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Vielfalt ist eine Stärke

Unterwegs auf einem Volvo Ocean Racer

 „Eat, sleep, sail, repeat” lautet das Motto, dem jeder Volvo Ocean Race Teilnehmer folgt. Und im Prinzip fühlt sich der Überführungstörn einer VO60-Yacht genauso an, meine ich zumindest. Denn ich durfte das Team Jolokia von St. Tropez nach Alicante begleiten, wo es einige Tage später beim Start der legendären Hochseeregatta nach Lissabon aufbrechen sollte.

So entspannt geht es auf einer Volvo Ocean Yacht nicht immer zu
M`Baki Lusamvuku gehört zum festen Team bei Jolokia. Foto: Almut Otto

“Komm doch mal mit”, schlägt M’Baki mir bei einen Sundowner am Chiemsee vor. Und schon höre ich mein abenteuerlustiges Ego sagen: „Ja klar, gerne!“ – Wie bitte? Ich Segelrookie will auf einer Volvo Ocean Race Yacht mitfahren? Die Rennsemmel bringt Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 32 Knoten, also fast 60 Stundenkilometer! Was ist, wenn mir an Bord schlecht wird? Oder ich gar über die Reling gehe? ‚Es gibt einen Einsegeltag‘, versuche ich mich zu beruhigen, ‚und wenn ich mich überfordert fühle, klinke ich mich sofort aus.‘

Doch es kommt anders, als geplant. „Heute Nacht hat´s guten Wind und den müssen wir nutzen“, begrüßt mich Amaury, unser Skipper, während ich meine Tasche nach langer Anreise endlich an Deck stelle, „wir treffen uns um neun am Boot.“ Die Crew verschwindet zum Landgang und ich mit. Pünktlich sind wir zurück. Nach Einweisung in Schwimmweste und Lifebelt erhalte ich das wetterfeste Ölzeug. Amaury teilt die Positionen ein. Jeder muss mit anpacken. Ich werde mit Laurent das Backstag trimmen. Nun erst schaue ich mich auf dem Schiff um. Mittlerweile sind sogar die Schoten kaum mehr zu erkennen, denn längst hüllt die Abenddämmerung alles in diffuses Licht.

Die Rennsemmel legt ab

Mit den Grindern werden die Winschen angekurbelt.
Je besser das Team eingespielt ist, desto schneller lässt sich grinden. Foto: Martin-COUDRIET

Immerhin sehe ich insgesamt fünf Winschen und zwei Grinder, den manuellen Antrieb der Winschen. Das schräg achtern nach Backbord und Steuerbord verlaufende Backstag dient zur Feinjustierung des Mastes, lasse ich mir später erklären. Anschließend wird die Schichteinteilung der Crew, vier Frauen und sechs Männer, abgestimmt. Dank M’Baki erhalte ich gemeinsam mit ihr, Julien, Masch‘ und Olivier die erste Wache, dann gibt’s drei Stunden Schlaf, wieder drei Stunden Wache und so weiter. Erst viel später wird mir bewusst, welch kluger Schachzug das Timing war: Wir erleben traumhafte Sonnenauf- und ebensolch unvergessliche Sonnenuntergänge.

Amaury startet den Motor und wir laufen aus. Jetzt gibt es kein Zurück mehr! Vorsorglich schlucke ich eine Vomex, denn: wenn mich die Seekrankheit erwischt, ist es für Medikamente zu spät.

Ab 3 Salingen macht das Segeln erst richtig Spaß.
Der Mast scheint unendlich: er hat 29 Meter und 4 Salinge. Foto: Almut Otto

Draußen setzen wir die Segel. Bei einem Mast von 29 Meter Höhe ein immenser Kraftakt. Mein erster Einsatz klappt, zum Glück. Und schon rauschen wir durch die Nacht. Bis zu 27 Knoten Wind sind heute angesagt. Wir fahren auf der Kreuz, dabei erreicht das Schiff Geschwindigkeiten von knapp 19 Knoten.

Beim Einholen des Spis ist Teamwork gefragt
Bei Manövern wird das gesamte Team gebraucht. Foto: Martin COUDRIET

Safety First

Längst habe ich mich in die Sorgleine eingepickt und die erste Gischtdusche lässt nicht lange auf sich warten. Doch das Ölzeug hält dicht. So vergeht meine erste Nachtwache wie im Flug und ich darf endlich in die Koje. Luxus ist auf einer Rennyacht fehl am Platz. Mein Bett ist eine von etwa 25 Hängematten, die unter Deck Backbord und Steuerbord hinter- und übereinander befestigt sind. Ich schlafe trotzdem.

