschen auf engstem Raum. Es birgt jede Menge Konfliktpotenzial und mir wird klar: genau dafür steht das Boot. Jeder von uns ist anders, hat seine positiven Seiten, aber auch seine Schwächen. Wenn wir den anderen respektieren, wie er ist, statt ihn zu meiden, können unterschiedliche Fähigkeiten genutzt werden und so ungeahnte Kräfte freisetzen. Nos différences sont une force – unsere Vielfalt ist eine Stärke.

Team Jolokia

Inklusion und Integration stehen im Fokus des Team Jolokia.
„Vielfalt ist eine Stärke“ lautet das Motto vom Team Jolokia. Foto: Almut Otto

M´Baki Lusamvuku ist Mitglied des Team Jolokia, ein bewusst bunt zusammengewürfeltes, französisches Segelteam, das sich für Themen wie Inklusion und Integration einsetzt. Beispielhaft dafür stehen ein blinder Steuermann, übrigens ehemaliger Windsurfprofi, der den Kurs wie kein anderer hält oder der in den Armen bestens trainierte Spinnakerfahrer, der bei einem Motorradunfall ein Bein verloren hat. Das Team begleitet bekannte Rennen wie das Volvo Ocean Race, das Fastnet Race oder auch die Cowes Week (2017: 1. Platz in overall results der Triple Crown Ocean Racer). Nähere Infos: www.teamjolokia.com

Ein perfektes Beispiel für Inklusion.
Dank seiner traineirten Oberarme ist Hervé Larhant der beste Spinnakerfahrer des Teams. Foto: Benjamin-Simon-Lohezic

Infos zum Volvo Ocean Race 2017/2018 gibt es hier www.volvooceanrace.com

Gigantisch: die neue Volvo Ocean Racer vor Alicante.
Auftakt des Volvo Ocean Race 2017/2018 war der In-Port Race in Alicante. Foto: Almut Otto

Dieser Artikel erschien im Magazin abenteuer und reisen, 6/2018.

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Bienvenidos a Tenerife

Im Herbst lockt die größte der sieben Kanareninseln mit mildem Klima plus Sonnenschein. Ob klettern, wandern oder biken, das Urlauber-Paradies Teneriffa bietet abseits des Massentourismus nahezu einsame Naturerlebnisse. Gewusst wo!

Der 2718 m hohe Guajara ist eine Wanderalternative zum vielbesuchten Teide
Wanderung zum Guajara – Der Rückweg führt über eine lose Schotterpiste.

„Den 3.718 Meter hohen Pico del Teide, den höchsten Berg Spaniens, muss man gesehen haben!“, sind wir überzeugt, als wir unsere Reise nach Teneriffa planen. Doch wer sagt denn, dass man ihn auch gleich begehen muss? Dank Carlos – einem waschechten Tinerfeño – und Juliane – einer deutschen Wahltinerfeña – wählen wir eine einsamere Bergwanderalternative: den 2.718 Meter hohen Montaña de Guajara.

Der nach einer unglücklich verliebten Guanchenprinzessin benannte, dritthöchste Berg Teneriffas bildet gleichzeitig den höchsten Berg der Caldera, des Kraterkessels. Dementsprechend bietet das Hochplateau des Guajara bei klarer Wetterlage eine beeindruckende Rundumsicht auf den Pico Teide und Pico Viejo, die vier Kanareninseln El Hierro, La Gomera, La Palma und Gran Canaria sowie auf Las Cañadas, den ältesten Vulkankrater der Insel mit rekordverdächtigen 17 Kilometern Durchmesser.

Auf Teneriffa gibt es an die 30 endemische Pflanzenarten.
Der endemische Echium Wildpretii – auch Natternkopf genannt – blüht von Juni bis August in den Cañadas des Teide.

Im ersten Moment erinnert die Umgebung des Parque Nacional del Teide an eine karge, aber farbenfrohe Mondlandschaft. Ihre bizarren Felsformationen aus Basalt- und Bimsstein, Geröll- und Schlackenhalden schimmern – dank eingelagerter Mineralien und deren Verwitterungsprodukten – von Jadegrün über Rotbraun bis Schwarz. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich zudem bis zu dreißig endemische Pflanzenarten. Am bekanntesten davon ist die Tajinaste, Wildprets Natternkopf, die nur im Mai und Juni ihre rote oder blaue Blütenpracht zeigt.

Per Bike unterwegs

Die kanarische Kiefer hat an den Kurztrieben drei lange Nadeln, mit denen sie durchziehende Nebelschwaden „durchkämmt“ und so zusätzlichen Niederschlag durch Kondenswasser erzeugt.
Natur pur: Die Mountainbikeroute bei Villa Flor bietet viele Varianten.

Ein paar Tage später, während unserer Radltour mit Bike-Guide Toni, kommen wir an einem knapp 50 Quadratmeter großen, wilden Tajinaste-Feld vorbei. Toni weist uns auf die außerhalb ihrer Blütezeit stehenden, fast unscheinbaren Pflanzen hin und klärt uns über eine weitere botanische Besonderheit der Insel auf: Die kanarische Kiefer hat an den Kurztrieben drei lange Nadeln, mit denen sie durchziehende Nebelschwaden „durchkämmt“ und so zusätzlichen Niederschlag durch Kondenswasser erzeugt. Außerdem ist diese Kiefer so zäh, dass sie nach einem Waldbrand durchaus wieder austreibt. Vielleicht liegt es aber auch am unerbittlichen Vulkangestein, dass die Kanarenkiefer einen so  starken  Lebenswillen   hat?

Kletterparadies bei Arico

Beim Klettern rund um Arico staunen wir jedenfalls über die unzähligen Wände eruptiven Ursprungs, die noch erobert werden möchten. Die ganze Insel bietet ein Felsen-Paradies, das noch lange nicht zur Gänze erschlossen ist.

Eric erschließt die eine neue Kletterroute im Sector Super Zero bei El Rio.

Begeistert nehmen wir die Chance wahr, bei einer Routenerschließung dabei zu sein. Erik, unser ecuadorianischer Kletterführer, hat dafür Sector Super Zero bei El Rio ausgesucht. Geduldig unterstützt er mich zunächst, bis ich in der 30 Meter hohen Wand meine Fotoposition eingenommen habe. Dann geht der Profi mit Bohrmaschine, Hammer, Bohrhaken und Schlingen ausgerüstet ans Werk. Im jungfräulichen Fels entscheidet sich Erik zielsicher für die erste Hakenposition. Nun wird geputzt, gebohrt, geharzt und gehämmert. Schon sitzt der erste Routenfixpunkt. Oben angekommen hat Erik auch schon einen Namen für sein Meisterstück: „Falsos Retos“ – die trügerische Herausforderung. Wieder zurück auf dem Boden beobachte ich, wie Pablo seine Klemmkeile in die Route „Abuso de confianza“ – den Vertrauensbruch – einbringt. Welch passender Namen für diese schwierigen Felsen!

Das El Dorado für Wassersport

Kiten bei über 30 Knoten mit Böen über 40 kn ist eine echte Herausforderung. Foto: Ideenschmiede Berg, Petra Thaller

Teneriffa bietet nicht nur Bergfreunden unvergessliche Abenteuer: Die Insel ist für ihre hervorragenden Kitebedingungen bekannt. Dass es aber gleich mit über 30 Knoten hackt, wenn ich mal aufs Wasser möchte, ist wirklich nicht nett. Frustriert schaue ich mir meinen 6er Kite an und plane ein neues Tagesprogramm. Doch Stationsleiter Björn von der Kitschule El Médano hat glücklicherweise einen rettenden Tipp parat: „Verlänger deine Steuerleinen und du hast deinen Schirm wieder locker unter Kontrolle – und das, ohne den Adjuster zu nutzen. Den brauchst du noch, falls der Wind zulegt“, warnt er mich. Gesagt getan. Und siehe da: Ich erlebe den besten Kitetag meines Lebens.

Abends kreisen meine Gedanken. Ist dieses Fleckchen Erde wirklich nur eine Urlaubsinsel? Hier gibt es so viele Möglichkeiten. Kein Wunder, dass so viele Ausländer hier wohnen. Nun gut, aussteigen werde ich nicht, aber ich komme wieder – keine Frage!

Info:

Spanisches Fremdenverkehrsamt, Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt, T. 0049/(0)69/72 50-33, www.webtenerife.de

Tenerife Outdoor, Avda. Mencey de Abona 49 bajo, 38600 Granadilla, T. 0034/(0)922/77 09 66, www.tenerifeoutdoor.com

Klein und Fein

Wer Urlaub in familiärer Atmosphäre bevorzugt, ist in einer Finca perfekt untergebracht. Frisch renoviert, gemütlich und mit viel Liebe – und selbstverständlich allem Komfort – ausgestattet ist z.B. die Finca Lisa in Arico.

Klein und fein: die Finca Lisa in Arico.

Auf dem etwa 4.000 Quadratmeter großen Grundstück befindet sich ein Ferienhaus für bis zu 4 Personen sowie das Wohnhaus der Gastgeber mit zwei Appartements für jeweils 1-2 Personen und einem bis zu 4 Personen. Ein kleiner Sole-Pool und ein gemeinsamer Grillplatz sorgen für persönliches Ambiente. Die Vermieter Karin und Pippo sprechen deutsch, italienisch, spanisch und englisch.

Arico ist der perfekte Ausgangspunkt für zahlreiche Boulder- und Kletterpartien. Preis: ab 30,00 € / Tag Finca Lisa, Calle El Fronton 42, La Sabinita, 38589 Arico, T. 0034/(0)676/47 36 99, www.finca-lisa.com

Biken

Für Biker hat die Kanareninsel Teneriffa dank ihres milden Klimas und dem 3.718 Meter hohen Teide das ganze Jahr über jede Menge Spaß zu bieten. Die meisten Radler tummeln sich – nicht zu Unrecht – im grünen Norden der Insel. Doch wir haben uns ganz bewusst im Süden umgeschaut. Radeln auf der Insel hat einfach überall seinen Reiz. Wer kein eigenes Bike dabei hat, der findet beim Bike Point in El Médano eine gute Auswahl. Die Radspezialisten bieten zudem einen Lieferservice sowie auch geführte Touren an.

Bike Point El Médano, Calle Villa de la Orotava 10, 38612 El Médano, T. 0034/922/17 62 73, www.bikepointtenerife.com

Kartenempfehlung: Freytag und Berndt; Auto & Freizeit- karte; 1:50.000 2012; Preis: 7,95 €

Tourentipp

kleine/große Vilaflorrunde

Schwierigkeitsgrad: leicht/mittel, Dauer: 2 h (kleine Runde), 4 h (große Runde), Starthöhe: 1.600 m, 300 Hm (kleine Runde) 900 Hm, Distanz: 20 km (kleine Runde), 40 km (große Runde)

Beschreibung: Gestartet wird auf einem der freien Parkplätze 2 Kilometer oberhalb von Vilaflor. Markierun- gen weisen den Weg. Die Route führt größtenteils über eine breite Forststraße. Besonders reizvoll: der Blick auf den Teide sowie auf die benachbarte Kanareninsel Gran Canaria.

Ebenfalls zu empfehlen sind die höchst anspruchsvolle Route „La Escalona – Vilaflor – La Escalona“ oder der fast unendlich scheinende Downhill Teide – El Médano. Genauere Beschreibung unter www.allmountain.de

Klettern

Bei Arico gibt es für jedes Kletterniveau die passende Route. Foto: Petra Thaller, Ideenschmiede Berg

Dank ihres vulkanischen Ursprungs bietet Teneriffa auf fast der gesamten Insel perfekte Kletterbedingungen. Hier hat der Vertikalsportler die Qual der Wahl! Wir haben uns auf das Kletter-Eldorado rund um Arico mit seinen über 230 Routen sowie die unentdeckten Felsen von Sector Super Zero konzentriert.

