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Bienvenidos a Tenerife

Im Herbst lockt die größte der sieben Kanareninseln mit mildem Klima plus Sonnenschein. Ob klettern, wandern oder biken, das Urlauber-Paradies Teneriffa bietet abseits des Massentourismus nahezu einsame Naturerlebnisse. Gewusst wo!

Der 2718 m hohe Guajara ist eine Wanderalternative zum vielbesuchten Teide
Wanderung zum Guajara – Der Rückweg führt über eine lose Schotterpiste.

„Den 3.718 Meter hohen Pico del Teide, den höchsten Berg Spaniens, muss man gesehen haben!“, sind wir überzeugt, als wir unsere Reise nach Teneriffa planen. Doch wer sagt denn, dass man ihn auch gleich begehen muss? Dank Carlos – einem waschechten Tinerfeño – und Juliane – einer deutschen Wahltinerfeña – wählen wir eine einsamere Bergwanderalternative: den 2.718 Meter hohen Montaña de Guajara.

Der nach einer unglücklich verliebten Guanchenprinzessin benannte, dritthöchste Berg Teneriffas bildet gleichzeitig den höchsten Berg der Caldera, des Kraterkessels. Dementsprechend bietet das Hochplateau des Guajara bei klarer Wetterlage eine beeindruckende Rundumsicht auf den Pico Teide und Pico Viejo, die vier Kanareninseln El Hierro, La Gomera, La Palma und Gran Canaria sowie auf Las Cañadas, den ältesten Vulkankrater der Insel mit rekordverdächtigen 17 Kilometern Durchmesser.

Auf Teneriffa gibt es an die 30 endemische Pflanzenarten.
Der endemische Echium Wildpretii – auch Natternkopf genannt – blüht von Juni bis August in den Cañadas des Teide.

Im ersten Moment erinnert die Umgebung des Parque Nacional del Teide an eine karge, aber farbenfrohe Mondlandschaft. Ihre bizarren Felsformationen aus Basalt- und Bimsstein, Geröll- und Schlackenhalden schimmern – dank eingelagerter Mineralien und deren Verwitterungsprodukten – von Jadegrün über Rotbraun bis Schwarz. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich zudem bis zu dreißig endemische Pflanzenarten. Am bekanntesten davon ist die Tajinaste, Wildprets Natternkopf, die nur im Mai und Juni ihre rote oder blaue Blütenpracht zeigt.

Per Bike unterwegs

Die kanarische Kiefer hat an den Kurztrieben drei lange Nadeln, mit denen sie durchziehende Nebelschwaden „durchkämmt“ und so zusätzlichen Niederschlag durch Kondenswasser erzeugt.
Natur pur: Die Mountainbikeroute bei Villa Flor bietet viele Varianten.

Ein paar Tage später, während unserer Radltour mit Bike-Guide Toni, kommen wir an einem knapp 50 Quadratmeter großen, wilden Tajinaste-Feld vorbei. Toni weist uns auf die außerhalb ihrer Blütezeit stehenden, fast unscheinbaren Pflanzen hin und klärt uns über eine weitere botanische Besonderheit der Insel auf: Die kanarische Kiefer hat an den Kurztrieben drei lange Nadeln, mit denen sie durchziehende Nebelschwaden „durchkämmt“ und so zusätzlichen Niederschlag durch Kondenswasser erzeugt. Außerdem ist diese Kiefer so zäh, dass sie nach einem Waldbrand durchaus wieder austreibt. Vielleicht liegt es aber auch am unerbittlichen Vulkangestein, dass die Kanarenkiefer einen so  starken  Lebenswillen   hat?

Kletterparadies bei Arico

Beim Klettern rund um Arico staunen wir jedenfalls über die unzähligen Wände eruptiven Ursprungs, die noch erobert werden möchten. Die ganze Insel bietet ein Felsen-Paradies, das noch lange nicht zur Gänze erschlossen ist.

Eric erschließt die eine neue Kletterroute im Sector Super Zero bei El Rio.

Begeistert nehmen wir die Chance wahr, bei einer Routenerschließung dabei zu sein. Erik, unser ecuadorianischer Kletterführer, hat dafür Sector Super Zero bei El Rio ausgesucht. Geduldig unterstützt er mich zunächst, bis ich in der 30 Meter hohen Wand meine Fotoposition eingenommen habe. Dann geht der Profi mit Bohrmaschine, Hammer, Bohrhaken und Schlingen ausgerüstet ans Werk. Im jungfräulichen Fels entscheidet sich Erik zielsicher für die erste Hakenposition. Nun wird geputzt, gebohrt, geharzt und gehämmert. Schon sitzt der erste Routenfixpunkt. Oben angekommen hat Erik auch schon einen Namen für sein Meisterstück: „Falsos Retos“ – die trügerische Herausforderung. Wieder zurück auf dem Boden beobachte ich, wie Pablo seine Klemmkeile in die Route „Abuso de confianza“ – den Vertrauensbruch – einbringt. Welch passender Namen für diese schwierigen Felsen!

Das El Dorado für Wassersport

Kiten bei über 30 Knoten mit Böen über 40 kn ist eine echte Herausforderung. Foto: Ideenschmiede Berg, Petra Thaller

Teneriffa bietet nicht nur Bergfreunden unvergessliche Abenteuer: Die Insel ist für ihre hervorragenden Kitebedingungen bekannt. Dass es aber gleich mit über 30 Knoten hackt, wenn ich mal aufs Wasser möchte, ist wirklich nicht nett. Frustriert schaue ich mir meinen 6er Kite an und plane ein neues Tagesprogramm. Doch Stationsleiter Björn von der Kitschule El Médano hat glücklicherweise einen rettenden Tipp parat: „Verlänger deine Steuerleinen und du hast deinen Schirm wieder locker unter Kontrolle – und das, ohne den Adjuster zu nutzen. Den brauchst du noch, falls der Wind zulegt“, warnt er mich. Gesagt getan. Und siehe da: Ich erlebe den besten Kitetag meines Lebens.

Abends kreisen meine Gedanken. Ist dieses Fleckchen Erde wirklich nur eine Urlaubsinsel? Hier gibt es so viele Möglichkeiten. Kein Wunder, dass so viele Ausländer hier wohnen. Nun gut, aussteigen werde ich nicht, aber ich komme wieder – keine Frage!

Info:

Spanisches Fremdenverkehrsamt, Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt, T. 0049/(0)69/72 50-33, www.webtenerife.de

Tenerife Outdoor, Avda. Mencey de Abona 49 bajo, 38600 Granadilla, T. 0034/(0)922/77 09 66, www.tenerifeoutdoor.com

Klein und Fein

Wer Urlaub in familiärer Atmosphäre bevorzugt, ist in einer Finca perfekt untergebracht. Frisch renoviert, gemütlich und mit viel Liebe – und selbstverständlich allem Komfort – ausgestattet ist z.B. die Finca Lisa in Arico.

Klein und fein: die Finca Lisa in Arico.

Auf dem etwa 4.000 Quadratmeter großen Grundstück befindet sich ein Ferienhaus für bis zu 4 Personen sowie das Wohnhaus der Gastgeber mit zwei Appartements für jeweils 1-2 Personen und einem bis zu 4 Personen. Ein kleiner Sole-Pool und ein gemeinsamer Grillplatz sorgen für persönliches Ambiente. Die Vermieter Karin und Pippo sprechen deutsch, italienisch, spanisch und englisch.

Arico ist der perfekte Ausgangspunkt für zahlreiche Boulder- und Kletterpartien. Preis: ab 30,00 € / Tag Finca Lisa, Calle El Fronton 42, La Sabinita, 38589 Arico, T. 0034/(0)676/47 36 99, www.finca-lisa.com

Biken

Für Biker hat die Kanareninsel Teneriffa dank ihres milden Klimas und dem 3.718 Meter hohen Teide das ganze Jahr über jede Menge Spaß zu bieten. Die meisten Radler tummeln sich – nicht zu Unrecht – im grünen Norden der Insel. Doch wir haben uns ganz bewusst im Süden umgeschaut. Radeln auf der Insel hat einfach überall seinen Reiz. Wer kein eigenes Bike dabei hat, der findet beim Bike Point in El Médano eine gute Auswahl. Die Radspezialisten bieten zudem einen Lieferservice sowie auch geführte Touren an.

Bike Point El Médano, Calle Villa de la Orotava 10, 38612 El Médano, T. 0034/922/17 62 73, www.bikepointtenerife.com

Kartenempfehlung: Freytag und Berndt; Auto & Freizeit- karte; 1:50.000 2012; Preis: 7,95 €

Tourentipp

kleine/große Vilaflorrunde

Schwierigkeitsgrad: leicht/mittel, Dauer: 2 h (kleine Runde), 4 h (große Runde), Starthöhe: 1.600 m, 300 Hm (kleine Runde) 900 Hm, Distanz: 20 km (kleine Runde), 40 km (große Runde)

Beschreibung: Gestartet wird auf einem der freien Parkplätze 2 Kilometer oberhalb von Vilaflor. Markierun- gen weisen den Weg. Die Route führt größtenteils über eine breite Forststraße. Besonders reizvoll: der Blick auf den Teide sowie auf die benachbarte Kanareninsel Gran Canaria.

Ebenfalls zu empfehlen sind die höchst anspruchsvolle Route „La Escalona – Vilaflor – La Escalona“ oder der fast unendlich scheinende Downhill Teide – El Médano. Genauere Beschreibung unter www.allmountain.de

Klettern

Bei Arico gibt es für jedes Kletterniveau die passende Route. Foto: Petra Thaller, Ideenschmiede Berg

Dank ihres vulkanischen Ursprungs bietet Teneriffa auf fast der gesamten Insel perfekte Kletterbedingungen. Hier hat der Vertikalsportler die Qual der Wahl! Wir haben uns auf das Kletter-Eldorado rund um Arico mit seinen über 230 Routen sowie die unentdeckten Felsen von Sector Super Zero konzentriert.

Unser Tipp: Bouldern und Einklettern in Arico Arriba – hier ist für jede Könnensstufe eine Route zu finden. Das in Fußnähe gelegene Arico Abajo weist nicht nur höhere Felsen, sondern auch jede Menge Überhänge auf. Auffällig am Gestein in beiden Gebieten sind die vielen Fingerlöcher

Wandern

Ob hochalpines Gelände rund um den Teide Nationalpark, wildromantische Wanderwege im Anagagebirge oder auf den Spuren der Guanchen: Teneriffa bietet vom Herbst bis zum späten Frühling abwechslungsreiche Wanderbedingungen mit allen Schwierigkeitsgraden. Dank unterschied- licher Klimazonen und Landschaften hat jedes Gebiet dieser faszinierenden Vulkaninsel seinen eigenen Reiz.

Wanderjule und Carlos verraten uns die besten Wandertipps auf Teneriffa.

Gefragt sind Ausdauer, richtige Ausrüstung und Motivation. Leider gibt es keine ausführlichen Wanderkarten, doch hängen in jeder Gemeinde Übersichtskarten des jeweiligen Gebietes aus. Wege sind in der Regel durch entsprechende Markierungen nach europäischem Standard und auch durch die landestypischen Steinmännchen gekennzeichnet. Im Winter sollte übrigens in höheren Lagen mit Schnee gerechnet werden. Wer mit fachgerechter Unterstützung Historie, Flora und Fauna von Teneriffa vertiefen und gleichzeitig abseits der bekannten Touren wandern möchte, dem sei ein lokaler Wanderführer empfohlen.

Nähere Infos gibt es unter Wanderjule & A Caminar Tenerife, Juliane Heßbrügge & Sylvia Nockemann, Avda Mencey de Abona 49 bajo, 38600 Granadilla, 0034/(0)600/56 26 23, www.a-caminar.com

Einen Überblick über Teneriffa bietet die Kompass-Karte „Teneriffa“, 1:50.000, Kostenpunkt: 8,95 €. An die 70 schöne Wandertouren inkl. GPS-Tracks finden sich im Rother Wanderführer „Teneriffa“; Wolfsperger, Klaus und Miehle-Wolfsperger, Annette; 1:50.000; 11. Aufl. 2012; Kostenpunkt: 14,90 €; enthalten.

Wandertipp

Hotel Parador – Guajara

Starthöhe: ca. 2.150 m, 650 Hm, Dauer insgesamt: 4,5 h, Schwierigkeitsgrad: mittel

Beschreibung: Anfahrt mit dem Auto über die TF21 bis zum Hotel Parador im Teide Nationalpark. Hier gibt es Parkmöglichkeiten. Alternativ fahren die Buslinien 342 und 348 bis zum Startpunkt der Wanderung am kleinen Kreisverkehr. Von da geht´s in südlicher Richtung über ein Lavafeld direkt auf den Guajara zu. Grüne Markierungen weisen den Weg über Lavafelder, durch einen Bimssteinsattel bis zu den Serpentinen und schließlich auf den etwas steileren Grat – der auch ein paar leichte Klettereinlagen über Felsblöcke fordert – bis auf das Hochplateau des Guajara. Oben angekommen lädt ein kleiner Schutzwall zum Picknick ein. Der Abstieg erfolgt in Richtung Osten. Dabei an Wegkreuzungen immer links halten. Sobald der Fahrweg No 4 erreicht ist, geht es noch ca. 4 Kilometer Richtung Parkplatz. Interessante Wan- derung, die einen faszinierenden Rundumblick bietet. Diese Tour erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Im Süden der Insel gibt es zahlreiche schöne Wanderungen, zum Beispiel durch den Barranco Tamadaya, der für die Wasserversorgung Aricos von Bedeutung ist, oder Rund um den Roque Imoque.

Bunte bemalte Fischerboote – wie hier in El Medano – prägen das Landschaftsbild an Teneriffas Straßenkreuzungen.

Dieser Artikel erschien in der Allmountain 5/2012.

 

Sailing Rocks – Ahoi Kroatien

Leinen los zu neuen Ufern! Mit „Sailing Rocks“ kommt zusammen, was hervorragend zusammen passt: Klettern und Segeln. Hier gibt es nämlich mehr Parallelen, als bisher bekannt war. Neben dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer kann weder der Eine noch der Andere ohne Leinen und Knoten leben. Bei unserem Törn rund um Kroatien haben wir Wind und Fels bei Split erobert.

„Da ein Kletterer!“, begeistert zeigt Jessica in die Höhen der Felsspalte beim Klettergebiet ‚Little Thailand` auf Hvar. Boris, unser kroatischer Skipper drosselt die Geschwindigkeit von Natalija, einer gemütlichen 40 Fuß Bavaria Segelyacht. Die verführerischen Felsen sind zum Greifen nahe. Doch für lange Klettertouren haben wir heute leider keine Zeit. Wir entscheiden uns, das Dinghi zu Wasser zu lassen, während Boris das Boot auf Position hält. Immerhin gibt das richtig tolle Bilder.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
An den Küsten Kroatiens gibt es einige Klettergebiete. @Almut Otto
Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Klettern in Slupja Stina @Almut Otto

Die beste Möglichkeit, das vom slowakischen Kletterfreak Miroslav Stec eingerichtete, private Klettergebiet „Suplja Stina“ zu erreichen, ist der Ort Nedjelja. Hier hat die über kroatische Grenzen hinaus bekannte Winzerei Zlatan Otok einen kleinen Hafen für bis zu vier Yachten à zwölf Meter Länge eingerichtet. Doch leider ist der Hafen aufgrund des Swells –  gutes Ausfendern ist angesagt – nicht zum Übernachten geeignet. Das Klettergebiet ist übrigens per Dinghi in wenigen Minuten oder in einem 20-minütigen, etwas mühsamen Fußmarsch zu erreichen. Das abwechslungsreiche Klettergebiet ist äußerst beliebt und schnell überfüllt. Deshalb bittet Miroslav alle Kletterfreunde eindringlich, sich vorher bei ihm unter der Telefonnummer 00385917648182 anzumelden. So kommt jeder in den Genuss der tollen Routen.

Die Inseln und Küstenstreifen rund um die Mitteldalmatische Küste gehören zu den beliebtesten Kletterzielen Europas. Kein Wunder, dass hier mittlerweile an die 800 Kletterrouten in Kalksteinfelsen entstanden sind, die sogar ganzjährig Kletterspaß bieten. Einzige Ausnahmen: Kozjak sollte im Sommer aufgrund seiner Südlage gemieden werden, während Markezina greda nicht wintertauglich ist. Ansonsten gilt: Ob kurze, leichte Anfängerrouten oder Mehrseillängen bis 300 Meter, Deep Water Solo oder Bouldering – in den Klettergebieten rund um Split kommt jeder Kletterfan auf seine Kosten.

Wer zudem gerne mit einer Yacht unterwegs ist, dem steht in punkto perfekte Urlaubsfreuden nichts mehr im Weg. Denn die östliche Adria gehört zu den schönsten Segelrevieren der Welt. Das meist gute Wetter und die hohe Windsicherheit versprechen Segelfeeling pur. Zudem bieten die vorgelagerten Inseln Schutz vor hohen Wellen und die kurzen Distanzen erleichtern auch Anfängern das Navigieren. Nicht zuletzt lassen auch die unzähligen Übernachtungsmöglichkeiten keine Wünsche offen: In vielen Buchten bieten sogenannte Konobas – das sind kleine Restaurants mit landestypischer Küche – freies Festmachen (Free Mooring) an. Romantiker hingegen ankern in einer einsamen Bucht und versorgen sich selber. Und wer auf Stadttrubel steht, macht entweder in einem der historischen Häfen fest oder bucht sich in den hochmodernen Yachthäfen vor Ort ein.

Nähere Informationen unter www.bluewater-yachting.eu und www.climb-europe.com.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Zlatan Otok – diese Oase ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. @Almut Otto

ÜBERNACHTUNG

Brač

Der urgemütliche Hafen von Bobovišće bietet sechs Liegeplätze mit Mooring und Landanschluss. Östlich des Hafens ist zudem ein kleines Geschäft.

Schöner Ankerplatz in der Bucht von  Uvala Blaca.

Hvar

Der Hafen Sveta Nedjelja (‚Heiliger Sonntag‘) gehört zur bekannten Winzerei Zlatan Otok. An der Moleninnenseite bietet er 2 – 4 temporäre Bootsplätze für Yachten bis 12 m Länge. Landanschluss vorhanden. Kostenpunkt cirka 33 Euro. Wer hier festmacht muss natürlich unbedingt den legendären Wein probieren. Außen können bei ruhiger See auch größere Schiffe anlegen. T.: +385 21 745703, www.zlatanotok.hr.

Für Freemooring bei Kod Barbe Bozjeg unter +385 21745046 anmelden. Von hier geht´s zum Klettergebiet Milna.

Sailing Rocks - Ahoi Kroatien
Traumhafte Lage: der Hafen ACI Marina Palmizana. @Almut Otto

Palmižana

Die schönste Insel der kroatischen Adria bietet zwei Übernachtungsmöglichkeiten:

Im Hafen der ACI Marina Sveti Klement ist das Boot geborgen wie in Abrahams Schoß. Zwei Bars, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt gehören mit zur Anlage. Etwa 150, teilweise temporäre Bootsplätze mit Landanschluss sind vorhanden. Öffnungszeiten von April bis Oktober. Kostenpunkt cirka 70 Euro/Tag (40 Fuß). T.: +385 21744995, www.aci-club.hr

Vinogradišće-Klement ist eine wunderschöne Ankerbucht auf der Insel Palmižana. Gesäumt von Bars und Restaurants, Badeplätzen und Landausflugsmöglichkeiten kann man es hier ein paar Tage aushalten.

Omiš

Der Hafen von Omiš ist von imposanten Felsen gerahmt. Temporäre Bootsplätze, Tankstelle und Landanschluss sind vorhanden, T.: +385 21861025. Zur Not kann auch an der Mole festgemacht werden.

Šolta

Wer Zeit mitbringt sollte sich eine Nacht Freemooring im Restaurant ‚Šišmiš‘ in  der Bucht von Šešula gönnen. www.restaurant-sismis-sesula.com

ACI Marina Split

Wer den Großstadtrummel nicht scheut, kann sich auch beim Klettern in Split austoben. Der Hafen von Split ist unter T.: +385 21398548 erreichbar. Er bietet ganzjährig 364 Liegeplätze mit Landanschluss. Zudem gibt es hier eine Wechselstube, eine Bar, ein Restaurant, Sanitäranlagen, ein Lebensmittel- und ein Yachtausrüstungsgeschäft, eine Tankstelle, eine Servicewerkstatt und Kräne. Achtung: Etwa 200 Meter nördlich der Einfahrt liegt bei Niedrigwasser ein nicht gekennzeichneter Fels nur 1,50 Meter unter Wasser.

Rund um Split gibt es zudem einige Ankerplätze.

ACI Marina Trogir:

Der Hafen Put Cumbrijana b.b liegt in der Innenstadt und cirka 25 Kilometer von Split entfernt. Kostenpflichtige Parkplätze sind im Hafen vorhanden. Ebenso Bar, Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten und eine Tankstelle. Es gibt leider keine temporären Bootsplätze. T.: +385 21881258

Vis

Der Hafen Komiža auf Vis bietet temporäre Bootsplätze. Zudem ist eine Tankstelle vorhanden. T.: +385 21713085

Mala Travna bietet Freemooring. Zum Ankern eignet sich vor allem die Südküste.

KLETTERN

Brela

In Brela gibt es Platten für Technik und Ausdauer sowie Überhänge und zudem Routen am Gipfel Biokovo zu erklimmen. Das Gebiet bietet mehr als 70 Routen in den Graden 4c – 7c. Nachteil: Am besten per Auto erreichbar.

Trogir

Rund um Trogir gibt es die Klettergebiete Sveti Vid, Malacka und Kozjak auf dem Vilajica Gipfel mit insgesamt 35 Routen der Schwierigkeitsgrade 6a – 8b und einer Länge von12 – 50 Metern. Die teilweise senkrechten bis zu leicht überhängenden Kalksteinfelsen sind ein Genuss für geübte Kletterer. Da die meisten Routen südliche Ausrichtung haben, ist die beste Kletterzeit von Herbst bis zum Frühling.

HVAR

Podstine ist noch relativ wenig von Kletterern bevölkert, und dass, obwohl die zehn Routen mit Schwierigkeitsgrad 5a – 7a+ und einer Länge von 13 – 23 Metern förmlich zum Erkunden einladen. Da Ankern schwerlich möglich ist, erreicht man das Gebiet am besten mit dem Dinghi (Achtung: Swell), während das Segelboot im kleinen Hafen von Podstine oder zur Not auch in der Bucht von Mala Garska (Achtung: Wassertiefe z. T. zwei Meter) liegt.

Sluplja Stina gilt mittlerweile als Mekka der Klettergemeinde. Hier hat der Slowake Miroslaw Stec auf einem Privatgrund ein kleines Thailand mit 130 Kletterrouten von 30 – 40 Metern Länge und Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c nachgebaut. Eintrittsgebühr: 4 Euro. Um Rushhour an den Routen zu vermeiden und jedem seinen Spaß zu garantieren, bittet er um vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer +385 917648182. Weitere Infos gibt es auch www.cliffbase.com. Das Boot am besten im kleinen Hafen von Nedjelja festmachen (siehe dort).

Zudem lädt auch die Höhle von Sveta Nedjelja zum Klettern ein. Leider ist sie nur durch einen langen Fußmarsch von 45 Minuten zu erreichen. Dafür bietet sie puren Kletterspaß für Fortgeschrittene (außerhalb der Höhle) und Könner (in der Höhle). Da sich Höhle und eine nebenan liegende Kirche in Privatbesitz befinden, unbedingt diese Stätten respektieren. So können auch nachfolgende Kletterer die atemberaubende Aussicht genießen.

Stracine bietet an die 15 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 6a – 6c. Schön, dass hier im Schatten geklettert wird. Zum Klettergebiet führt ein steiler Pfad von der Straße ab bis zum Wandfuß. Das Boot am besten in der Nähe des Hafens ankern.

Vela Stiniva im Norden der Insel gilt dank seiner Höhle, der Überhänge und der schönen Schattenplätzen als einer der Top Spots auf Hvar. Hier gibt es in fünf Sektoren an die 40 Kletterrouten von 5a – 8a+. Achtung: Lose Steine – Helm aufsetzen!

Velika Stiniva ist Grotte, Bade- und Ankerbucht zugleich. Hier wird per Landfeste geankert.

Die Grotte Velika Steniva am Nordufer der Insel Hvar ist von der gleichnamigen Bade- und Ankerbucht aus zu erreichen. Sie liegt am Westufer der Bucht. Die Schwierigkeitsgrade von 5c – 8a+ an Steil- und Sintersäulen sind vor allem für routinierte Kletterer perfekt. Wer an seine Grenzen gehen will, findet auf der östlichen Talseite seine Herausforderungen. Doch auch Anfänger dürfen sich an den Routen rechts und links der Straße bei Graden von 4a – 5c austoben.

Milna ist ein recht kleines Klettergebiet mit etwa 20 Routen im Schwierigkeitsgrad von 5b – 7a. Das Boot kann beim Restaurant Kod Barbe Bozjeg festgemacht werden. Das Gebiet ist vom Ort Milna aus in einem 15-minütigen Fußmarsch erreichbar.

Weitere Infos gibt es auch unter www.hvarclimbing.com

BRAČ

Brač ist bei den Kletterern vor allem durch seinen während des ‚Vanka Regule Outdoor adventure sport and film festivals‘ bekletterbaren Kirchturm in Ložišće bekannt. Am Ortsausgang gibt es zudem ein paar sehr leichte Anfängerrouten von 4a – 5c und einer Länge von 8 – 10 Metern. Insgesamt bietet die Insel über 100 Klettervarianten.

Wer im Hafen von Bobovišće liegt, erreicht in ein paar Minuten zu Fuß 250 Meter die Straße hinauf, dann nochmals 1,3 Kilometer nach rechts ein kleines Klettergebiet mit 6 Routen von 10 – 12 Metern Länge und einem Schwierigkeitsgrad von 5b – 6c+.

Der Felsbogen Kolač bei Nerežišća bietet insgesamt 12 Routen von 4a – 7c+. Leider ist er sehr schwer – über einen Feldweg – zu finden. Nach den Parkmöglichkeiten steht zudem noch ein 15 – 20-minütiger Fußmarsch bevor.

Auch bei Zlatni Rat, dem goldenen Horn der Insel, kann geklettert werden.

OMIŠ

Per Dinghi kommen Kletterfans nach 0,6 Seemeilen von der Mole zum Beispiel in das anspruchsvolle Gebiet Planovo. Hier gibt es Routen mit Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c+. Insgesamt bietet das Gebiet um Omiš 15 Sektoren mit rund 200 Routen von 4a – 8b. Weitere Sektoren sind Babjača, Babina Bara, Crvena Stina, Ilinac, Komornjak, Lisičina, Mile Gojsalić, Peovo, Perivoj, Stomorica, Visoke Pole, Vojan. Umfangreiche Informationen über die Kletterrouten rund um Omiš gibt es auf der englischsprachigen Internetseite www.climbingomis.com.

SPLIT

Split dürfte das Eldrado für Kletterer in Kroatien sein.

Sustipan gilt zum Beispiel als der älteste DWS-Spot in Kroatien. Hier laden 6 – 10 Meter hohe, überhängende Cliffs zum Sprung ins Wasser ein. Schwierigkeitsgrad bis 7b.

DWS-Einsteiger sollten am Strand von Kašjuni – er liegt etwa ein Kilometer westlich von Sustipan – ihre ersten Wassersprünge üben. Die Wände sind nicht sehr hoch. Es gibt viele Griffe und der Felsen ist auch top.

Auch auf der Insel Čiovo gibt es an die 30 Routen mit DWS-Spots. Ihre Höhe von bis zu 20 Metern haben Schwierigkeitsgrade von 5c – 7b und sind vor allem den Könnern vorbehalten.

Ebenfalls einen Besuch wert ist der durch die Route ‚Marulinos‘ bekannte Klettergarten Santine Stine. In dieser Einöd wohnten übrigens früher Eremiten.

Malačka/Kozjak/Marjan/Markezina greda

Diese Klettergebiete bieten für jeden Schwierigkeitsgrad etwas. Nachteil: Sie können nur mit dem Auto erreicht werden. Also vor oder nach dem Törn noch etwas Zeit lassen und dann entweder zur Felswand Kozjak, oberhalb der Kastelle fahren und beim Klettern die Aussicht auf die Stadt Split genießen. Alternativ geht´s zum westlichen Teil des Felsens. Der Felskopf Koludar diente übrigens ehemals als Sonnenuhr. Wer noch höher hinaus will, fährt ins Gebirge von Kozjak. Hier gibt´s im östlichen Teil große Höhlen und einen Überhang mit traumhafter Kulisse über der mittelalterlichen Befestigung Klis. In Marjan gilt es 76 Routen von 4 b – 8a zu erobern. Markezina greda ist in den letzten Jahren neu erschlossen worden und bietet 100 Routen von 15 – 150 (!) Metern in Schwierigkeitsgraden von 5c – 8b+.

VIS

Vis bietet verschiedene Klettermöglichkeiten von 4a – 6c+, die vor allem an der Südküste liegen. Hier gibt es jede Menge steile Grotten mit Überhängen. Besonders spannend ist ein Ausflug zur wildromantischen Bucht Stiniva. Sie ist aufgrund eines Felsvorhangs kaum zu sehen. Da die Felsen steil abfallen, kann man bei ruhigem Wetter dicht am Ufer mit Landfeste ankern (Achtung: Kreuzseen). Der Spot ist für DWS geeignet.

 

AUSFLÜGE

Brač

Wer auf Brač ist, sollte unbedingt die herrliche Rundumsicht vom 768 Meter hohen Vidova Gora Gipfel genießen. Er ist der höchste Berg der kroatischen Inseln. An schönen, klaren Tagen kann man sogar bis nach Italien sehen. Auch auf der Landzunge ‘Zlatni rat’ sollte man einmal gewesen sein. Je nach Wind und Strömung ändert das so genannte goldene Horn – auf dessen Spitze noch Überreste eines römischen Gutshofes stehen – immer wieder seine Form.

Ebenfalls sehenswert ist die ehemalige Inselhauptstadt Nerežišća mit ihren alten Relikten aus gotischer, frühchristlicher und illyrischer Zeit.

Hvar

Mit 67,5 Kilometern Länge und einer maximalen Breite von 10,6 Kilometern ist Hvar die viertgrößte Adriainsel. Sehenswert in dem geschichtsträchtigen Ort sind der Marktplatz, die venezianische Werfthalle und die Promenade mit der Festung ‚Spanjola‘ aus dem 16. Jahrhundert. Abends trifft man sich im ‚Carpe Diem‘.

Omiš

Diese kleine, mitteldamatische Stadt an der Flussmündung des Cetina war früher ein berüchtigtes Piratennest. Uralte Kirchen – zum Beispiel die Sveti Petar aus dem 10. Jahrhundert – steinerne Festungen und vor allem die Bronzestatue der Mila Gojsalić erinnern an die einst lebhafte Geschichte dieses alten Ortes.

Trogir

Schon allein Trogir ist eine Reise nach Kroatien wert: Seit 1997 zählt die romanische Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. In dem von Stadtmauern umgebenen, historischen Stadtkern – der übrigens auf einer Insel liegt – sind einige Sehenswürdigkeiten aus der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock zu bewundern. Im Hafen von Trogir wurden übrigens Teile der TV-Serie Jack Holborn sowie auch Winnetou III gedreht.

Palmižana

Die kleine Insel vor Hvar gehört zu den schönsten der Adria. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Dieses Stückchen Erde bietet Erholung pur. Man kann von Bucht zu Bucht wandern und in verschiedenen Konobas – kleine Gaststuben mit landestypischen Gerichten –  einkehren. Die liebevoll gestalteten Restaurants und Bars bieten eine herrliche Sicht aufs Meer. Einfach kultig!

Vis

Vis liegt 60 Kilometer vom dalmatischen Festland. Sie ist somit die am weitesten entfernte, bewohnte Insel. Nur auf Vis gibt es das Gericht ‚Komiška Pogača‘, ein Teig mit Sardellen, Zwiebeln und Tomaten. Bekannt ist die Insel zudem durch die so genannte ‚Tito-Höhle‘. Von dort soll Josi Tito 1944 den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisiert haben. Sehenswert ist die Lagune bei Stiniva, die nur durch ein Felsentor mit dem Dinghi zu befahren ist. Wer abends ausgehen möchte, ist in Kut richtig aufgehoben.

Interview: Christoph Glaser, Jojo Wassersport, Charterexperte

Worauf sollte man bei der Planung des Törns achten?

Kurz zusammengefasst: Wann fahre ich mit wem wohin? Denn erstens ist die Wahl der richtigen Jahreszeit und zweitens sind die zugehörigen Wetterbedingungen im Revier für einen gelungenen Törn entscheidend. Doch auch die Mitsegler sollten gut zusammenpassen. Wer mit Familie fährt, braucht zum Beispiel tagtäglich die Möglichkeit eines Bespaßungsprogrammes wie Sandbuddeln oder baden. Wer mit Bootsunerfahrenen Leuten unterwegs ist, sollte vielleicht nicht gerade im Herbst die Leinen los machen. Und schließlich hat jedes Revier seine Eigenheiten. Während in Kroatien im Sommer schon mal die Bora über die Meere fegt, kann auf Sizilien totale Flaute herrschen.

Welche Tipps hast du für Charterer?

Am besten nimmt man ein nicht zu altes und auch kein nagelneues Boot. Zwar kann zum Beispiel ein 2001er Boot recht gut sein, aber sicher ist dies abgenutzter als ein neueres Boot. Bei einem neuen Boot muss man wiederum mit Kinderkrankheiten rechnen. Außerdem stinkt es oft extrem nach GFK.

Wichtig ist zudem, dass man sich vor dem ersten Ablegen wirklich Zeit nimmt. Am besten lässt man den Arbeitsstress mit Beginn des Urlaubs zuhause. So können in Ruhe die wichtigen Funktionen des Bootes wie Echolot, Funkgerät, Motor und Segel geprüft werden. Auch macht es durchaus Sinn, sich ziemlich am Anfang den Zustand des Unterwasserschiffs anzuschauen. Schließlich möchte man ja auf jeden Fall seine Kaution zurückhaben. Zudem gibt es beim Vercharterer eine Checkliste, auf der alle Dinge – von der Rettungsweste bis hin zum Küchengeschirr – stehen und die kontrolliert werden sollte.

Welche Möglichkeiten, Sailingrocks zu erleben haben alle, die nicht die Befähigungsnachweise wie Segelschein und Funkzeugnis haben?

Wer keinen Segelschein hat oder sich eventuell noch unsicher beim Navigieren ist, kann auch ein Boot mit Skipper chartern. Der kostet um die 100 Euro am Tag. In dem Falle ist es übrigens üblich, dass der Charterer auch die Verpflegungskosten für den Skipper übernimmt.

Packliste Klettern

Gurte, Helme, Expressschlingen, Seile (eins mit 80 m!), HMS Karabiner, Bandschlingen, Schuhe

Packliste Segeln

Navi (I-Pad), Befähigungsnachweise wie Segelschein (SKS)/Funkzeugnis (SRC/LRC), Buchungsunterlagen, wasser-/winddichte Jacke, Fleece, Taucherbrille/Schnorchel

Sonstiges

  1. Hilfe Kit, Mücken- und Sonnenschutz, wasserdichte Packtaschen, robuste Sonnenbrille, Fotoapparat, Smartphones, Ladekabel, Solarladegeräte, Stirn-/Taschenlampen, Nähzeug

Tipp: Da das Salzwasser alles angreift, das Material unbedingt in wasser- und staubdichten Taschen oder Rücksäcken verstauen. Und natürlich: Nach dem Gebrauch gut mit Süßwasser ausspülen!

Literatur: Boris Čujić, Croatia, Kletterführer, Astroida-Verlag, Zagreb 2009 – erhältlich in gut sortierten Führerbibliotheken, Neuauflage erscheint im Herbst 2013

Text und Fotos: Almut Otto