„Aufstehn!“ Gegen Viertel vor sechs werde ich geweckt. Wie im Trance suche ich meine Stirnlampe und schalte die rote Birne ein. Das weiße Licht ist mit Rücksicht auf die Anderen tabu. Ölzeug, Schwimmweste sowie Lifebelt anziehen und ab nach draußen. Noch im Niedergang picke ich mich ein – sicher ist sicher. Irgendwann, zum Glück während unserer Wache, fahren wir die erste Wende. Dafür muss das gesamte Team an Deck. Mein späteres Resümee: in den knapp vier Tagen unterwegs fahren wir gerade einmal drei Wenden.

Die VO 60 hat eine Länge von 19,50 m und ist 5,25 m breit. Foto: Almut Otto

Unsere Kost auf hoher See ist recht simpel. Da es keinen Kühlschrank gibt, stehen nur haltbare Lebensmittel zur Verfügung. Morgens gibt es Kekse mit Tee oder Instant-Kaffee, mittags Brot und abends Astronautenkost. Aufgewärmt wird das gefriergetrocknete Essen auf einem freischwingenden Gaskocher. Doch immerhin: es schmeckt besser, als gedacht.

Morgenstund hat Gold im Mund
Die Yacht wird manuell gesteuert – der Autopilot ist für Segler mit sportlichem Anspruch tabu. Foto: Almut Otto

Jeder muss mal ans Steuer

Als Segler mit sportlichem Anspruch, fahren wir den ganzen Törn ohne Autopiloten. Das Steuern fordert höchste Konzentration, die kaum einer länger als eine halbe Stunde durchhält. Deshalb muss jeder mal ans Ruder, auch ich. Die ersten Minuten fahre ich einen unkontrollierten Schlingerkurs. „Achte darauf, dass du maximal 10 Grad minus beziehungsweise zehn Grad plus vom Kurs abweichst“, korrigiert mich M´Baki. Langsam gewöhne ich mich an die Wellen, fühle ihren Schub, ahne, wohin sie uns gleich treiben werden und steuere gegen, um gleich wieder abzufallen. Meine Kursschwankungen werden geringer und nicht ohne Stolz übergebe ich nach zwanzig Minuten korrekter Kursfahrt das Ruder an den Nächsten.

Die zweite Nacht verläuft etwas ruhiger. Der Wind hat nachgelassen und ich liege gemütlich an Deck. Über mir steht das Himmels-W von Kassiopeia, der große Wagen verschwindet gen Horizont und plötzlich grüßt mich eine riesige Sternschnuppe. Allein dafür hat sich der Törn schon gelohnt. Gekrönt wird mein letzter Tag an Bord noch mit einer atemberaubenden Delfinshow. Was für ein Erlebnis!

Nach 457 nautischen Meilen ist mein Abenteuer auf See in Alicante beendet. Zugegeben: es war anstrengend! Allein der ungewohnte Schlafrhythmus kostete Kraft. Dazu das unausweichliche Zusammenleben mit fremden Menschen auf engstem Raum. Es birgt jede Menge Konfliktpotenzial und mir wird klar: genau dafür steht das Boot. Jeder von uns ist anders, hat seine positiven Seiten, aber auch seine Schwächen. Wenn wir den anderen respektieren, wie er ist, statt ihn zu meiden, können unterschiedliche Fähigkeiten genutzt werden und so ungeahnte Kräfte freisetzen. Nos différences sont une force – unsere Vielfalt ist eine Stärke.

Team Jolokia

Inklusion und Integration stehen im Fokus des Team Jolokia.
„Vielfalt ist eine Stärke“ lautet das Motto vom Team Jolokia. Foto: Almut Otto

M´Baki Lusamvuku ist Mitglied des Team Jolokia, ein bewusst bunt zusammengewürfeltes, französisches Segelteam, das sich für Themen wie Inklusion und Integration einsetzt. Beispielhaft dafür stehen ein blinder Steuermann, übrigens ehemaliger Windsurfprofi, der den Kurs wie kein anderer hält oder der in den Armen bestens trainierte Spinnakerfahrer, der bei einem Motorradunfall ein Bein verloren hat. Das Team begleitet bekannte Rennen wie das Volvo Ocean Race, das Fastnet Race oder auch die Cowes Week (2017: 1. Platz in overall results der Triple Crown Ocean Racer). Nähere Infos: www.teamjolokia.com

Ein perfektes Beispiel für Inklusion.
Dank seiner traineirten Oberarme ist Hervé Larhant der beste Spinnakerfahrer des Teams. Foto: Benjamin-Simon-Lohezic

Infos zum Volvo Ocean Race 2017/2018 gibt es hier www.volvooceanrace.com

Gigantisch: die neue Volvo Ocean Racer vor Alicante.
Auftakt des Volvo Ocean Race 2017/2018 war der In-Port Race in Alicante. Foto: Almut Otto

Dieser Artikel erschien im Magazin abenteuer und reisen, 6/2018.

