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Verbund-Skikarten für Schlaufüchse

Mit dem richtigen Timing zum optimalen Pistenspaß

Kitzbühel, Skifahren, Snowboarden
Skifahren ganz einfach entspannt angehen. Foto: Franz Faltermaier

Für eine Verbundskikarte heißt es Anfang der Saison tief in die Tasche greifen. Doch die Ausgabe lohnt sich bekanntermaßen, wenn man mindestens 13 Skitage auf den Brettern steht. Mit unseren Insider-Tipps gibt es jetzt noch mehr Skivergnügen: Denn zur richtigen Zeit am richtigen Ort lässt sich sogar die effektive Fahrtzeit steigern.

Während die meisten Outdoorer im goldenen Herbst noch zum Wandern unterwegs sind, sollten eingefleischte Ski- und Boardsportler schon mal ihre Bretter wachsen. Denn ab Oktober öffnen die ersten Skigebiete der Alpen ihre meist noch menschenleeren Pisten. Das ist die perfekte Gelegenheit, um sich langsam wieder an den Winterspaß zu gewöhnen. Vor allem, da man allein durch den Erwerb einer Verbundkarte in der Vorsaison teilweise 50 € bis 100 € pro anno sparen kann. Das machen immerhin nochmals ein bis zwei Skitage aus.

Vorverkauf nutzen

Azyklisch Skifahren
Wer seine Verbundkarte geschickt nutzt – ist oft allein unterwegs. Foto: Franz Faltermaier

Wer also schon im Sommer vom Winter träumt, dem seien Frühstarterkarten wie zum Beispiel die Allgäu Gletscher Card (555 €) oder die Snow Card Tirol (797 €), empfohlen. Da diese Karten auch auf Gletschern gelten, können sie besonders lang ‒ meist schon ab Anfang Oktober bis in den Mai hinein ‒, genutzt werden. Sukzessive kommen in den nächsten Wochen weitere Verbundkarten wie die Super Ski Card (VVK 725 €) oder die Garmisch Classic Card inklusive Zugspitze (501 €) hinzu. Mit einer Gültigkeit bis in den April versprechen sie ebenfalls eine lange Skisaison.Ab Dezember ist dann der zum Teil günstigere Vorverkaufs-Tarif zwar vorbei, doch dürfen sich Wintersportler zu diesem Zeitpunkt zumindest über eine höhere Schneesicherheit freuen. Unser Tipp: langfristig planen, Geschenke rechtzeitig organisieren und, statt in der Vorweihnachtszeit im Einkaufstrubel an der Kasse zu stehen, lieber unzählige Carving-Törns in die meist noch unberührten Pisten schlitzen. Falls dieser Winter wieder so gut ist, wie in der Saison 2017/2018, haben routinierte Verbund-Kartenbesitzer schon in der Vorweihnachtszeit ihren Kartenpreis wieder hereingefahren. Dieser liegt in der Regel bei magischen 13 Skitagen. Zugegeben, das schafft in der kurzen Zeit tatsächlich nur, wer auch unter der Woche unterwegs sein kann. Aber die Saison hat ja auch erst begonnen.

Skiverbundkarten genießen
Einkehrschwung auf der Hörndlkopfhütte.  Foto: Almut Otto

Weihnachten und Silvester auf die Bretter verzichten? Auch das muss nicht sein. Es gibt mehrere Varianten, um sich das Schlange stehen zu sparen. Für die einen heißt die Lösung „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. So nehmen Frühaufsteher schon mit der ersten Bahn den Weg zum Gipfel. Als Belohnung dürfen sie sich dann auf unberührte und frisch gewalzte Hänge freuen. Doch fast, als gäbe es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Wintersportler genau zwischen 8:30 Uhr und 10:00 Uhr im Skigebiet auftauchen müssen, ist an den meisten Talstationen am frühen Vormittag reichlich Trubel angesagt.

Wer also verschlafen hat, sollte besser noch in Ruhe einen weiteren Kaffee trinken. Denn nach zehn Uhr sind die Gondeln an den Talstationen wieder leerer. Und um die Mittagszeit ist die Lage auf den Pisten um einiges entspannter, während die Almen und Wirtshäuser mit den hungrigen Massen kämpfen. Wir machten in den letzten Weihnachtsferien im Skigebiet Ellmau/Scheffau mehrere Proben aufs Exempel, starteten spät und legten erst ab 14 Uhr eine Pause ein. Danach nutzten wir noch die letzten Lifte und genossen eine fast menschenleere Talabfahrt. Denn das gewöhnliche Ski-Rudel hatte sich schon ab 15.30 Uhr wieder zum Parkplatz zurückbegeben.

Gut zu wissen: Auch in der Hochsaison gibt es einige Termine, die erfahrungsgemäß weniger frequentiert sind. Darunter zählen zum Beispiel die Samstagmorgen mit ihrem Bettenwechsel. Ebenso sind die Pisten am 24. Dezember, dem Silvesternachmittag und Neujahrsmorgen besonders leer.

Mit einer Verbundkarte kann man übrigens auch wunderbar zahlreiche Wintersportorte entdecken. So ist es ein atemberaubendes Erlebnis, dank riesiger Skischaukeln große Runden durch beispielsweise die Skiwelt des Wilden Kaisers oder den Skicircus Saalbach Hinterglemm zu drehen. Doch für einen geruhsameren Skitag lohnt es sich, kleinere Skigebiete wie die Almenwelt Lofer oder die Hörnerdörfer zu besuchen. Denn gerade die so genannten Familienskigebiete überraschen manchmal mit außergewöhnlichen Pisten und urtümlichen Almhütten.

Per Ski-Tour auf einsame Gipfel

Bichlalm
Ski-Tour an der Resterhöhe Foto: Franz Faltermaier

Und wer nun partout an Feiertagen, Fasching oder in den Ferien Schneespaß genießen möchte, erhält mit seiner Verbundkarte die seltene Möglichkeit, hoch gelegene und unberührte Gipfel mit einer Tourenausrüstung zu erobern. Vor allem, wenn der Schnee im Tale noch zu wünschen übriglässt. Wer keine Lust auf anfängliche Pistenskitour hat, muss sich dann zwar immer noch mit vielen Anderen die Gondel teilen, doch einmal an der Bergstation angekommen, geht es mutterseelenallein über einsame Hänge weiter hinauf. Klar, dass dieses Abenteuer nicht ohne notwendige Lawinenausrüstung angegangen werden darf. Und natürlich gilt es vor der Tour die Lawinenlage zu checken und auch nicht unvorbereitet in unbekanntes Gelände zu starten.

Unser Fazit zum Thema Verbundskikarten optimal genutzt lautet: wer individuell plant und azyklisch unterwegs ist, holt das Optimum aus seiner Karte heraus. Dies gilt besonders, wenn er die Vor- und Nachsaison nutzt und auch mal unter der Woche unterwegs sein kann.

Text: Almut Otto

Erschienen inkl. einer Gesamtübersicht aller Verbundkarten im Alpenraum im DSV-aktiv-Ski-Magazin 4/2018