Unser Tipp: Bouldern und Einklettern in Arico Arriba – hier ist für jede Könnensstufe eine Route zu finden. Das in Fußnähe gelegene Arico Abajo weist nicht nur höhere Felsen, sondern auch jede Menge Überhänge auf. Auffällig am Gestein in beiden Gebieten sind die vielen Fingerlöcher

Wandern

Ob hochalpines Gelände rund um den Teide Nationalpark, wildromantische Wanderwege im Anagagebirge oder auf den Spuren der Guanchen: Teneriffa bietet vom Herbst bis zum späten Frühling abwechslungsreiche Wanderbedingungen mit allen Schwierigkeitsgraden. Dank unterschied- licher Klimazonen und Landschaften hat jedes Gebiet dieser faszinierenden Vulkaninsel seinen eigenen Reiz.

Wanderjule und Carlos verraten uns die besten Wandertipps auf Teneriffa.

Gefragt sind Ausdauer, richtige Ausrüstung und Motivation. Leider gibt es keine ausführlichen Wanderkarten, doch hängen in jeder Gemeinde Übersichtskarten des jeweiligen Gebietes aus. Wege sind in der Regel durch entsprechende Markierungen nach europäischem Standard und auch durch die landestypischen Steinmännchen gekennzeichnet. Im Winter sollte übrigens in höheren Lagen mit Schnee gerechnet werden. Wer mit fachgerechter Unterstützung Historie, Flora und Fauna von Teneriffa vertiefen und gleichzeitig abseits der bekannten Touren wandern möchte, dem sei ein lokaler Wanderführer empfohlen.

Nähere Infos gibt es unter Wanderjule & A Caminar Tenerife, Juliane Heßbrügge & Sylvia Nockemann, Avda Mencey de Abona 49 bajo, 38600 Granadilla, 0034/(0)600/56 26 23, www.a-caminar.com

Einen Überblick über Teneriffa bietet die Kompass-Karte „Teneriffa“, 1:50.000, Kostenpunkt: 8,95 €. An die 70 schöne Wandertouren inkl. GPS-Tracks finden sich im Rother Wanderführer „Teneriffa“; Wolfsperger, Klaus und Miehle-Wolfsperger, Annette; 1:50.000; 11. Aufl. 2012; Kostenpunkt: 14,90 €; enthalten.

Wandertipp

Hotel Parador – Guajara

Starthöhe: ca. 2.150 m, 650 Hm, Dauer insgesamt: 4,5 h, Schwierigkeitsgrad: mittel

Beschreibung: Anfahrt mit dem Auto über die TF21 bis zum Hotel Parador im Teide Nationalpark. Hier gibt es Parkmöglichkeiten. Alternativ fahren die Buslinien 342 und 348 bis zum Startpunkt der Wanderung am kleinen Kreisverkehr. Von da geht´s in südlicher Richtung über ein Lavafeld direkt auf den Guajara zu. Grüne Markierungen weisen den Weg über Lavafelder, durch einen Bimssteinsattel bis zu den Serpentinen und schließlich auf den etwas steileren Grat – der auch ein paar leichte Klettereinlagen über Felsblöcke fordert – bis auf das Hochplateau des Guajara. Oben angekommen lädt ein kleiner Schutzwall zum Picknick ein. Der Abstieg erfolgt in Richtung Osten. Dabei an Wegkreuzungen immer links halten. Sobald der Fahrweg No 4 erreicht ist, geht es noch ca. 4 Kilometer Richtung Parkplatz. Interessante Wan- derung, die einen faszinierenden Rundumblick bietet. Diese Tour erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Im Süden der Insel gibt es zahlreiche schöne Wanderungen, zum Beispiel durch den Barranco Tamadaya, der für die Wasserversorgung Aricos von Bedeutung ist, oder Rund um den Roque Imoque.

Bunte bemalte Fischerboote – wie hier in El Medano – prägen das Landschaftsbild an Teneriffas Straßenkreuzungen.

Dieser Artikel erschien in der Allmountain 5/2012.

 

Verbund-Skikarten für Schlaufüchse

Mit dem richtigen Timing zum optimalen Pistenspaß

Kitzbühel, Skifahren, Snowboarden
Skifahren ganz einfach entspannt angehen. Foto: Franz Faltermaier

Für eine Verbundskikarte heißt es Anfang der Saison tief in die Tasche greifen. Doch die Ausgabe lohnt sich bekanntermaßen, wenn man mindestens 13 Skitage auf den Brettern steht. Mit unseren Insider-Tipps gibt es jetzt noch mehr Skivergnügen: Denn zur richtigen Zeit am richtigen Ort lässt sich sogar die effektive Fahrtzeit steigern.

Während die meisten Outdoorer im goldenen Herbst noch zum Wandern unterwegs sind, sollten eingefleischte Ski- und Boardsportler schon mal ihre Bretter wachsen. Denn ab Oktober öffnen die ersten Skigebiete der Alpen ihre meist noch menschenleeren Pisten. Das ist die perfekte Gelegenheit, um sich langsam wieder an den Winterspaß zu gewöhnen. Vor allem, da man allein durch den Erwerb einer Verbundkarte in der Vorsaison teilweise 50 € bis 100 € pro anno sparen kann. Das machen immerhin nochmals ein bis zwei Skitage aus.

Vorverkauf nutzen

Azyklisch Skifahren
Wer seine Verbundkarte geschickt nutzt – ist oft allein unterwegs. Foto: Franz Faltermaier

Wer also schon im Sommer vom Winter träumt, dem seien Frühstarterkarten wie zum Beispiel die Allgäu Gletscher Card (555 €) oder die Snow Card Tirol (797 €), empfohlen. Da diese Karten auch auf Gletschern gelten, können sie besonders lang ‒ meist schon ab Anfang Oktober bis in den Mai hinein ‒, genutzt werden. Sukzessive kommen in den nächsten Wochen weitere Verbundkarten wie die Super Ski Card (VVK 725 €) oder die Garmisch Classic Card inklusive Zugspitze (501 €) hinzu. Mit einer Gültigkeit bis in den April versprechen sie ebenfalls eine lange Skisaison.Ab Dezember ist dann der zum Teil günstigere Vorverkaufs-Tarif zwar vorbei, doch dürfen sich Wintersportler zu diesem Zeitpunkt zumindest über eine höhere Schneesicherheit freuen. Unser Tipp: langfristig planen, Geschenke rechtzeitig organisieren und, statt in der Vorweihnachtszeit im Einkaufstrubel an der Kasse zu stehen, lieber unzählige Carving-Törns in die meist noch unberührten Pisten schlitzen. Falls dieser Winter wieder so gut ist, wie in der Saison 2017/2018, haben routinierte Verbund-Kartenbesitzer schon in der Vorweihnachtszeit ihren Kartenpreis wieder hereingefahren. Dieser liegt in der Regel bei magischen 13 Skitagen. Zugegeben, das schafft in der kurzen Zeit tatsächlich nur, wer auch unter der Woche unterwegs sein kann. Aber die Saison hat ja auch erst begonnen.

Skiverbundkarten genießen
Einkehrschwung auf der Hörndlkopfhütte.  Foto: Almut Otto

Weihnachten und Silvester auf die Bretter verzichten? Auch das muss nicht sein. Es gibt mehrere Varianten, um sich das Schlange stehen zu sparen. Für die einen heißt die Lösung „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. So nehmen Frühaufsteher schon mit der ersten Bahn den Weg zum Gipfel. Als Belohnung dürfen sie sich dann auf unberührte und frisch gewalzte Hänge freuen. Doch fast, als gäbe es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Wintersportler genau zwischen 8:30 Uhr und 10:00 Uhr im Skigebiet auftauchen müssen, ist an den meisten Talstationen am frühen Vormittag reichlich Trubel angesagt.

Wer also verschlafen hat, sollte besser noch in Ruhe einen weiteren Kaffee trinken. Denn nach zehn Uhr sind die Gondeln an den Talstationen wieder leerer. Und um die Mittagszeit ist die Lage auf den Pisten um einiges entspannter, während die Almen und Wirtshäuser mit den hungrigen Massen kämpfen. Wir machten in den letzten Weihnachtsferien im Skigebiet Ellmau/Scheffau mehrere Proben aufs Exempel, starteten spät und legten erst ab 14 Uhr eine Pause ein. Danach nutzten wir noch die letzten Lifte und genossen eine fast menschenleere Talabfahrt. Denn das gewöhnliche Ski-Rudel hatte sich schon ab 15.30 Uhr wieder zum Parkplatz zurückbegeben.

Gut zu wissen: Auch in der Hochsaison gibt es einige Termine, die erfahrungsgemäß weniger frequentiert sind. Darunter zählen zum Beispiel die Samstagmorgen mit ihrem Bettenwechsel. Ebenso sind die Pisten am 24. Dezember, dem Silvesternachmittag und Neujahrsmorgen besonders leer.

Mit einer Verbundkarte kann man übrigens auch wunderbar zahlreiche Wintersportorte entdecken. So ist es ein atemberaubendes Erlebnis, dank riesiger Skischaukeln große Runden durch beispielsweise die Skiwelt des Wilden Kaisers oder den Skicircus Saalbach Hinterglemm zu drehen. Doch für einen geruhsameren Skitag lohnt es sich, kleinere Skigebiete wie die Almenwelt Lofer oder die Hörnerdörfer zu besuchen. Denn gerade die so genannten Familienskigebiete überraschen manchmal mit außergewöhnlichen Pisten und urtümlichen Almhütten.

Per Ski-Tour auf einsame Gipfel

Bichlalm
Ski-Tour an der Resterhöhe Foto: Franz Faltermaier

Und wer nun partout an Feiertagen, Fasching oder in den Ferien Schneespaß genießen möchte, erhält mit seiner Verbundkarte die seltene Möglichkeit, hoch gelegene und unberührte Gipfel mit einer Tourenausrüstung zu erobern. Vor allem, wenn der Schnee im Tale noch zu wünschen übriglässt. Wer keine Lust auf anfängliche Pistenskitour hat, muss sich dann zwar immer noch mit vielen Anderen die Gondel teilen, doch einmal an der Bergstation angekommen, geht es mutterseelenallein über einsame Hänge weiter hinauf. Klar, dass dieses Abenteuer nicht ohne notwendige Lawinenausrüstung angegangen werden darf. Und natürlich gilt es vor der Tour die Lawinenlage zu checken und auch nicht unvorbereitet in unbekanntes Gelände zu starten.

Unser Fazit zum Thema Verbundskikarten optimal genutzt lautet: wer individuell plant und azyklisch unterwegs ist, holt das Optimum aus seiner Karte heraus. Dies gilt besonders, wenn er die Vor- und Nachsaison nutzt und auch mal unter der Woche unterwegs sein kann.

Text: Almut Otto

Erschienen inkl. einer Gesamtübersicht aller Verbundkarten im Alpenraum im DSV-aktiv-Ski-Magazin 4/2018

Friluftsliv

Powderfans, die dem quirligen Massentourismus der Alpen entfliehen möchten, finden an der Westküste Norwegens jede Menge unverspurte Bergflanken.

„Ut på tur – aldri sur”, ruft Tom, unser Bergführer, und zieht in gekonnt kurzen Schwüngen als Erster eine gleichmäßige Slalomspur in den unberührten Pulverschnee. „Da ist was dran, denke ich mir”, und zirkele meine Halbkreise direkt nebendran. Nach und nach fahren Jörg, Claudia, Barbara und Jonas fast schwerelos den Berg
hinunter. Jeder folgt seinem eigenen Rhythmus, jeder zieht seine eigene Spur und jeder ist vor allem richtig gut drauf! Und das bei diesem hundsmiserablen Wetter heute: „Oben schneit’s, im Tal regnet’s!”

Auf Regen folgt Sonnenschein: Regenbogen über Langevåg, Foto: Almut Otto

„Draußen auf der Tour – von schlechter Laune keine Spur”, lautet ein norwegisches Sprichwort, und das scheint im Land der Polarnächte und Mitternachtssonne besonders zu stimmen. Ob Regen, Schnee oder Sonnenschein – schon jetzt hat das facettenreiche Fleckchen Erde an der Westküste der skandinavischen Halbinsel jeden Einzelnen unserer internationalen Gruppe in seinen Bann gezogen.
Strandafjellet, das erst vor kurzem modernisierte Skigebiet in den Sunnmøre Alpen, gilt aufgrund seiner bisher unentdeckten Offpiste-Möglichkeiten, als DER Powdertipp in Norwegen. Der Strandberg bietet von seinem Gipfel einen spektakulären Blick auf die umliegenden Fjorde, die nach der letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahren ihren Weg durch den 3.000 Meter dicken Eispanzer fanden. Doch nicht nur das: Neben 14 Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade wartet das Skiresort mit einem fast unendlich scheinenden Variantenangebot auf! Wer sich die Mühe macht und auf die Gipfel steigt, kann von über 1.200 Metern Höhe bis auf Meeresniveau hinuntercruisen. Dabei ist der Abseitsfahrer noch nicht einmal an die Lifte gebunden.
Je nach Schneebedingungen wählt er die Route, wie sie im gefällt. Rechtzeitig per Handy geordert, wartet im Tal ein Shuttle-Taxi und bringt den Skifahrer in den Ort zurück. Wo bitte gibt es diese Flexibilität sonst noch auf der Welt?

Spektakulär: Per Boot zum Skifahren, Foto: Almut Otto

Wem diese Freiheit noch nicht genug ist, der chartert eines der auf Sail und Ski ausgelegten Fischer- oder Segelboote. Mit denen geht es dann durch die Fjorde bis zu einem der unzähligen – an die 1.700 Meter hohen – Gipfel, die zu einsamen Skitouren einladen. Auch wenn stets ein Guide dabei ist, sollte man die alpinen Gefahren nie aus den Augen lassen: Gute Kondition, passendes Equipment und vor allem ausreichend Erfahrung in puncto Lawinenlage sind für dieses Abenteuer Grundvoraussetzung! Die teilweise vier- bis fünfstündigen Aufstiege werden mit einmaligen Abfahrten auf menschenleeren Hängen und einem atemberaubenden Panorama aus majestätischen Bergen, verschlungenen Fjorden und in der Einöde stehenden, bunten Holzhäusern belohnt. Und das Beste: Jeden Tag gilt es, neue Gipfel und traumhafte Runs zu erkunden.

Mittagspause: Kapitän Steins Fischerboot im Hjørundfjord, Foto: Almut Otto

Da unsere Ski- und Sail-Tour leider wortwörtlich ins Wasser fällt – dafür gibt es Morgen wieder Powder satt – entschließe ich mich, mit Stein, unserem Käpt’n, eine mehrstündige Tour durch die faszinierenden Fjorde zu machen. Bevor es losgeht, schürt der Chef tatsächlich ein offenes Feuer auf seinem kleinen Fischerboot! Erst
wird Kaffee gekocht und dann werden Würstchen gegrillt. Es ist nicht zu übersehen, wie begeistert der Lokalmatador von seinem Land ist. Immer wieder deutet er auf Berge, die perfekte Skitouren versprechen, reißende Wasserfälle, die durch das Schmelzwasser noch verstärkt werden und idyllische Fischerörtchen in romantischen Buchten. „Try this”, sagt Stein nach einer Weile und reicht mir ein Stück Wurst, „it’s deer – I shot it the last days in the mountains.” Ich probiere das köstliche Hirschfleisch und muss bei meinen Gedanken innerlich schmunzeln: Der Jagdtrieb und das selbstverständliche Leben mit den Launen der Natur scheinen bei den Norwegern tatsächlich im Blut zu liegen. Ob Steins Vorfahren wohl Wikinger waren?

Stimmungsvoll: Im Vordergrund das Hafengebäude von Ålesund mit Blick auf die vorgelagerten
Inseln, Foto: Almut Otto

Infos

Anreise nach Fjord Norway mit der Lufthansa oder Scandinavian Airlines über Oslo oder Kopenhagen zum Flughafen Vigra, von dort fahren regelmäßig Shuttlebusse in das Stadtzentrum von Ålesund. Ab Ålesund geht es in einer Stunde per Skibus z.B. ins Stranda Skiresort oder per Sail & Ski in die Fjorde.
Beste Reisezeit ist von Februar bis Mai. Weitere Infos: www.visitnorway.com und www.fjordnorway.com
Stranda Ski Resort
Stranda gilt als der Geheimtipp für Offpiste- und Tourenfahrer. Doch es bietet auch Spaß für die ganze Familie: Es gibt sieben Lifte für 14 Abfahrten mit insgesamt 22 Kilometern, jede Menge Varianten, einen Snowpark, einen Flutlichthang, einen LVS-Park, sechs Loipen, einen Kinderspielplatz und drei Restaurants. In der Skischule vor Ort werden Ski- und Snowboardkurse für jedes Level angeboten. Skiguides stehen für Off-Piste-Touren für etwa 125,– Euro/Tag und Person gern zur Verfügung. Für nur 5,– Euro pro Person sammelt der örtliche Shuttleservice die Skifahrer auch an den entlegensten Orten wieder auf.
Stranda Ski Resort, Hevsdalen, 6200 Stranda, Norwegen,
T. 0047/(0)70/26 02 12, www.strandafjellet.no
Skischule und Skiguides, 6200 Stranda, Norwegen,
T. 0047/(0)70/26 02 12, skipost@strandafjellet.no
Taxi-Shuttle Service „Ingers Trans“, Norwegen, T. 0047/(0)40/45 13 33
Sail&Ski
Je nach Unternehmen werden von Februar bis Mai Sail- und Skiabenteuer z.B. rund um den Hjørundfjord und die Sunnmøre Alpen angeboten.
Actin AS: Das kleine Fischerboot bietet Platz für acht bis zehn Personen. Der Kapitän bereitet das Mittagessen nicht nur selbst zu, die Speisen sind sogar selbst gejagt oder gefischt. Übernachtet wird in Hotels oder Bungalows rund um Ålesund, Kosten ca. 250,– Euro pro Person/Tag, Actin AS, Steinvågveien 67, 6005, Ålesund, Norwegen, Stein Magne Hoff, T. 0047/(0)920/9 57 45, www.actin.no
Points North Charters: Luxuriös umgebautes Rettungsfahrzeug namens Elisabeth G. Geschlafen und gegessen wird an Bord. Kosten 3.000,– Euro/Woche (10-12 Personen), T. 0047/(0)90/79 28 34, www.pointsnorthcharters.com
Übernachtung
Radisson Blu Hotel, RS. Bullsgt. 7, 6002 Ålesund, Norwegen,
T. 0047/(0)70/16 00 00, www.radissonblu.com/hotel-alesund Quality Hotel
Waterfront, Nedre Strandgate 25-27, 6004 Ålesund, Norwegen,
T. 0047/(0)70/11 19 00, www.choice.no
Stranda Hotel, Almenningen 16, 6200 Stranda, Norwegen,
T. 0047/(0)70/26 90 02, www.strandahotel.no
Juvet Landscape Hotels, 6210 Valldal, Norwegen, T. 0047/(0)950/3 20 10, www.juvet.com

Kulinarisches
Matbuda. Eine Mischung aus exklusivem Lebensmittelshop mit heimischen Spezialitäten und Restaurant für bis zu 25 Personen ist das Matbuda. Unbedingt probieren: Lachs, Hirsch und diverse Soßen. Matbuda, Sjøgata AS 18, 6200 Stranda, Norwegen, T. 0047/(0)92/42 92 22, www.matbuda.no
Touristeninformation Ålesund, T. 0047/(0)70/15 76 00, www.visitalesund.com
Mit dem RIB-Boot zur Insel Runde
Ein Ausflug mit dem RIB-Boot macht Spaß! Durch einen Abstecher zur Insel Runde bringt er auch die Natur ein Stück näher: An den Felswänden der zum Teil unter Naturschutz stehenden Insel leben circa 500.000 Vogelarten. Darunter sind Papageientaucher mit ihren bunten Schnäbeln, die großen Raubmöwen, auch Skua genannt, die aus der Familie der Kormorane stammenden Krähenscharben, die kleinen Dreihzehenmöven und der als
„Stoßtaucher“ bekannte Basstölpel. Unbedingt ein Fernglas mitnehmen! Sehenswert ist zudem das internationale Forschungscenter Miljøsenter. Hier erfährt man neueste Erkenntnisse zur Klimaforschung und natürlich alles über
die auf der Insel lebenden Vögel. Übrigens wird Runde unter Tauchern auch Treasure Island genannt: In einem niederländischen Schiffswrack aus dem Jahre 1725 wurden jede Menge alte Münzen gefunden. Preis für einen RIB-Bootausflug ca. 100,– Euro/Person, RIB; 62 Nord, 0047/(0)70/11 44 30, www.62.no. Runde Miljøsenter, 6096 Runde, T. 0047/(0)70/08 08 00, www.rundecentre.no

Text: Almut Otto; Fotos: Almut Otto / divers

Dieser Artikel erschien im AllMountainMagazin 1/2013.

 

Majella Nationalpark – Ökotourismus mit Stil

Man nehme eine grandiose Natur, mische sie mit einem Hauch von Nachhaltigkeit dall`Italiano und gebe eine gute Portion an unvergesslichen Erlebnissen hinzu: Fertig ist das perfekte Erholungspaket. Tiefe Schluchten, karge Mondlandschaften und Jahrtausende alte Spuren menschlicher Existenz – Majella, das Muttergebirge der Abruzzen zeichnet sich durch viele Extreme aus. Ihre mächtige Wirkung vereint sie zu einem großen Ganzen: Der Rückbesinnung auf den Ursprung.

Abruzzen - Majella Nationalpark
Blick in die faszinierende Bergwelt des Majella-Gebirgszuges @Almut Otto

„Das hat Stil!“, ist der erste Eindruck, den ich vom Majella Nationalpark habe. Ich sitze mit zwei Kolleginnen und unseren Guides John und Giovanni im der Gaststube des dezent mit Antiquitäten dekorierten Agrotourismusbetriebes „Il Portone“. Während ich die köstlichen – natürlich vom Wirt selbst zubereiteten Antipasti genieße – lasse ich meinen Blick über die Einrichtung schweifen: hölzerne Schneeschuhe und alte Spindeln kann ich noch als solche erkennen. Aber was bitte ist das für ein eigenartiges Zupfinstrument in Zither-Optik? „Das ist eine ´Chitarra pergli Spaghetti´, eine Spaghettimaschine,“ klärt mich Giovanni auf, „der Teig wird über das Gitter gelegt und dann mit einem Nudelholz durch die eng beieinander liegenden Saiten gepresst. Und schon haben die Pasta eine gleichmäßige Form.“ Sehr praktisch!

Ein Platz für Eremiten

Das Majellamassiv zieht nicht nur mich unweigerlich in seinen Bann. Schon seit Jahrtausenden übt der auch als Mutterberg bekannte Gebirgszug mit seinen majestätischen Gipfeln und imposanten Schluchten eine unglaubliche Faszination auf die Menschen aus: Religionsübergreifend nutzten Glaubensvertreter verschiedenster Richtungen die Einsamkeit dieser fast überirdisch scheinenden Natur um dem Göttlichen näher zu sein. Darum gibt es hier – neben Tibet – die meisten Einsiedeleien der Welt.

Abruzzen - Majella Nationalpark
Hier wohnte einst Papst Zöletin V. – heute darf sich jeder für ein paar Tage in diese traumhafte Einsamkeit zurückziehen. @Almut Otto

Grund genug, die Spuren der Eremiten zu erkunden. Unsere erste kleine Tour führt über schmale, gut beschilderte Pfade zur spektakulären Eremitage San Bartolomeo di Legio. Wie ein Adlerhorst thront die in den Fels gehauene Kapelle über der Schlucht von Santo Spirito. Hier also ist der Ort, zu dem sich Papst Zölestin V. – der legendäre Papst, der keiner werden wollte und der erste, der zurück getreten ist – erstmals zurückgezogen hatte. Wer für ein paar Tage der Alltagshektik entfliehen möchte, darf diese heilige Stätte übrigens als Übernachtungsplatz nutzen, sofern das Lager anschließend wieder besenrein hinterlassen wird.

Ob einer von uns an Klaustrophobie leidet, möchte John wissen. Der Gang zur nächsten Eremitage erfordere etwas Mut. Mit einem etwas mulmigen Gefühl wandern wir durch das grüne Orfento Tal. Der Weg führt durch einen märchenhaften Buchenwald, der urplötzlich einen atemberauenden Blick auf eine unendlich scheinende, dicht bewachsene Schlucht freigibt. Von Zeit zu Zeit, so die Legende, soll sich am tiefen Ende der Schlucht eine Pforte öffnen und einen unermesslichen Schatz freigeben. Doch wer nicht schnell genug ist, den sperre die Schlucht auf immer und ewig ein. Bisher hat es noch kein menschliches Wesen geschafft, lebend dieser Verlockung zu entkommen.

Abruzzen - Majella Nationalpark
Der Weg zur Eremitage wird immer niedriger – die Zweizimmer-Einsiedelei erreicht man nur im Kriechgang. @Almut Otto

Da scheint der Eingang zur Eremitage San Giovanni dell Orfento ja fast ein Kinderspiel: Zwanzig Stufen führen seitlich zu einer in den Fels gehauenen, immer niedriger werdenden Passage hinauf. Nun heißt es auf den Boden legen und über den aalglatt polierten, knapp menschenbreiten Stein robben. Rechts geht´s fünfzehn Meter ungesichert in die Tiefe. Konzentriert arbeite ich mich durch das steinerne Nadelöhr. Schließlich wollte der heilige Baumeister San Giovanni, dass man sich seinem Rückzugsort wie eine Schlange nähere. Die Mühe lohnt: Stolz sehe ich mich in der gerade einmal menschenhohen Behausung um. Ein kleiner Altar lädt zum Meditieren ein. Durch die kleine Zweizimmerhöhle – die wohl schon in der Bronzezeit Menschen beherbergt hat – führt ein ausgeklügeltes Wasserleitungssystem, das Regenwasser in einer Zisterne sammelt.

Auf dem Rückweg versinke ich in Gedanken. Berge – wer meint, dass immer nur der höchste Gipfel das Ziel sein kann, wird im Majellapark eines Besseren belehrt. Ohne Zweifel bietet der 2793 Meter hohe Monte Amaro eine grandiose Aussicht und sollte auf jeden Fall erklommen werden. Doch es muss nicht immer nur höher, schneller und weiter sein. Ein Gang zurück – den Blick auf das Wesentliche gerichtet – scheint manchmal angemessen.

Dank einer vorausschauenden Politik und vorbildlicher Rekultivierung einheimischer Arten haben die Abruzzen ihren ursprünglichen Charakter erhalten können. Derzeit steht etwa ein Drittel des Gebiets unter Naturschutz. Erst seit wenigen Jahren erschließt ein bewusst sachte inszenierter Tourismus ausgewählte Abschnitte für die Öffentlichkeit. Das Ergebnis ist eine fast vollkommen intakte Bergwelt mit einer außergewöhnlichen Flora und Fauna. Und modernen, traditionsbewussten Menschen, die diesen Schatz zu erhalten wissen. Molte grazie a voi!

Hintergrundinfos

Allgemein

Majella National Park

Der im Jahr 1991 gegründete Majella Nationalpark verläuft größtenteils über bergiges Gelände von knapp 74.095 Hektar. Dementsprechend liegen auch etwa 55 % des Parks oberhalb von 2000 m. Trotz Jahrtausende alter geschichtlicher Traditionen – erste archäologische Funde reichen bis in die Altsteinzeit zurück – konnte sich das Labyrinthartige Gebiet mit seinen tiefen Schluchten eine unglaubliche Artenvielfalt erhalten. Dementsprechend wurden im Park 2114 Pflanzenarten, davon 142 endemische Pflanzen nachgewiesen. Zudem leben hier 45 Prozent der in Italien vorkommenden Säugetierarten. So unter anderem mit vier Rudeln der kurz vor dem Aussterben bedrohte apenninische Wolf , 30 bis 50 marsikanische Braunbären sowie Rotwild, Gämsen desweiteren auch 130 Vogelarten wie Königs- und Steinadler, Wander- und Lannerfalken.

Der Park ist über die Orte Sulmona, Pescocostanzo und Guardiagrele erreichbar. Am Parkeingang widmen sich Besucherzentren wie das Paolo Barasso in Caramanico Terme, Maurizio Locati in Lama die Peligni, S. Eufemia a Maiella im gleichnamigen Ort unterschiedlichen Themen wie dem heimischen Wolf, der Gämse, den Braunbären, der Archäologie und der Botanik.

Kontakt: Majella Nationalpark, Via Badia n. 28, 67039 Sulmona (AQ), T. +39/0864/25701, F. +39/0864/2570450, www.parcomajella.it

Anreise: per Flugzeug nach Rom oder Pescara, von dort mit einem Mietwagen zu den Orten Sulmona bzw. Guardiagrele

 Beste Reisezeit: Ganzjährig! Wobei sich die jeweiligen Jahreszeiten für unterschiedliche Aktivitäten eignen: Während sich der Sommer für höhere Gebirgswanderungen anbietet, laden Frühjahr und Herbst zu Wanderungen und Radtouren in niedrigeren Höhen, zu Eremitagen und zu Städtetouren ein. Im Winter heißt es dann Skifahren, Langlaufen und Touren gehen.

Übernachten und Essen

Agriturismo Il Portone

Abruzzen - Majella Nationalpark
Hier lässt es sich gut wohnen. @Almut Otto

Der stilvoll eingerichtete, hervorragend restaurierte, alte Biobauernhof liegt in den grünen Hügeln des Majellanationalparks, nicht weit vom Blockhaus entfernt. Insgesamt stehen neun, mit antiken Möbeln dekorierte, fast hochherrschaftliche Zimmer sowie eine Wohnung mit zwei Doppelzimmern zur Verfügung. Besonderheiten: Fahrradverleih, Kochkurse und es dürfen Haustiere mitgebracht werden. Internet vorhanden.

Il Portone, C. da San Martino 2,  65020 Abbateggio (PE), T. +39/085/8543512, www.borgosanmartino.eu

Agriturismo Pietrantica

Urlaub auf dem Bio-Bauernhof dall‘Italiano: Gegessen wird mit der ganzen Familie. Mutter Marisa kocht hervorragend. Meist gibt es selbst angebaute Produkte. Besonders zu empfehlen sind ihre Dinkelgerichte, deren Samen Schwiegervater Paolino schon vor Jahrzehnten wohlweislich zur Seite gelegt hat, um sie später einmal zu rekultivieren. Ehemann Camillo arbeitet nebenher bei der Bergrettung. Er kennt sich im Majellagebirge sehr gut aus. Die Zimmer sind einfach, aber mit allem ausgestattet. Insgesamt stehen im ganzen Dorf acht Appartements zur Verfügung.

Agriturismo Pietrantica, Marisa und Camillo Sanelli, C. da Decontra n°21, Caramanico Terme (PE), T. + F. +39/085/922188, www.agripietrantica.com

Locanda del Barone

Ein hervorragend geführter Familienbetrieb, in dem Essen zelebriert wird: Der Vater kocht einmalig, der Sohn könnte auch in einem Sternerestaurant servieren und die Mutter sorgt rundum für eine heimelige Atmosphäre. Käse und Fleisch – zum Beispiel Wildschein – werden übrigens von der Familie selbst verarbeitet. Die sechs Zimmer sind großräumig und komfortabel ausgestattet. Locanda del Barone, Contrada Casa del Barone, 65023 Caramanico Terme (PE), T. +39/085/92584, F. +39/085/4969787, www.locandadelbarone.it

Kulinarisches

Abruzzen - Majella Natioanlpark
Antonio beim Eismachen – unbedingt das Erdbeereis probieren. @Almut Otto

In San Valentino steht eine der besten Eisdielen Italiens: La Gelateria di San Valentino. Inhaber Antonio hat schon mehrere nationale Auszeichnungen erhalten. Seine Spezialität ist Erdbeereis, doch auch seine der Jahreszeit entsprechende Haselnussvariante – natürlich ohne künstliche Aromen, Zusatz- und Farbstoffe – ist Spitzenklasse. Die Cafébar hat von Mitte November bis Ende Oktober geöffnet. La Gelateria di San Valentino, Via Cupoli, 1/3, 65020 San Valentino (PE), T. +39/085/8574229

Info Wandern

Abruzzen - Majella Nationalpark
Wandervergnügen im Majella-Park. @Almut Otto

Das Majella-Gebirge bietet an die 120 Wanderwege in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Bemerkenswert ist, dass alle Wege an naturwissenschaftlich, kulturell oder historisch bedeutenden Orten vorbeiführen. Je nach Kondition und Zeit bieten sich einstündige Spaziergänge bis zu Mehrtagestouren an. Ob auf den Spuren der Heiligen, der einmaligen Flora und Fauna oder eine anspruchsvolle Bergwanderung im Zentralmassiv oder der Majellakette – jede Tour hat ihren eigenen Reiz. Besonders Eindrucksvoll ist eine Wanderung durch die wilde Orfento Schlucht. Weitere Informationen hierzu gibt es vor Ort in den drei Informationsbüros des Parks.

Wanderkarte Majella (Blatt 13) 1:25:000 Edizioni Il Lupo, ISBN 9788888450179, 13,90 €

Info Biken

Dank einer interaktiven Karte und GPS Daten unter www.besuchabruzzo.de kann sich jeder seine Wunschroute schon vor dem Urlaub heraussuchen. Als Ausgangspunkt eignet sich für Touren durch den Majella Park der Ort Scanno, der auch in Reichweite Parco Nazionale D‘Abruzzo und Sirente-Velino liegt. In Scanno findet in diesem Jahr übrigens erstmals das X -Terra Italy Event statt.

Gerade für Mehrtagestouren bietet sich eine organisierte Reise mit einheimischem Guide an, der nicht nur Hotels vorbestellt sondern auch die geheimen Schleichwege der Hirten kennt. Giovanni Nori ist einer der wenigen deutschsprachigen Guides in den Abruzzen. Er fährt nicht nur Bike, sondern organisiert auch Wanderungen.

Monti e mare, Giovanni Nori, Via Gran Sasso D’Italia 24, 66020 San Giovanni, Teatino, Telefon: +39/348/44 51 772, http://www.monti-e-mare.de

Info Klettern

Im Majellanationalpark gibt es vor allem in Roccamorice hervorragende Klettermöglichkeiten. Hier bieten an die 300 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 4 – 8 Spaß für alle Könnensstufen. Beste Anlaufstelle für Material und Schulung ist Giampiero Di Federico, Martino 33, Abbateggio/PE, T. +39/340/665 0939, http://www.monteabruzzo.it

Info weitere Aktivitäten

Abruzzen - Majella Nationalpark
Unvergesslich: Der Ausritt durch unberührte Natur. @Almut Otto

Fernab von Straßenverkehr und Zivilisation bietet ein Ausritt zu Pferde einen einmaligen Perspektivenwechsel. Ob ein mehrtägiger Ausflug auf den Spuren der Transhumanz – der Wanderviehwirtschaft – oder ein Tagesritt am Fuße des Monte Amaro: Reiten im Majellapark ist ein einmaliges Erlebnis.

Parco Equituristico Majella Morrone, Frank Montefusco / Claudia Maria Sartone, Mobil Frank +39 3296158826 oder Mobil Claudia +39/329/6158824, www.parcoequituristicomajella.it

Text und Fotos: Almut Otto

geschrieben für das Allmountain Magazin/2013

 

Olimpos Tırmanış Cenneti – Kletterparadies Olympos

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Olympos gilt als Kletterparadies @Almut Otto

Wer einmal in Olympos war, kommt wieder: Das kleine Klettergebiet an der lykischen Küste bietet neben einer Vielzahl an vertikalen Spielplätzen eine hamma-chillexte Atmosphäre. Grund genug hier einmal persönlich vorbeizuschauen. Olimpos’a hoşgeldiniz!2

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Auch für Deep Water Solo Fans gibt es jede Menge Spaß @Almut Otto

Text und Fotos: Almut Otto

“Wir haben den ganzen Tag Routen erschlossen,” erzählt Metin Yılmaz. Nomen est Omen! Seinen Namen könnte man mit “der ausdauernde Furchtlose” übersetzen. Wir, damit meint Metin das internationale Petzl-Kletterteam, Öztürk Kayikci und sich selbst. Die beiden einheimischen Bergprofis haben in der lokalen Szene Kultstatus. So war es Öztürk, der das größte Klettergebiet in der Türkei, Geyikbayırı3, unter frotzelnden Kommentaren erschloss. Doch auch Metins Background ist respektabel: Er ist Klettertrainer, Berg- und Skitourenführer, Tauchlehrer und Leiter des Aktivitätencenters bei Kadir´s Treehouses. Dank des Pioniergeistes der Locals sind nicht zuletzt auch die Kletterfelsen in Olympos4  für uns alle zugänglich geworden. Doch nicht nur das. Die eher alternative Szene hat das Bild des Ortes in ihrem ganz eigenen, fast landesuntypischen Stil geprägt.

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Öztürk Kayikci, einer der ersten Kletterer aus der Türkei @Almut Otto

Auf dem Weg zum 1,5 Kilometer entfernten Strand von Çıralı geht es an Orangenhainen und Granatapfelplantagen vorbei. Kleine Shops reihen sich neben Bars und Restaurants. Ein verwunschen wirkender Weg schlängelt sich durch die verborgenen Schätze der antiken Stadt Olympos, bevor sich das türkisblaue Meer verlockend hinter Ruinen und Pinien zeigt. Am glücklicherweise unbebauten Kiesstrand machen sonnenhungrige Rucksacktouristen gemeinsam mit ausgepowerten Kletterern entspannende Yogaübungen. Hier enden auch die Bootstouren zu den atemberaubende Deep Water Soloing Törns, Seekayakfahrer gleiten lautlos durchs Wasser und Schwimmer stürzen sich vergnüglich ins kühle Nass.

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Auf dem Weg zum Strand geht es durch Ruinen der alten Stadt Olympos @Almut Otto

 

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Am Strand von Olympos treffen sich Sonnenhungrige, Kletterfreaks und Rucksackreisende @Almut Otto

Einer der ersten Bewohner des wieder entdeckten Olympos ist Kadir Kaya, der ebenfalls seinem Namen alle Ehre macht. Denn ohne die Beharrlichkeit von Kadir (=”Kraft/Stärke”) stünde im Nationalpark Olımpos Beydağlerı6 keine einzige Unterkunft. Somit wäre auch kein Fels (=”Kaya”) für Sportkletterer zugänglich. Grund genug für die Szene, sich in seinem Holzhüttencamp zu treffen. Trotz aller Beliebheit achtet Kadir strikt darauf, dass der Charakter seiner Unterkunft erhalten bleibt. Die Gäste genießen abends Lagerfeuerromantik und bei der im Preis inkludierten Vollpension gibt es Bio-Lebensmittel. Umweltbewußtsein und alternative Denkweisen sind in der Türkei noch eine Seltenheit. Somit ist Olympos zwar vielleicht nicht typisch türkisch, doch für Rucksack- und Klettertouristen das perfekte Urlaubsparadies. Und so wird es noch eine lange Zeit bleiben. Inşallah!7

Weitere Eindrücke gibt es >>>hier und zum Deep Water Solo in Olympos >>>hier.

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Paradiesisch: Der Weg vom Ort bis zum Strand führt durch idyllische Ruinen @Almut Otto

 

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Sogar Massagen und Yoga wird am Strand angeboten @Almut Otto

 

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Wenn der alte Baum reden könnte, hätte er viel zu erzählen @Almut Otto

Klettern in Olympos

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
In Olympos gibt es für jedes Kletterniveau passende Routen @Almut Otto

Das Kletterareal von Olympos bietet elf Sektoren. Ob Anfänger oder Könner: Bei dem Angebot von über 250 Routen der Grade 4a – 8c findet jeder seinen vertikalen Spielplatz. Die Kalkfelsen locken mit unterschiedlichsten Klettermöglichkeiten. So gibt es Überhänge, Platten, technisches Klettern und vor allem sagenhafte Deep Water Soloing Spots. Je nach Sektor versprechen atemberaubende Meerblicke, kühle Schattenrouten und einige Boulderplätze unvergessliche Klettererlebnisse. Je nach Lust und Laune liegen die Sektoren in zweiminütigen bis halbstündigen Fußmärschen von Kadir´s Treehouses entfernt.

Olimpos Tırmanış Cenneti - Kletterparadies Olympos
Klettern ist Teamsport @Almut Otto

Kletterführer: A rock Climbing Guide to Antalya, Öztürk Kayıkcı

Übersetzungen:

  1. Kletterparadies Olympos
  2. Herzlich willkommen in Olympos!
  3. Hirschabhang
  4. Berg
  5. Herrenberge
  6. so Gott will

Text und Foto: Almut Otto

Dieser Artikel erschien in der Mountains4U 12/2013.

Faszination Drakensberge – Wandern in den Alpen Südafrikas

Bizarr geformte Felsskulpturen, eine Reise in die Geschichte der Menschheit und seltene Tier- und Pflanzenwelten – Das höchste Gebirge an der Südspitze Afrikas wartet mit unvergesslichen Eindrücken auf.

Bizarre Felsformen bestimmen die Kulisse des Cathedral Peak Nature Reserve.
Bizarre Felsformen bestimmen die Kulisse des Cathedral Peak Nature Reserve.

Text und Fotos: Almut Otto

„Sawubona – Herzlich willkommen!“ lautet die durchaus auch gelebte Freundlichkeit in Südafrika. Spätestens seit der Verfilmung von Nelson Mandelas Leben weiß mittlerweile jeder, dass sich die Südafrikaner weitgehend für ein friedliches Miteinander verschiedener Kulturen entschieden haben. Und das Beste: Die atemberaubende Welt in den mit bis zu 3500 Meter hohen Drakensbergen lässt europäische Alltagshektik schnell vergessen.

Begegnungen mit der Natur

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Das namensgebende Golden Gate des Parks im Abendlicht.

„In Südafrika, sagt man, wird die Sonne abends einfach ausgeschaltet“, erklärt Tourguide Thomas bei der ersten kleinen Abendwanderung über den Holkrans Trail im Golden Gate Nationalpark. Gezielt weist er mit seinem Smartphone gen Westen und macht punktgenau eine deutliche Klickbewegung. Tatsächlich: Grad noch war die Umgebung von Tageslicht erleuchtet und plötzlich ist es stockdunkel. Wer hier den Heimweg nicht kennt, darf sich auf eine Nacht in der Wildnis einstellen.

Tourguide Thomas spricht neben Afrikaans und Englisch auch deutsch.
Tourguide Thomas spricht neben Afrikaans und Englisch auch deutsch.

Die unerbittliche Nähe zur gewaltigen Natur zeigt sich einige Tage später noch deutlicher: Während der siebenstündigen Wanderung zum Orange Peel Gap im Cathedral Peak Mountain Reserve springt unser junger Führer „Wiseman“ unvermittelt mit einem Riesensatz zurück. „A brown Cobra!“ entschuldigt er sich. In seiner Bewegung verharrend wartet Wiseman geduldig darauf, bis das tödliche Bist sein schattiges Erdloch verlässt. Glück gehabt, nichts passiert! Meist verziehen sich die Giftnattern – von den Schritten des Menschen gestört – sogar schon, bevor der Wanderer auf sie trifft.

Blick in unendliche Weiten des Cathedral Peak Naturparks
Blick in unendliche Weiten des Cathedral Peak Naturparks

Reise zwischen den Welten

Ein faszinierend übersinnliches Erlebnis ist der Besuch in der Schamanenhöhle Motouleng im Free State. Nach einer halbstündigen Wanderung durch ein grünes Tal sind fremdartiges Stimmengemurmel, mystische Klänge und rhythmisches Klatschen zu hören. Kurz darauf sehen wir eine Gruppe von Sangomas, Medizinmännern, am Eingang eines riesigen Felsenüberhangs. Durch intensive Gebete und Verbeugungen bitten sie ihre Ahnen um Einlass in den heiligen Ort. Ihnen gegenüber singen und tanzen würdevoll gekleidete Schamanenkollegen, die gleichzeitig geduldig auf Auslass warten. Erstaunlicherweise dürfen auch wir Ungläubigen diese ehrwürdige Stätte betreten. Gebannt von ihrer kraftstrahlenden Atmosphäre und magischen Zeremonien scheint unverhofft auch für uns die Kommunikation mit dem Jenseits möglich!

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Mystisches Schamanentreiben am Tor zur heiligen Stätte
Auf ihren Behausungen stellen die Sangomas gleichzeitig ihre Visionen dar.

Von der Reise in metaphysische Welten geht´s kurz darauf weit zurück in die Vergangenheit: Beim Besuch der Main Cave, einer prähistorischen Höhle des Naturreservats Giant´s Castle, stellen lebensgroße Figuren eine Alltagszene aus dem Leben des Urvolkes San wirklichkeitsgetreu nach. An die 500 hervorragend erhaltener, frühzeitlicher Felszeichnungen vermitteln zudem den Eindruck, als wären die Buschmänner erst gestern hier gewesen.

Beeindruckende Szenerie: Buschmänner in Lebensgröße.
Beeindruckende Szenerie: Buschmänner in Lebensgröße.

Doch die Krönung ist Museumsführerin Thandekaximba. Nicht nur, dass sie das Leben und Wirken dieser Menschen und die Bedeutung ihrer Zeichnungen erklärt, sie spricht sogar ihre Sprache! Mühelos integriert sie Klicklaute ins Englische und imitiert originalgetreu verschiedene Tierrufe (von Rolf Fröhling).

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Thandekaximba spricht San.

Nach zehn eindrucksvollen Tagen mit unvergesslichen Begegnungen, besinnlichen Wanderungen, auf denen endemische Pflanzen und exotische Tiere unsere Neugierde weckten, heißt es Abschied nehmen. Ein letzter Blick aus dem Flugzeug in die schier endlose Weite der Natur lässt spüren, wie elementar die Reise in die Wiege der Menschheit geerdet hat: „Totsiens Südafrika – Bis bald!“

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Wandern in the middle of nowhere – Cathedral Peak.
 Nicht Füttern! Wer einem Affen sein Essen abgibt, zeigt, dass er Rangniederer ist.
Nicht Füttern! Wer einem Affen sein Essen abgibt, zeigt, dass er Rangniederer ist.
 African Fish Eagle am Sterkfontein Dam Nature Reserve.
African Fish Eagle am Sterkfontein Dam Nature Reserve.Zulu-Hütte mit Reetdach vor dem berühmten Amphitheater.

Zulu-Hütte mit Reetdach vor dem berühmten Amphitheater.

Infos

Die Blüte der Königsprothea ist das Wappenzeichen Südafrikas.
Die Blüte der Königsprothea ist das Wappenzeichen Südafrikas.

Allgemeines: Die Drakensberge sind das höchste Gebirge des südlichen Afrikas. Sie durchziehen das Land vom Nordosten Transvaals bis in das Königreich Lesotho im Südosten. Das von den Zulus auch uKhahlamba „Wand aus Speeren“ genannte Massiv besteht hauptsächlich aus Basaltgestein. Es entstand vor circa 180 Millionen Jahren durch Vulkanismus. Der höchste Punkt ist mit 3.482 Metern der Thabana Ntlenyana in Lesotho. Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten in Richtung Indischer Ozean. Bekannte Ausnahme ist der mit 2160 Kilometern längste Fluss Oranje des südlichen Afrikas: Er fließt in den Atlantik. Alle Naturschutzgebiete der Region wurden im Jahre 2000 unter dem Namen uKhahlamba Drakensberg Park als UNESCO Weltnaturerbe anerkannt.

Blick auf Lesotho.

Südafrika vereint die ganze Welt in einem Land: In der sogenannten Regenbogennation leben etwa 49,1 Millionen Menschen unterschiedlichster Hautfarben. Die größte Bevölkerungsgruppe des Landes sind mit 11 Millionen Menschen die Zulus. Südafrika ist größtenteils ein sicheres und bequemes Land. Doch in einigen Landesteilen ist mit erhöhter Kriminalität zu rechnen. Hier sind vor allem für Individualreisende die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes hilfreich.

Elegante Transportmethode.
Elegante Transportmethode.

Anreise: Direktflüge nach Johannesburg gibt es mit der Lufthansa oder SAA u.a. ab den Flughäfen Frankfurt und München. Der Flug dauert ca. 10,5 Stunden. Weitere Airlines bieten Flüge mit Umsteigemöglichkeiten an. Die Drakensberge sind knapp vier Autostunden von Johannesburg entfernt. Übrigens beträgt die Zeitverschiebung im deutschen Winter MEZ +1 Stunde.

Heimatgefühle: Heidelberg in Südafrika.
Heimatgefühle: Heidelberg in Südafrika.

Einreise: Die Einreise nach Südafrika ist unkompliziert: Es ist weder ein Visum noch eine spezielle Impfung erforderlich. Vor Ort ist aber ein – am besten südafrikanisches – Moskitospray zu empfehlen. Zur Inbetriebnahme von Elektrogeräten werden Adapter für 3-polige Rundstecker benötigt. Der Eintritt in die Nationalparks ist kostenpflichtig. Je nach Aufenthaltsdauer lohnt sich der Kauf einer Wild Card direkt vor Ort oder vorab über www.sanparks.org.

Klima: Da Südafrika auf der südlichen Hemisphäre liegt, sind die Jahreszeiten entgegengesetzt zu unseren. Für Wanderer sind Frühling und Herbst die beste Reisezeit. Ideal für Tierbeobachtungen ist jedoch der südafrikanische Winter. In Gebirgen wie den Drakensbergen kann es dann vor allem nachts sehr kalt sein. Mit Schneefall ist zu rechnen!

Exotische Begegnung: Elenantilope.

Nähere Infos: South African Tourism und www.dein-suedafrika.de

Reisebuchung zum Beispiel bei Diamir Erlebnisreisen

Nationalparks

 

Golden Gate Higlands National Park

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Kletterpassage am Holkranstrail

Der 11.600 Hektar große Golden Gate Highlands National Park liegt am Fuße der Maluti Berge im Südosten des Free States. Den Namen erhielt das in den nördlichen Drakensbergen gelegene Naturschutzgebiet durch seine in der Morgen- und Abendsonne golden schimmernden Sandsteinfelsen wie zum Beispiel den 76 Meter hohen Brandwag Buttress an der Einfahrt zum Park. Im Reservat gibt es eine Reihe von circa ein- bis fünfstündigen Wanderwegen durch die malerische Graslandschaft mit ihren bizarren Sandsteinformationen. Am Spektakulärsten ist aber mit Sicherheit der zweitägige Ribbok Hiking Trail, bei dem durchaus Zebras und verschiedenste Antilopenarten wie Gnus, Oribis und Springböcke die Wege kreuzen können während in der Luft Bartgeier, Ibisse und Adler ihre Runden ziehen. Fotoapparat nicht vergessen! Zudem werden im Park auch weitere Aktivitäten wie Reiten, Klettern und Canyoning angeboten. Einen Besuch wert ist die 20 Kilometer entfernte Künstlerstadt Clarens. Von hier aus kann auch der Besuch der Schamanenhöhle, Kräutertouren und vieles mehr organisiert werden. Wer das Abenteuer liebt, sollte mit Oliver Esplin Kontakt aufnehmen. Der ehemalige Polizist hat sich nach einem Gesinnungswandel auf unterschiedlichste Extremsportarten spezialisiert.

Giant’s Castle Game Reserve

Die Farben Afrikas in Giant`s Castle.
Die Farben Afrikas in Giant`s Castle.

Das über 34.000 Hektar große, in KwaZulu Natal gelegene Giant´s Castle Game Reserve ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Südafrikas. Schon 1904 wurde es zum Schutze der Elen-Antilopen ins Leben gerufen. Heute bemüht sich das Reservat auch Kap- und Bartgeier vor dem Aussterben zu bewahren. Dementsprechend leben leben circa 200 Brutpaare sowie zudem etwa 60 Säugetierarten und 30 Reptilienarten in dem Gebiet.

Eine weitere Besonderheit von Giant´s Castle ist die in einem nur 30-minütigen Fußweg gut erreichbare Main Cave. Ihre circa 550 Buschmannzeichnungen zählen zu den am besten Erhaltenen von Südafrika. Die auch als Buschmänner bezeichneten Nomaden gelten übrigens als erste Bewohner Afrikas und sind somit möglicherweise die Wurzel des menschlichen Stammbaums. Den Namen erhielt das Naturreservat übrigens, weil die Silhouette seiner Bergmassive an einen schlafenden Riesen erinnert. Davon erreichen der Giants Castle (3325 m) und der Injasuti Dome (3459 m) über 3000 Meter. Das Reservat lädt zu 25 Wanderungen in unterschiedlicher Länge ein. Bei Mehrtagestouren kann in Höhlen oder auch in Zelten übernachtet werden. Besonders beliebt ist das Vulture Restaurant. Von dem sogenannten „Lammergeyer Hide“ lassen sich im Winter die – mit ihrer fast drei Meter großen Flügelspannweite imposanten – Bartgeier hervorragend beobachten. Weitere Aktivitäten im Camp sind Reiten, (Eis-)Klettern und Mountainbiken. Jeden letzten Sonntag im April findet die 75 Kilometer lange Giant´s Mountain Bike Challenge statt.

Cathedral Peak Nature Reserve

Auch das Cathedral Peak Nature Reserve liegt in der Provinz KwaZulu-Natal. In dem 32.000 Hektar großen Gebiet locken majestätische Gipfel wie der Cathedral Peak (3.004 m, erstmals bestiegen im Jahr 1917), der Cleft Peak (mit 3.281 m der höchste Gipfel), The Bell (2.930 m), Outer Horn (3.005 m), Inner Horn (3.006 m), Mitre Peak (3.023 m) und die Twins (3.006 m) zu zahlreichen Höhentouren. Die Flüsse Didima und Mlambonja schufen über Millionen von Jahren tiefe Täler in denen heute Paviane, Antilopen und mehr als 210 Vogelarten leben. Ein Paradies für Wanderfreunde. Fußfaule Menschen können bei trockenem Wetter über den Mike´s Pass bis auf die Spitze des “Little Berg” nahe der Didima Schlucht fahren. Von hier gibt es eine spektakuläre Aussicht über die Gebirgszüge und umliegenden Ebenen.
Sehenswert sind zudem dien zahlreichen Felsmalereien der San.

Royal Natal National Park

Gigantisch: Die spektakuläre Wand des Amphitheaters.

Der 8000 Hektar große Royal Natal National Park wurde 1916 errichtet und gehört zu den Highlights der Drakensberge. Seinen royalen Zusatz im Namen verdankt er dem Besuch der britischen Königsfamilie im Jahre 1947. Das besondere Kennzeichen des Naturparks ist eine spektakuläre, acht Kilometer breite und 1000 Meter hohe, fast senkrechte Basaltfelswand, das sogenannte Amphitheater. Bekannt sind ebenfalls die fünfstufigen Tugela Wasserfälle, die 948 Meter in die Tiefe stürzen. Der mit 3282 Meter höchste Gipfel der Abbruchkante, der Mont-Aux-Sources macht seinem Namen alle Ehre: Auf ihm entspringen mehrere Flüsse, so unter anderem der Orange River und der Tugela. Der sich von hier auf eine 405 Kilometer lange Reise in den Indischen Ozean macht.

Ob Kurzwanderung oder Mehrtagestouren: Der Park ist ein Paradies für Wanderfreunde. Mit der einfachen, jedoch aufgrund der Hitze anstrengenden Wanderung zu den Tugela Falls befindet sich hier auch der bekannteste und schönste Wanderweg Südafrikas. Erfahrene Kletterer wagen sich an die gigantische Basaltmauer und genießen nach einer anspruchsvollen Tour die atemberaubende Aussicht vom Plateau. Beste Zeit für Wanderungen sind die klaren und sonnigen Tage von Frühling und Herbst. Im Sommer ist es zu schwül und regnerisch, im Winter liegt Schnee. Doch ist in dieser Hochgebirgsregion das ganze Jahr über mit heftigen Wetterumschwüngen zu rechnen.

Sailing Rocks – Ahoi Kroatien

Leinen los zu neuen Ufern! Mit „Sailing Rocks“ kommt zusammen, was hervorragend zusammen passt: Klettern und Segeln. Hier gibt es nämlich mehr Parallelen, als bisher bekannt war. Neben dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer kann weder der Eine noch der Andere ohne Leinen und Knoten leben. Bei unserem Törn rund um Kroatien haben wir Wind und Fels bei Split erobert.

„Da ein Kletterer!“, begeistert zeigt Jessica in die Höhen der Felsspalte beim Klettergebiet ‚Little Thailand` auf Hvar. Boris, unser kroatischer Skipper drosselt die Geschwindigkeit von Natalija, einer gemütlichen 40 Fuß Bavaria Segelyacht. Die verführerischen Felsen sind zum Greifen nahe. Doch für lange Klettertouren haben wir heute leider keine Zeit. Wir entscheiden uns, das Dinghi zu Wasser zu lassen, während Boris das Boot auf Position hält. Immerhin gibt das richtig tolle Bilder.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
An den Küsten Kroatiens gibt es einige Klettergebiete. @Almut Otto
Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Klettern in Slupja Stina @Almut Otto

Die beste Möglichkeit, das vom slowakischen Kletterfreak Miroslav Stec eingerichtete, private Klettergebiet „Suplja Stina“ zu erreichen, ist der Ort Nedjelja. Hier hat die über kroatische Grenzen hinaus bekannte Winzerei Zlatan Otok einen kleinen Hafen für bis zu vier Yachten à zwölf Meter Länge eingerichtet. Doch leider ist der Hafen aufgrund des Swells –  gutes Ausfendern ist angesagt – nicht zum Übernachten geeignet. Das Klettergebiet ist übrigens per Dinghi in wenigen Minuten oder in einem 20-minütigen, etwas mühsamen Fußmarsch zu erreichen. Das abwechslungsreiche Klettergebiet ist äußerst beliebt und schnell überfüllt. Deshalb bittet Miroslav alle Kletterfreunde eindringlich, sich vorher bei ihm unter der Telefonnummer 00385917648182 anzumelden. So kommt jeder in den Genuss der tollen Routen.

Die Inseln und Küstenstreifen rund um die Mitteldalmatische Küste gehören zu den beliebtesten Kletterzielen Europas. Kein Wunder, dass hier mittlerweile an die 800 Kletterrouten in Kalksteinfelsen entstanden sind, die sogar ganzjährig Kletterspaß bieten. Einzige Ausnahmen: Kozjak sollte im Sommer aufgrund seiner Südlage gemieden werden, während Markezina greda nicht wintertauglich ist. Ansonsten gilt: Ob kurze, leichte Anfängerrouten oder Mehrseillängen bis 300 Meter, Deep Water Solo oder Bouldering – in den Klettergebieten rund um Split kommt jeder Kletterfan auf seine Kosten.

Wer zudem gerne mit einer Yacht unterwegs ist, dem steht in punkto perfekte Urlaubsfreuden nichts mehr im Weg. Denn die östliche Adria gehört zu den schönsten Segelrevieren der Welt. Das meist gute Wetter und die hohe Windsicherheit versprechen Segelfeeling pur. Zudem bieten die vorgelagerten Inseln Schutz vor hohen Wellen und die kurzen Distanzen erleichtern auch Anfängern das Navigieren. Nicht zuletzt lassen auch die unzähligen Übernachtungsmöglichkeiten keine Wünsche offen: In vielen Buchten bieten sogenannte Konobas – das sind kleine Restaurants mit landestypischer Küche – freies Festmachen (Free Mooring) an. Romantiker hingegen ankern in einer einsamen Bucht und versorgen sich selber. Und wer auf Stadttrubel steht, macht entweder in einem der historischen Häfen fest oder bucht sich in den hochmodernen Yachthäfen vor Ort ein.

Nähere Informationen unter www.bluewater-yachting.eu und www.climb-europe.com.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Zlatan Otok – diese Oase ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. @Almut Otto

ÜBERNACHTUNG

Brač

Der urgemütliche Hafen von Bobovišće bietet sechs Liegeplätze mit Mooring und Landanschluss. Östlich des Hafens ist zudem ein kleines Geschäft.

Schöner Ankerplatz in der Bucht von  Uvala Blaca.

Hvar

Der Hafen Sveta Nedjelja (‚Heiliger Sonntag‘) gehört zur bekannten Winzerei Zlatan Otok. An der Moleninnenseite bietet er 2 – 4 temporäre Bootsplätze für Yachten bis 12 m Länge. Landanschluss vorhanden. Kostenpunkt cirka 33 Euro. Wer hier festmacht muss natürlich unbedingt den legendären Wein probieren. Außen können bei ruhiger See auch größere Schiffe anlegen. T.: +385 21 745703, www.zlatanotok.hr.

Für Freemooring bei Kod Barbe Bozjeg unter +385 21745046 anmelden. Von hier geht´s zum Klettergebiet Milna.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Traumhafte Lage: der Hafen ACI Marina Palmizana. @Almut Otto

Palmižana

Die schönste Insel der kroatischen Adria bietet zwei Übernachtungsmöglichkeiten:

Im Hafen der ACI Marina Sveti Klement ist das Boot geborgen wie in Abrahams Schoß. Zwei Bars, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt gehören mit zur Anlage. Etwa 150, teilweise temporäre Bootsplätze mit Landanschluss sind vorhanden. Öffnungszeiten von April bis Oktober. Kostenpunkt cirka 70 Euro/Tag (40 Fuß). T.: +385 21744995, www.aci-club.hr

Vinogradišće-Klement ist eine wunderschöne Ankerbucht auf der Insel Palmižana. Gesäumt von Bars und Restaurants, Badeplätzen und Landausflugsmöglichkeiten kann man es hier ein paar Tage aushalten.

Omiš

Der Hafen von Omiš ist von imposanten Felsen gerahmt. Temporäre Bootsplätze, Tankstelle und Landanschluss sind vorhanden, T.: +385 21861025. Zur Not kann auch an der Mole festgemacht werden.

Šolta

Wer Zeit mitbringt sollte sich eine Nacht Freemooring im Restaurant ‚Šišmiš‘ in  der Bucht von Šešula gönnen. www.restaurant-sismis-sesula.com

ACI Marina Split

Wer den Großstadtrummel nicht scheut, kann sich auch beim Klettern in Split austoben. Der Hafen von Split ist unter T.: +385 21398548 erreichbar. Er bietet ganzjährig 364 Liegeplätze mit Landanschluss. Zudem gibt es hier eine Wechselstube, eine Bar, ein Restaurant, Sanitäranlagen, ein Lebensmittel- und ein Yachtausrüstungsgeschäft, eine Tankstelle, eine Servicewerkstatt und Kräne. Achtung: Etwa 200 Meter nördlich der Einfahrt liegt bei Niedrigwasser ein nicht gekennzeichneter Fels nur 1,50 Meter unter Wasser.

Rund um Split gibt es zudem einige Ankerplätze.

ACI Marina Trogir:

Der Hafen Put Cumbrijana b.b liegt in der Innenstadt und cirka 25 Kilometer von Split entfernt. Kostenpflichtige Parkplätze sind im Hafen vorhanden. Ebenso Bar, Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten und eine Tankstelle. Es gibt leider keine temporären Bootsplätze. T.: +385 21881258

Vis

Der Hafen Komiža auf Vis bietet temporäre Bootsplätze. Zudem ist eine Tankstelle vorhanden. T.: +385 21713085

Mala Travna bietet Freemooring. Zum Ankern eignet sich vor allem die Südküste.

KLETTERN

Brela

In Brela gibt es Platten für Technik und Ausdauer sowie Überhänge und zudem Routen am Gipfel Biokovo zu erklimmen. Das Gebiet bietet mehr als 70 Routen in den Graden 4c – 7c. Nachteil: Am besten per Auto erreichbar.

Trogir

Rund um Trogir gibt es die Klettergebiete Sveti Vid, Malacka und Kozjak auf dem Vilajica Gipfel mit insgesamt 35 Routen der Schwierigkeitsgrade 6a – 8b und einer Länge von12 – 50 Metern. Die teilweise senkrechten bis zu leicht überhängenden Kalksteinfelsen sind ein Genuss für geübte Kletterer. Da die meisten Routen südliche Ausrichtung haben, ist die beste Kletterzeit von Herbst bis zum Frühling.

HVAR

Podstine ist noch relativ wenig von Kletterern bevölkert, und dass, obwohl die zehn Routen mit Schwierigkeitsgrad 5a – 7a+ und einer Länge von 13 – 23 Metern förmlich zum Erkunden einladen. Da Ankern schwerlich möglich ist, erreicht man das Gebiet am besten mit dem Dinghi (Achtung: Swell), während das Segelboot im kleinen Hafen von Podstine oder zur Not auch in der Bucht von Mala Garska (Achtung: Wassertiefe z. T. zwei Meter) liegt.

Sluplja Stina gilt mittlerweile als Mekka der Klettergemeinde. Hier hat der Slowake Miroslaw Stec auf einem Privatgrund ein kleines Thailand mit 130 Kletterrouten von 30 – 40 Metern Länge und Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c nachgebaut. Eintrittsgebühr: 4 Euro. Um Rushhour an den Routen zu vermeiden und jedem seinen Spaß zu garantieren, bittet er um vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer +385 917648182. Weitere Infos gibt es auch www.cliffbase.com. Das Boot am besten im kleinen Hafen von Nedjelja festmachen (siehe dort).

Zudem lädt auch die Höhle von Sveta Nedjelja zum Klettern ein. Leider ist sie nur durch einen langen Fußmarsch von 45 Minuten zu erreichen. Dafür bietet sie puren Kletterspaß für Fortgeschrittene (außerhalb der Höhle) und Könner (in der Höhle). Da sich Höhle und eine nebenan liegende Kirche in Privatbesitz befinden, unbedingt diese Stätten respektieren. So können auch nachfolgende Kletterer die atemberaubende Aussicht genießen.

Stracine bietet an die 15 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 6a – 6c. Schön, dass hier im Schatten geklettert wird. Zum Klettergebiet führt ein steiler Pfad von der Straße ab bis zum Wandfuß. Das Boot am besten in der Nähe des Hafens ankern.

Vela Stiniva im Norden der Insel gilt dank seiner Höhle, der Überhänge und der schönen Schattenplätzen als einer der Top Spots auf Hvar. Hier gibt es in fünf Sektoren an die 40 Kletterrouten von 5a – 8a+. Achtung: Lose Steine – Helm aufsetzen!

Velika Stiniva ist Grotte, Bade- und Ankerbucht zugleich. Hier wird per Landfeste geankert.

Die Grotte Velika Steniva am Nordufer der Insel Hvar ist von der gleichnamigen Bade- und Ankerbucht aus zu erreichen. Sie liegt am Westufer der Bucht. Die Schwierigkeitsgrade von 5c – 8a+ an Steil- und Sintersäulen sind vor allem für routinierte Kletterer perfekt. Wer an seine Grenzen gehen will, findet auf der östlichen Talseite seine Herausforderungen. Doch auch Anfänger dürfen sich an den Routen rechts und links der Straße bei Graden von 4a – 5c austoben.

Milna ist ein recht kleines Klettergebiet mit etwa 20 Routen im Schwierigkeitsgrad von 5b – 7a. Das Boot kann beim Restaurant Kod Barbe Bozjeg festgemacht werden. Das Gebiet ist vom Ort Milna aus in einem 15-minütigen Fußmarsch erreichbar.

Weitere Infos gibt es auch unter www.hvarclimbing.com

BRAČ

Brač ist bei den Kletterern vor allem durch seinen während des ‚Vanka Regule Outdoor adventure sport and film festivals‘ bekletterbaren Kirchturm in Ložišće bekannt. Am Ortsausgang gibt es zudem ein paar sehr leichte Anfängerrouten von 4a – 5c und einer Länge von 8 – 10 Metern. Insgesamt bietet die Insel über 100 Klettervarianten.

Wer im Hafen von Bobovišće liegt, erreicht in ein paar Minuten zu Fuß 250 Meter die Straße hinauf, dann nochmals 1,3 Kilometer nach rechts ein kleines Klettergebiet mit 6 Routen von 10 – 12 Metern Länge und einem Schwierigkeitsgrad von 5b – 6c+.

Der Felsbogen Kolač bei Nerežišća bietet insgesamt 12 Routen von 4a – 7c+. Leider ist er sehr schwer – über einen Feldweg – zu finden. Nach den Parkmöglichkeiten steht zudem noch ein 15 – 20-minütiger Fußmarsch bevor.

Auch bei Zlatni Rat, dem goldenen Horn der Insel, kann geklettert werden.

OMIŠ

Per Dinghi kommen Kletterfans nach 0,6 Seemeilen von der Mole zum Beispiel in das anspruchsvolle Gebiet Planovo. Hier gibt es Routen mit Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c+. Insgesamt bietet das Gebiet um Omiš 15 Sektoren mit rund 200 Routen von 4a – 8b. Weitere Sektoren sind Babjača, Babina Bara, Crvena Stina, Ilinac, Komornjak, Lisičina, Mile Gojsalić, Peovo, Perivoj, Stomorica, Visoke Pole, Vojan. Umfangreiche Informationen über die Kletterrouten rund um Omiš gibt es auf der englischsprachigen Internetseite www.climbingomis.com.

SPLIT

Split dürfte das Eldrado für Kletterer in Kroatien sein.

Sustipan gilt zum Beispiel als der älteste DWS-Spot in Kroatien. Hier laden 6 – 10 Meter hohe, überhängende Cliffs zum Sprung ins Wasser ein. Schwierigkeitsgrad bis 7b.

DWS-Einsteiger sollten am Strand von Kašjuni – er liegt etwa ein Kilometer westlich von Sustipan – ihre ersten Wassersprünge üben. Die Wände sind nicht sehr hoch. Es gibt viele Griffe und der Felsen ist auch top.

Auch auf der Insel Čiovo gibt es an die 30 Routen mit DWS-Spots. Ihre Höhe von bis zu 20 Metern haben Schwierigkeitsgrade von 5c – 7b und sind vor allem den Könnern vorbehalten.

Ebenfalls einen Besuch wert ist der durch die Route ‚Marulinos‘ bekannte Klettergarten Santine Stine. In dieser Einöd wohnten übrigens früher Eremiten.

Malačka/Kozjak/Marjan/Markezina greda

Diese Klettergebiete bieten für jeden Schwierigkeitsgrad etwas. Nachteil: Sie können nur mit dem Auto erreicht werden. Also vor oder nach dem Törn noch etwas Zeit lassen und dann entweder zur Felswand Kozjak, oberhalb der Kastelle fahren und beim Klettern die Aussicht auf die Stadt Split genießen. Alternativ geht´s zum westlichen Teil des Felsens. Der Felskopf Koludar diente übrigens ehemals als Sonnenuhr. Wer noch höher hinaus will, fährt ins Gebirge von Kozjak. Hier gibt´s im östlichen Teil große Höhlen und einen Überhang mit traumhafter Kulisse über der mittelalterlichen Befestigung Klis. In Marjan gilt es 76 Routen von 4 b – 8a zu erobern. Markezina greda ist in den letzten Jahren neu erschlossen worden und bietet 100 Routen von 15 – 150 (!) Metern in Schwierigkeitsgraden von 5c – 8b+.

VIS

Vis bietet verschiedene Klettermöglichkeiten von 4a – 6c+, die vor allem an der Südküste liegen. Hier gibt es jede Menge steile Grotten mit Überhängen. Besonders spannend ist ein Ausflug zur wildromantischen Bucht Stiniva. Sie ist aufgrund eines Felsvorhangs kaum zu sehen. Da die Felsen steil abfallen, kann man bei ruhigem Wetter dicht am Ufer mit Landfeste ankern (Achtung: Kreuzseen). Der Spot ist für DWS geeignet.

 

AUSFLÜGE

Brač

Wer auf Brač ist, sollte unbedingt die herrliche Rundumsicht vom 768 Meter hohen Vidova Gora Gipfel genießen. Er ist der höchste Berg der kroatischen Inseln. An schönen, klaren Tagen kann man sogar bis nach Italien sehen. Auch auf der Landzunge ‘Zlatni rat’ sollte man einmal gewesen sein. Je nach Wind und Strömung ändert das so genannte goldene Horn – auf dessen Spitze noch Überreste eines römischen Gutshofes stehen – immer wieder seine Form.

Ebenfalls sehenswert ist die ehemalige Inselhauptstadt Nerežišća mit ihren alten Relikten aus gotischer, frühchristlicher und illyrischer Zeit.

Hvar

Mit 67,5 Kilometern Länge und einer maximalen Breite von 10,6 Kilometern ist Hvar die viertgrößte Adriainsel. Sehenswert in dem geschichtsträchtigen Ort sind der Marktplatz, die venezianische Werfthalle und die Promenade mit der Festung ‚Spanjola‘ aus dem 16. Jahrhundert. Abends trifft man sich im ‚Carpe Diem‘.

Omiš

Diese kleine, mitteldamatische Stadt an der Flussmündung des Cetina war früher ein berüchtigtes Piratennest. Uralte Kirchen – zum Beispiel die Sveti Petar aus dem 10. Jahrhundert – steinerne Festungen und vor allem die Bronzestatue der Mila Gojsalić erinnern an die einst lebhafte Geschichte dieses alten Ortes.

Trogir

Schon allein Trogir ist eine Reise nach Kroatien wert: Seit 1997 zählt die romanische Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. In dem von Stadtmauern umgebenen, historischen Stadtkern – der übrigens auf einer Insel liegt – sind einige Sehenswürdigkeiten aus der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock zu bewundern. Im Hafen von Trogir wurden übrigens Teile der TV-Serie Jack Holborn sowie auch Winnetou III gedreht.

Palmižana

Die kleine Insel vor Hvar gehört zu den schönsten der Adria. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Dieses Stückchen Erde bietet Erholung pur. Man kann von Bucht zu Bucht wandern und in verschiedenen Konobas – kleine Gaststuben mit landestypischen Gerichten –  einkehren. Die liebevoll gestalteten Restaurants und Bars bieten eine herrliche Sicht aufs Meer. Einfach kultig!

Vis

Vis liegt 60 Kilometer vom dalmatischen Festland. Sie ist somit die am weitesten entfernte, bewohnte Insel. Nur auf Vis gibt es das Gericht ‚Komiška Pogača‘, ein Teig mit Sardellen, Zwiebeln und Tomaten. Bekannt ist die Insel zudem durch die so genannte ‚Tito-Höhle‘. Von dort soll Josi Tito 1944 den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisiert haben. Sehenswert ist die Lagune bei Stiniva, die nur durch ein Felsentor mit dem Dinghi zu befahren ist. Wer abends ausgehen möchte, ist in Kut richtig aufgehoben.

Interview: Christoph Glaser, Jojo Wassersport, Charterexperte

Worauf sollte man bei der Planung des Törns achten?

Kurz zusammengefasst: Wann fahre ich mit wem wohin? Denn erstens ist die Wahl der richtigen Jahreszeit und zweitens sind die zugehörigen Wetterbedingungen im Revier für einen gelungenen Törn entscheidend. Doch auch die Mitsegler sollten gut zusammenpassen. Wer mit Familie fährt, braucht zum Beispiel tagtäglich die Möglichkeit eines Bespaßungsprogrammes wie Sandbuddeln oder baden. Wer mit Bootsunerfahrenen Leuten unterwegs ist, sollte vielleicht nicht gerade im Herbst die Leinen los machen. Und schließlich hat jedes Revier seine Eigenheiten. Während in Kroatien im Sommer schon mal die Bora über die Meere fegt, kann auf Sizilien totale Flaute herrschen.

Welche Tipps hast du für Charterer?

Am besten nimmt man ein nicht zu altes und auch kein nagelneues Boot. Zwar kann zum Beispiel ein 2001er Boot recht gut sein, aber sicher ist dies abgenutzter als ein neueres Boot. Bei einem neuen Boot muss man wiederum mit Kinderkrankheiten rechnen. Außerdem stinkt es oft extrem nach GFK.

Wichtig ist zudem, dass man sich vor dem ersten Ablegen wirklich Zeit nimmt. Am besten lässt man den Arbeitsstress mit Beginn des Urlaubs zuhause. So können in Ruhe die wichtigen Funktionen des Bootes wie Echolot, Funkgerät, Motor und Segel geprüft werden. Auch macht es durchaus Sinn, sich ziemlich am Anfang den Zustand des Unterwasserschiffs anzuschauen. Schließlich möchte man ja auf jeden Fall seine Kaution zurückhaben. Zudem gibt es beim Vercharterer eine Checkliste, auf der alle Dinge – von der Rettungsweste bis hin zum Küchengeschirr – stehen und die kontrolliert werden sollte.

Welche Möglichkeiten, Sailingrocks zu erleben haben alle, die nicht die Befähigungsnachweise wie Segelschein und Funkzeugnis haben?

Wer keinen Segelschein hat oder sich eventuell noch unsicher beim Navigieren ist, kann auch ein Boot mit Skipper chartern. Der kostet um die 100 Euro am Tag. In dem Falle ist es übrigens üblich, dass der Charterer auch die Verpflegungskosten für den Skipper übernimmt.

Packliste Klettern

Gurte, Helme, Expressschlingen, Seile (eins mit 80 m!), HMS Karabiner, Bandschlingen, Schuhe

Packliste Segeln

Navi (I-Pad), Befähigungsnachweise wie Segelschein (SKS)/Funkzeugnis (SRC/LRC), Buchungsunterlagen, wasser-/winddichte Jacke, Fleece, Taucherbrille/Schnorchel

Sonstiges

  1. Hilfe Kit, Mücken- und Sonnenschutz, wasserdichte Packtaschen, robuste Sonnenbrille, Fotoapparat, Smartphones, Ladekabel, Solarladegeräte, Stirn-/Taschenlampen, Nähzeug

Tipp: Da das Salzwasser alles angreift, das Material unbedingt in wasser- und staubdichten Taschen oder Rücksäcken verstauen. Und natürlich: Nach dem Gebrauch gut mit Süßwasser ausspülen!

Literatur: Boris Čujić, Croatia, Kletterführer, Astroida-Verlag, Zagreb 2009 – erhältlich in gut sortierten Führerbibliotheken, Neuauflage erscheint im Herbst 2013

Text und Fotos: Almut Otto

Oh, wie schön ist Salome! Mein Besuch in Aschau

Gastbeitrag geschrieben für Xaver – dem gestrickten Bürohund, der gerne auf Reisen geht

Servus beinand!
Gerade noch mit Rosi und Christian in Garmisch-Partenkirchen in der Rheuma-Kinderklinik und nur wenig später bei der schwarzen Labradorschönheit Salome in Aschau. Ich gebe zu, ein bisserl hab ich mich schon in sie verliebt: ihre braunen Augen, das glänzende Fell und ihr hübscher, durchtrainierter Körper. Ja, das Leben auf dem Lande hält eben fit. Salome hat höchstens einen Makel: Sie frisst für ihr Leben gern. Aber welcher Hund tut das nicht? Deshalb haben wir es uns gestern erst mal zusammen mit ihrem Stoffrudel bei einem riesigen Rinderkopfhautstückchen in der Sonne gemütlich gemacht und einfach ein bisschen geplaudert.

So ein Hundeleben kann ja tatsächlich ganz schön spannend sein. Vor allem, wenn man so gerne unterwegs ist wie wir. Natürlich habe ich meinen neuen Freunden von den interessanten Eindrücken meiner letzten Reisen nach Norwegen, Brixen und Garmisch erzählt. Doch auch Salome hat bereits viel von der Welt gesehen. Sie reist mit ihrem Familienrudel fast überall hin. Nur in die Türkei nach Olympos kann sie nicht mitkommen, schade!
Dafür hat Salome schon ein Buch geschrieben. Es ist ein Stadtführer für Hunde und heißt: FRED & OTTO unterwegs in München.

Oh, wie schön ist Salome! Mein Besuch in Aschau - Xaver unterwegs
Relaxen nach einem schönen Tag @Almut Otto

Das Buch kommt am 6. November raus. Hier steht alles drin, was Münchener Hunde und Touristen-Hunde wissen sollten. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall noch mal ganz in Ruhe durchlesen. Denn gestern und heute hatte ich dazu keine Zeit.
Nach einer kräftigen Stärkung hat Salome mir gestern nämlich die lustigen Bankerl in Aschau gezeigt: In dem Wander-, Biker- und Gleitschirmfliegerparadies ist gerade Bankerl-Jahr. Und das heißt: Hier stehen an die 400 Bänke zum Ausruhen für die müden Sportler bereit. Darunter sind 125 ganz besondere Themenbänke. Wir haben gerade mal sieben davon geschafft.

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Hier die Bank vom Metzger Toni – alle Bankerl-Fotos @Almut Otto

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Am besten hat mir natürlich das Bankerl vom Metzger Toni (ganz oben) gefallen. Denn die netten Verkäuferinnen haben Salome und mir gleich ein paar Würstchen spendiert. Das nenne ich Gastfreundschaft!

Die schöne Salome hat mir abends ein Plätzchen in ihrem Körbchen angeboten. Das war so kuschelig. Ich hab immer noch etwas Schmetterlinge im Bauch, wenn ich daran denke …

Oh, wie schön ist Salome! Mein Besuch in Aschau. - Xaver unterwegs.
Was für ein kuscheliger Schlafplatz @Almut Otto

Salome hat mir auf einer Karte gezeigt, wo sie immer zum Wandern, Radeln, Rodeln und Joggen hingeht. Das Angebot hier ist riesig, und ich war sicher nicht das letzte Mal da. Für uns stand heute die Baumgartenalm auf dem Programm. Die liegt 1180 m hoch. Almut und ihr Partner Franz sind raufgeradelt. Zum Glück musste ich nicht alles laufen, sondern durfte mich zum Schluss im Radlrucksack ausruhen. Da war auch gleich die Aussicht viel besser.

Oh, wie schön ist Salome! Mein Besuch in Aschau. - Xaver unterwegs.
Abhängen an der Baumgartenalm @Almut Otto
Oh, wie schön ist Salome! Mein Besuch in Aschau. - Xaver unterwegs
An der Kampenwand gibt es viele Wandermöglichkeiten. @Almut Otto

Der Blick auf die umliegenden Berge war schon gigantisch. Salome ist tatsächlich alles gelaufen, rauf und runter. Hut ab! Aber ihr Frauli ist auch extra langsam hinuntergefahren, damit es der Salome nicht so auf die Gelenke geht.
Ja, das waren zwei herrliche Tage, doch jetzt heißt es Abschied nehmen …

Oh, wie schön ist Salome! Mein Besuch in Aschau. - Xaver unterwegs
Vor der Abreise in die Türkei, nach Olympos…leider kann Salome nicht mit. @Almut Otto

Wie schön wäre es, wenn Salome mit in die Türkei könnte. Aber sie passt leider nicht ins Handgepäck.
Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall ganz genau erzählen, was ich mit ihrem Frauchen auf der Recherchereise für die Mountains4u alles erlebt habe – freut Euch drauf!

Text: Almut Otto Fotos: Franz Osterhammer/Almut Otto

Dieser Artikel ist bei „Xaver will mit“ erschienen.