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Die Julbo Wave – Getestet und zum Lieblingsstück avanciert

Leicht, praktisch und robust! Bei den Recherchearbeiten für die „Sailing Rocks“ durfte eine wassertaugliche Sonnenbrille nicht fehlen. Doch die schwimmfähige Julbo Wave zeigte auch während vieler Fahrtentörns, beim Kiten, Jetskifahren sowie auch an Land ihre hervorragende Performance.

Test: Julbo Wave
Julbo Wave – Perfekt für jeden Wassersport; Foto: Franz Osterhammer

Dank Seitenschutz stört kein lästiges Spritzwasser, die polarisierenden Gläser filtern störende Lichtreflexe und das einfach zu verstellende Brillenband, der stoßdämpfende Einsatz sowie die ergonomisch geformten Bügel sorgen für einen sicheren und gleichzeitig angenehmen Halt.

Einzige Ausnahme: Extreme Kiteabgänge nach nicht gestandenen Manövern quittiert auch die Brille mit einem Sprung ins Wasser. Doch dank ihrer Schwimmfähigkeit ist die Wave meistens gut wiederzufinden. Bleibt zu hoffen, dass die robuste Bauweise extremeren Beanspruchungen lange Zeit Stand hält! Die Schutzkategorie der selbsttönenden Gläser reicht von 2 bis 4. Das bedeutet, die Wave bietet Blendschutz an normalen Sommertagen genauso wie an Wasserflächen bis hin zum Gletscher.

Durch eine spezielle wasserabweisende Behandlung perlen Tropfen – wir trugen die Wave beim Kiten in der extrem salzhaltigen Lagune Lo Stagnone auf Sizilien – weitgehend von der Glasoberfläche ab. Während die zusätzliche ölabweisende Behandlung fetthaltige Fingerspuren verhindert und für leichte Reinigung sorgt. Selbstverständlich ist die Brille mit stoßfesten Polarized-Gläsern ausgestattet. Auf Wunsch können auch Korrekturgläser verwendet werden. Je nach Gesichtsform schließt die Brille perfekt ab, wobei kleine Lüftungslöcher ausreichend Ventilation bieten.

Erfreulich für langhaarige Brillenträger: Dank Grip-Tech-Material und ergonomischer Form können sich keine Haarsträhnen in herausstehenden Ecken und Kanten verfangen. Die Wave gibt es in den Farben schwarz/weiß und schwarz/blau. Kostenpunkt der Brille: 119,95 Euro mit den einfachen Polarized 3+ Gläsern, 174,95 Euro mit Octopus Gläsern.

Übrigens: Die französische Olympiamannschaft sowie Kite-Pro Jérémie Eloy tragen die Wave auf allen ihren Touren rund um die Welt. Wer sich für die Brille interessiert findet hier http://www.julbo-eyewear.com/de/6/dealer_locator/list.html#search_dealers einen Händler in seiner Nähe.

Text: Almut Otto Foto: Franz Osterhammer

Erschienen am 15.10.2013 auf www.mountains4u.de

 

 

 

Sailing Rocks – Ahoi Kroatien

Leinen los zu neuen Ufern! Mit „Sailing Rocks“ kommt zusammen, was hervorragend zusammen passt: Klettern und Segeln. Hier gibt es nämlich mehr Parallelen, als bisher bekannt war. Neben dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer kann weder der Eine noch der Andere ohne Leinen und Knoten leben. Bei unserem Törn rund um Kroatien haben wir Wind und Fels bei Split erobert.

„Da ein Kletterer!“, begeistert zeigt Jessica in die Höhen der Felsspalte beim Klettergebiet ‚Little Thailand` auf Hvar. Boris, unser kroatischer Skipper drosselt die Geschwindigkeit von Natalija, einer gemütlichen 40 Fuß Bavaria Segelyacht. Die verführerischen Felsen sind zum Greifen nahe. Doch für lange Klettertouren haben wir heute leider keine Zeit. Wir entscheiden uns, das Dinghi zu Wasser zu lassen, während Boris das Boot auf Position hält. Immerhin gibt das richtig tolle Bilder.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
An den Küsten Kroatiens gibt es einige Klettergebiete. @Almut Otto
Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Klettern in Slupja Stina @Almut Otto

Die beste Möglichkeit, das vom slowakischen Kletterfreak Miroslav Stec eingerichtete, private Klettergebiet „Suplja Stina“ zu erreichen, ist der Ort Nedjelja. Hier hat die über kroatische Grenzen hinaus bekannte Winzerei Zlatan Otok einen kleinen Hafen für bis zu vier Yachten à zwölf Meter Länge eingerichtet. Doch leider ist der Hafen aufgrund des Swells –  gutes Ausfendern ist angesagt – nicht zum Übernachten geeignet. Das Klettergebiet ist übrigens per Dinghi in wenigen Minuten oder in einem 20-minütigen, etwas mühsamen Fußmarsch zu erreichen. Das abwechslungsreiche Klettergebiet ist äußerst beliebt und schnell überfüllt. Deshalb bittet Miroslav alle Kletterfreunde eindringlich, sich vorher bei ihm unter der Telefonnummer 00385917648182 anzumelden. So kommt jeder in den Genuss der tollen Routen.

Die Inseln und Küstenstreifen rund um die Mitteldalmatische Küste gehören zu den beliebtesten Kletterzielen Europas. Kein Wunder, dass hier mittlerweile an die 800 Kletterrouten in Kalksteinfelsen entstanden sind, die sogar ganzjährig Kletterspaß bieten. Einzige Ausnahmen: Kozjak sollte im Sommer aufgrund seiner Südlage gemieden werden, während Markezina greda nicht wintertauglich ist. Ansonsten gilt: Ob kurze, leichte Anfängerrouten oder Mehrseillängen bis 300 Meter, Deep Water Solo oder Bouldering – in den Klettergebieten rund um Split kommt jeder Kletterfan auf seine Kosten.

Wer zudem gerne mit einer Yacht unterwegs ist, dem steht in punkto perfekte Urlaubsfreuden nichts mehr im Weg. Denn die östliche Adria gehört zu den schönsten Segelrevieren der Welt. Das meist gute Wetter und die hohe Windsicherheit versprechen Segelfeeling pur. Zudem bieten die vorgelagerten Inseln Schutz vor hohen Wellen und die kurzen Distanzen erleichtern auch Anfängern das Navigieren. Nicht zuletzt lassen auch die unzähligen Übernachtungsmöglichkeiten keine Wünsche offen: In vielen Buchten bieten sogenannte Konobas – das sind kleine Restaurants mit landestypischer Küche – freies Festmachen (Free Mooring) an. Romantiker hingegen ankern in einer einsamen Bucht und versorgen sich selber. Und wer auf Stadttrubel steht, macht entweder in einem der historischen Häfen fest oder bucht sich in den hochmodernen Yachthäfen vor Ort ein.

Nähere Informationen unter www.bluewater-yachting.eu und www.climb-europe.com.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Zlatan Otok – diese Oase ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. @Almut Otto

ÜBERNACHTUNG

Brač

Der urgemütliche Hafen von Bobovišće bietet sechs Liegeplätze mit Mooring und Landanschluss. Östlich des Hafens ist zudem ein kleines Geschäft.

Schöner Ankerplatz in der Bucht von  Uvala Blaca.

Hvar

Der Hafen Sveta Nedjelja (‚Heiliger Sonntag‘) gehört zur bekannten Winzerei Zlatan Otok. An der Moleninnenseite bietet er 2 – 4 temporäre Bootsplätze für Yachten bis 12 m Länge. Landanschluss vorhanden. Kostenpunkt cirka 33 Euro. Wer hier festmacht muss natürlich unbedingt den legendären Wein probieren. Außen können bei ruhiger See auch größere Schiffe anlegen. T.: +385 21 745703, www.zlatanotok.hr.

Für Freemooring bei Kod Barbe Bozjeg unter +385 21745046 anmelden. Von hier geht´s zum Klettergebiet Milna.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Traumhafte Lage: der Hafen ACI Marina Palmizana. @Almut Otto

Palmižana

Die schönste Insel der kroatischen Adria bietet zwei Übernachtungsmöglichkeiten:

Im Hafen der ACI Marina Sveti Klement ist das Boot geborgen wie in Abrahams Schoß. Zwei Bars, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt gehören mit zur Anlage. Etwa 150, teilweise temporäre Bootsplätze mit Landanschluss sind vorhanden. Öffnungszeiten von April bis Oktober. Kostenpunkt cirka 70 Euro/Tag (40 Fuß). T.: +385 21744995, www.aci-club.hr

Vinogradišće-Klement ist eine wunderschöne Ankerbucht auf der Insel Palmižana. Gesäumt von Bars und Restaurants, Badeplätzen und Landausflugsmöglichkeiten kann man es hier ein paar Tage aushalten.

Omiš

Der Hafen von Omiš ist von imposanten Felsen gerahmt. Temporäre Bootsplätze, Tankstelle und Landanschluss sind vorhanden, T.: +385 21861025. Zur Not kann auch an der Mole festgemacht werden.

Šolta

Wer Zeit mitbringt sollte sich eine Nacht Freemooring im Restaurant ‚Šišmiš‘ in  der Bucht von Šešula gönnen. www.restaurant-sismis-sesula.com

ACI Marina Split

Wer den Großstadtrummel nicht scheut, kann sich auch beim Klettern in Split austoben. Der Hafen von Split ist unter T.: +385 21398548 erreichbar. Er bietet ganzjährig 364 Liegeplätze mit Landanschluss. Zudem gibt es hier eine Wechselstube, eine Bar, ein Restaurant, Sanitäranlagen, ein Lebensmittel- und ein Yachtausrüstungsgeschäft, eine Tankstelle, eine Servicewerkstatt und Kräne. Achtung: Etwa 200 Meter nördlich der Einfahrt liegt bei Niedrigwasser ein nicht gekennzeichneter Fels nur 1,50 Meter unter Wasser.

Rund um Split gibt es zudem einige Ankerplätze.

ACI Marina Trogir:

Der Hafen Put Cumbrijana b.b liegt in der Innenstadt und cirka 25 Kilometer von Split entfernt. Kostenpflichtige Parkplätze sind im Hafen vorhanden. Ebenso Bar, Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten und eine Tankstelle. Es gibt leider keine temporären Bootsplätze. T.: +385 21881258

Vis

Der Hafen Komiža auf Vis bietet temporäre Bootsplätze. Zudem ist eine Tankstelle vorhanden. T.: +385 21713085

Mala Travna bietet Freemooring. Zum Ankern eignet sich vor allem die Südküste.

KLETTERN

Brela

In Brela gibt es Platten für Technik und Ausdauer sowie Überhänge und zudem Routen am Gipfel Biokovo zu erklimmen. Das Gebiet bietet mehr als 70 Routen in den Graden 4c – 7c. Nachteil: Am besten per Auto erreichbar.

Trogir

Rund um Trogir gibt es die Klettergebiete Sveti Vid, Malacka und Kozjak auf dem Vilajica Gipfel mit insgesamt 35 Routen der Schwierigkeitsgrade 6a – 8b und einer Länge von12 – 50 Metern. Die teilweise senkrechten bis zu leicht überhängenden Kalksteinfelsen sind ein Genuss für geübte Kletterer. Da die meisten Routen südliche Ausrichtung haben, ist die beste Kletterzeit von Herbst bis zum Frühling.

HVAR

Podstine ist noch relativ wenig von Kletterern bevölkert, und dass, obwohl die zehn Routen mit Schwierigkeitsgrad 5a – 7a+ und einer Länge von 13 – 23 Metern förmlich zum Erkunden einladen. Da Ankern schwerlich möglich ist, erreicht man das Gebiet am besten mit dem Dinghi (Achtung: Swell), während das Segelboot im kleinen Hafen von Podstine oder zur Not auch in der Bucht von Mala Garska (Achtung: Wassertiefe z. T. zwei Meter) liegt.

Sluplja Stina gilt mittlerweile als Mekka der Klettergemeinde. Hier hat der Slowake Miroslaw Stec auf einem Privatgrund ein kleines Thailand mit 130 Kletterrouten von 30 – 40 Metern Länge und Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c nachgebaut. Eintrittsgebühr: 4 Euro. Um Rushhour an den Routen zu vermeiden und jedem seinen Spaß zu garantieren, bittet er um vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer +385 917648182. Weitere Infos gibt es auch www.cliffbase.com. Das Boot am besten im kleinen Hafen von Nedjelja festmachen (siehe dort).

Zudem lädt auch die Höhle von Sveta Nedjelja zum Klettern ein. Leider ist sie nur durch einen langen Fußmarsch von 45 Minuten zu erreichen. Dafür bietet sie puren Kletterspaß für Fortgeschrittene (außerhalb der Höhle) und Könner (in der Höhle). Da sich Höhle und eine nebenan liegende Kirche in Privatbesitz befinden, unbedingt diese Stätten respektieren. So können auch nachfolgende Kletterer die atemberaubende Aussicht genießen.

Stracine bietet an die 15 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 6a – 6c. Schön, dass hier im Schatten geklettert wird. Zum Klettergebiet führt ein steiler Pfad von der Straße ab bis zum Wandfuß. Das Boot am besten in der Nähe des Hafens ankern.

Vela Stiniva im Norden der Insel gilt dank seiner Höhle, der Überhänge und der schönen Schattenplätzen als einer der Top Spots auf Hvar. Hier gibt es in fünf Sektoren an die 40 Kletterrouten von 5a – 8a+. Achtung: Lose Steine – Helm aufsetzen!

Velika Stiniva ist Grotte, Bade- und Ankerbucht zugleich. Hier wird per Landfeste geankert.

Die Grotte Velika Steniva am Nordufer der Insel Hvar ist von der gleichnamigen Bade- und Ankerbucht aus zu erreichen. Sie liegt am Westufer der Bucht. Die Schwierigkeitsgrade von 5c – 8a+ an Steil- und Sintersäulen sind vor allem für routinierte Kletterer perfekt. Wer an seine Grenzen gehen will, findet auf der östlichen Talseite seine Herausforderungen. Doch auch Anfänger dürfen sich an den Routen rechts und links der Straße bei Graden von 4a – 5c austoben.

Milna ist ein recht kleines Klettergebiet mit etwa 20 Routen im Schwierigkeitsgrad von 5b – 7a. Das Boot kann beim Restaurant Kod Barbe Bozjeg festgemacht werden. Das Gebiet ist vom Ort Milna aus in einem 15-minütigen Fußmarsch erreichbar.

Weitere Infos gibt es auch unter www.hvarclimbing.com

BRAČ

Brač ist bei den Kletterern vor allem durch seinen während des ‚Vanka Regule Outdoor adventure sport and film festivals‘ bekletterbaren Kirchturm in Ložišće bekannt. Am Ortsausgang gibt es zudem ein paar sehr leichte Anfängerrouten von 4a – 5c und einer Länge von 8 – 10 Metern. Insgesamt bietet die Insel über 100 Klettervarianten.

Wer im Hafen von Bobovišće liegt, erreicht in ein paar Minuten zu Fuß 250 Meter die Straße hinauf, dann nochmals 1,3 Kilometer nach rechts ein kleines Klettergebiet mit 6 Routen von 10 – 12 Metern Länge und einem Schwierigkeitsgrad von 5b – 6c+.

Der Felsbogen Kolač bei Nerežišća bietet insgesamt 12 Routen von 4a – 7c+. Leider ist er sehr schwer – über einen Feldweg – zu finden. Nach den Parkmöglichkeiten steht zudem noch ein 15 – 20-minütiger Fußmarsch bevor.

Auch bei Zlatni Rat, dem goldenen Horn der Insel, kann geklettert werden.

OMIŠ

Per Dinghi kommen Kletterfans nach 0,6 Seemeilen von der Mole zum Beispiel in das anspruchsvolle Gebiet Planovo. Hier gibt es Routen mit Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c+. Insgesamt bietet das Gebiet um Omiš 15 Sektoren mit rund 200 Routen von 4a – 8b. Weitere Sektoren sind Babjača, Babina Bara, Crvena Stina, Ilinac, Komornjak, Lisičina, Mile Gojsalić, Peovo, Perivoj, Stomorica, Visoke Pole, Vojan. Umfangreiche Informationen über die Kletterrouten rund um Omiš gibt es auf der englischsprachigen Internetseite www.climbingomis.com.

SPLIT

Split dürfte das Eldrado für Kletterer in Kroatien sein.

Sustipan gilt zum Beispiel als der älteste DWS-Spot in Kroatien. Hier laden 6 – 10 Meter hohe, überhängende Cliffs zum Sprung ins Wasser ein. Schwierigkeitsgrad bis 7b.

DWS-Einsteiger sollten am Strand von Kašjuni – er liegt etwa ein Kilometer westlich von Sustipan – ihre ersten Wassersprünge üben. Die Wände sind nicht sehr hoch. Es gibt viele Griffe und der Felsen ist auch top.

Auch auf der Insel Čiovo gibt es an die 30 Routen mit DWS-Spots. Ihre Höhe von bis zu 20 Metern haben Schwierigkeitsgrade von 5c – 7b und sind vor allem den Könnern vorbehalten.

Ebenfalls einen Besuch wert ist der durch die Route ‚Marulinos‘ bekannte Klettergarten Santine Stine. In dieser Einöd wohnten übrigens früher Eremiten.

Malačka/Kozjak/Marjan/Markezina greda

Diese Klettergebiete bieten für jeden Schwierigkeitsgrad etwas. Nachteil: Sie können nur mit dem Auto erreicht werden. Also vor oder nach dem Törn noch etwas Zeit lassen und dann entweder zur Felswand Kozjak, oberhalb der Kastelle fahren und beim Klettern die Aussicht auf die Stadt Split genießen. Alternativ geht´s zum westlichen Teil des Felsens. Der Felskopf Koludar diente übrigens ehemals als Sonnenuhr. Wer noch höher hinaus will, fährt ins Gebirge von Kozjak. Hier gibt´s im östlichen Teil große Höhlen und einen Überhang mit traumhafter Kulisse über der mittelalterlichen Befestigung Klis. In Marjan gilt es 76 Routen von 4 b – 8a zu erobern. Markezina greda ist in den letzten Jahren neu erschlossen worden und bietet 100 Routen von 15 – 150 (!) Metern in Schwierigkeitsgraden von 5c – 8b+.

VIS

Vis bietet verschiedene Klettermöglichkeiten von 4a – 6c+, die vor allem an der Südküste liegen. Hier gibt es jede Menge steile Grotten mit Überhängen. Besonders spannend ist ein Ausflug zur wildromantischen Bucht Stiniva. Sie ist aufgrund eines Felsvorhangs kaum zu sehen. Da die Felsen steil abfallen, kann man bei ruhigem Wetter dicht am Ufer mit Landfeste ankern (Achtung: Kreuzseen). Der Spot ist für DWS geeignet.

 

AUSFLÜGE

Brač

Wer auf Brač ist, sollte unbedingt die herrliche Rundumsicht vom 768 Meter hohen Vidova Gora Gipfel genießen. Er ist der höchste Berg der kroatischen Inseln. An schönen, klaren Tagen kann man sogar bis nach Italien sehen. Auch auf der Landzunge ‘Zlatni rat’ sollte man einmal gewesen sein. Je nach Wind und Strömung ändert das so genannte goldene Horn – auf dessen Spitze noch Überreste eines römischen Gutshofes stehen – immer wieder seine Form.

Ebenfalls sehenswert ist die ehemalige Inselhauptstadt Nerežišća mit ihren alten Relikten aus gotischer, frühchristlicher und illyrischer Zeit.

Hvar

Mit 67,5 Kilometern Länge und einer maximalen Breite von 10,6 Kilometern ist Hvar die viertgrößte Adriainsel. Sehenswert in dem geschichtsträchtigen Ort sind der Marktplatz, die venezianische Werfthalle und die Promenade mit der Festung ‚Spanjola‘ aus dem 16. Jahrhundert. Abends trifft man sich im ‚Carpe Diem‘.

Omiš

Diese kleine, mitteldamatische Stadt an der Flussmündung des Cetina war früher ein berüchtigtes Piratennest. Uralte Kirchen – zum Beispiel die Sveti Petar aus dem 10. Jahrhundert – steinerne Festungen und vor allem die Bronzestatue der Mila Gojsalić erinnern an die einst lebhafte Geschichte dieses alten Ortes.

Trogir

Schon allein Trogir ist eine Reise nach Kroatien wert: Seit 1997 zählt die romanische Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. In dem von Stadtmauern umgebenen, historischen Stadtkern – der übrigens auf einer Insel liegt – sind einige Sehenswürdigkeiten aus der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock zu bewundern. Im Hafen von Trogir wurden übrigens Teile der TV-Serie Jack Holborn sowie auch Winnetou III gedreht.

Palmižana

Die kleine Insel vor Hvar gehört zu den schönsten der Adria. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Dieses Stückchen Erde bietet Erholung pur. Man kann von Bucht zu Bucht wandern und in verschiedenen Konobas – kleine Gaststuben mit landestypischen Gerichten –  einkehren. Die liebevoll gestalteten Restaurants und Bars bieten eine herrliche Sicht aufs Meer. Einfach kultig!

Vis

Vis liegt 60 Kilometer vom dalmatischen Festland. Sie ist somit die am weitesten entfernte, bewohnte Insel. Nur auf Vis gibt es das Gericht ‚Komiška Pogača‘, ein Teig mit Sardellen, Zwiebeln und Tomaten. Bekannt ist die Insel zudem durch die so genannte ‚Tito-Höhle‘. Von dort soll Josi Tito 1944 den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisiert haben. Sehenswert ist die Lagune bei Stiniva, die nur durch ein Felsentor mit dem Dinghi zu befahren ist. Wer abends ausgehen möchte, ist in Kut richtig aufgehoben.

Interview: Christoph Glaser, Jojo Wassersport, Charterexperte

Worauf sollte man bei der Planung des Törns achten?

Kurz zusammengefasst: Wann fahre ich mit wem wohin? Denn erstens ist die Wahl der richtigen Jahreszeit und zweitens sind die zugehörigen Wetterbedingungen im Revier für einen gelungenen Törn entscheidend. Doch auch die Mitsegler sollten gut zusammenpassen. Wer mit Familie fährt, braucht zum Beispiel tagtäglich die Möglichkeit eines Bespaßungsprogrammes wie Sandbuddeln oder baden. Wer mit Bootsunerfahrenen Leuten unterwegs ist, sollte vielleicht nicht gerade im Herbst die Leinen los machen. Und schließlich hat jedes Revier seine Eigenheiten. Während in Kroatien im Sommer schon mal die Bora über die Meere fegt, kann auf Sizilien totale Flaute herrschen.

Welche Tipps hast du für Charterer?

Am besten nimmt man ein nicht zu altes und auch kein nagelneues Boot. Zwar kann zum Beispiel ein 2001er Boot recht gut sein, aber sicher ist dies abgenutzter als ein neueres Boot. Bei einem neuen Boot muss man wiederum mit Kinderkrankheiten rechnen. Außerdem stinkt es oft extrem nach GFK.

Wichtig ist zudem, dass man sich vor dem ersten Ablegen wirklich Zeit nimmt. Am besten lässt man den Arbeitsstress mit Beginn des Urlaubs zuhause. So können in Ruhe die wichtigen Funktionen des Bootes wie Echolot, Funkgerät, Motor und Segel geprüft werden. Auch macht es durchaus Sinn, sich ziemlich am Anfang den Zustand des Unterwasserschiffs anzuschauen. Schließlich möchte man ja auf jeden Fall seine Kaution zurückhaben. Zudem gibt es beim Vercharterer eine Checkliste, auf der alle Dinge – von der Rettungsweste bis hin zum Küchengeschirr – stehen und die kontrolliert werden sollte.

Welche Möglichkeiten, Sailingrocks zu erleben haben alle, die nicht die Befähigungsnachweise wie Segelschein und Funkzeugnis haben?

Wer keinen Segelschein hat oder sich eventuell noch unsicher beim Navigieren ist, kann auch ein Boot mit Skipper chartern. Der kostet um die 100 Euro am Tag. In dem Falle ist es übrigens üblich, dass der Charterer auch die Verpflegungskosten für den Skipper übernimmt.

Packliste Klettern

Gurte, Helme, Expressschlingen, Seile (eins mit 80 m!), HMS Karabiner, Bandschlingen, Schuhe

Packliste Segeln

Navi (I-Pad), Befähigungsnachweise wie Segelschein (SKS)/Funkzeugnis (SRC/LRC), Buchungsunterlagen, wasser-/winddichte Jacke, Fleece, Taucherbrille/Schnorchel

Sonstiges

  1. Hilfe Kit, Mücken- und Sonnenschutz, wasserdichte Packtaschen, robuste Sonnenbrille, Fotoapparat, Smartphones, Ladekabel, Solarladegeräte, Stirn-/Taschenlampen, Nähzeug

Tipp: Da das Salzwasser alles angreift, das Material unbedingt in wasser- und staubdichten Taschen oder Rücksäcken verstauen. Und natürlich: Nach dem Gebrauch gut mit Süßwasser ausspülen!

Literatur: Boris Čujić, Croatia, Kletterführer, Astroida-Verlag, Zagreb 2009 – erhältlich in gut sortierten Führerbibliotheken, Neuauflage erscheint im Herbst 2013

Text und Fotos: Almut Otto