Man sieht es immer häufiger – auch auf unseren Berghütten – das grüne Schild mit einem Herz und Blitzsymbol, manchmal steht auch AED dabei. Was verbirgt sich nun aber hinter diesem Kürzel? Eine lebenswichtige Einrichtung, der sogenannte „Automated External Defibrillator” oder eben ein Defi.
Text: Paul Mair/Almut Otto; Fotos: Almut Otto (mit freundlicher Unterstützung der Bergwacht Bayern)
Bedenkt man, dass die Herz-Kreislauf-Vorkommnisse einen Gutteil der alpinen Unfallstatistiken belegen, dann kann man sicher nicht von übertriebenen Maßnahmen sprechen, wenn man auf einer Hütte einen Defi installiert.
Markus S.*, ein Gast am Solsteinhaus im Karwendel verdankt diesem technischen Instrument, dem Engagement anwesender Gäste sowie dem Hüttenwirt Robert Fankhauser jedenfalls sein Leben. Im Alter von 46 Jahren brach er mit Herzbeschwerden auf der Terrasse zusammen. Eine zufällig anwesender Sanitäter hatte den Ernst der Lage sofort erkannt und mit den lebensrettenden Sofortmaßnahmen begonnen.
Der erste Schritt, die Lage zu erkennnen ist, den Schmerzreiz, die Reaktion….…und die Atmung des Patienten zu prüfen.Reagiert der Patient nicht adäquat, sofort Notruf veranlassen!Zeitgleich wird mit der Herzdruckmassage…… und Beatmung begonnen.
Robert konnte währenddessen den AED holen und führte unter Anleitung der akustischen Stimme des Geräts die einzelnen Schritte durch.
Keine Angst: Jeder kann unter Anleitung des AED die Elektroden anlegen und das Gerät ordnungsgemäß bedienen.
Nach der Schockauslösung begann das Herz des Opfers wieder zu schlagen, der ebenfalls auf der Hütte vorhandene Sauerstoff erleichterte dem Patienten die Atmung. Bis zum Eintreffen des Notarzthubschraubers Christophorus 1 wurde die Person in stabiler Seitenlage betreut.
Doch wie funktioniert denn nun eigentlich die sogenannte Frühdefibrillation? Hat man in einer unklaren Situation die Chance, einen AED einzusetzen, so sollte man dies so früh wie möglich tun. Die ersten Schritte zur Beurteilung sind ansprechen, