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CONVERCYCLE: VOM CITYBIKE ZUM LASTENRAD

Keine Frage: Radfahren ist gesund und schont die Umwelt. Doch wer etwas zu transportieren hat, steigt dann meist wieder auf das Auto um. Dieses umweltbelastende Verhalten könnte bald Vergangenheit sein. Denn der Offenbacher Design-Student David Maurer tüftelt derzeit an einer flexiblen Lösung, die die Vorteile eines wendigen Citybikes mit denen eines praktischen Lastenfahrrades vereint. Sein überzeugendes Konzept ist ein Alltagsfahrrad, das sich mit nur einem Handgriff innerhalb von Sekunden in ein Cargobike verwandelt.

Der Trick: Durch leichtes Anheben des Korbes lässt sich das Hinterrad bequem ausklappen. Zum Vorschein kommt ein integrierter Lastenkorb, der mit einem Volumen von etwa zwei Wasserträgern beziehungsweise einem zulässigen Gewicht von 60 Kilogramm Platz für Einkäufe aber auch Kindersitze bieten soll. Maurer plant zudem individuelle Anpassungen seines Bikes mit Sonderbauten wie abschließbaren Kisten sowie E-Bike-Varianten mit 250 Watt – was einer Reichweite von etwa 60 Kilometern nahekommt – zu konzipieren.

convercycle

So einfach wird das Bike umgebaut @ Convercyle

TESTPHASE BIS ZUR MARKTREIFE

Vom Allroundbike zum Citybike

Als Citybike passt das Convercycle in jeden Fahrradständer ©Convercycle

Derzeit befindet sich der etwa 18 Kilogramm wiegende Prototyp des Convercycles in der Testphase. Zusammen mit einem Fahrrad-Rahmenbauer aus Frankfurt sowie einer Engineering GmbH aus München wird er gerade bis zur Marktreife perfektioniert. Gleichzeitig läuft seit Januar 2019 eine Indiegogo-Kampagne, um die Herstellung und den Vertrieb des Convercycles final zu realisieren. Der Offenbacher Produktdesigner wird dabei von „idea meets market“, einem Verwertungsdienstleister, der sich auf den Technologietransfer spezialisiert hat, unterstützt.

Zukunftsweisendes Konzept

Das Convercycle-Team rechnet mit einem hohen Zuspruch. Denn das variable Bike aus Offenbach dürfte den immer weiterwachsenden Ansprüchen an ein modernes und umweltfreundliches Fahrzeug für die Stadt sehr entgegenkommen. Viel zu umständlich ist derzeit noch der Transport mit dem Alltagsbike. Rucksack, Korb und Anhänger machen die Fahrt oft zu einer unsicheren Wackelpartie. Und wer nicht professioneller Kurier ist, hat sicherlich auch kein herkömmliches Lastenfahrrad als mobile Alternative in der Garage stehen. Zumal dieses für den Hausgebrauch ganz einfach zu sperrig ist. Es passt weder in Fahrradständer noch eignet es sich zur Mitnahme in die Bahn. Das innovative Konzept aus Offenbach scheint also der richtige Weg in die Zukunft.

Skizze des Convercycle
Die technischen Details des Convercycles ©Convercycle

TECHNISCHE DETAILS T

Das etwa 1,85 Meter lange Citybike ist in der ausgeklappten Version 2,55 Meter lang. Erhältlich wird das Rad in zwei Größenversionen mit leichtrollenden 28 Zoll Schwalbe G-One Reifen sein. Auch die weitere Ausstattung kann sich sehen lassen: während die elektrische Variante eine Shimano Nexus Inter erhalten soll, kommt die stromfreie Version mit einer Shimano Alfine 8-Gang-Schaltung daher. Zudem werden dem Cityflitzer SM-RT64 Scheibenbremsen von Shimano verpasst. Sobald die Prototypen getestet sind, wird sich das Convercycle einer TÜV-Prüfung stellen und für eine Straßenzulassung stark gemacht. Übrigens: Wer schnell ist und das angehende Unternehmen finanziell unterstützt, kann im Moment noch eine der limitierten Convercycle-Vorab-Editionen – voraussichtlicher Liefertermin August 2019 – zum Selbstkostenpreis ergattern.

Bild oben: Produktdesigner David Maurer auf einer Testfahrt ©Convercycle

Dieser Artikel erschien am 9.2.2019 in der Innovation Origins.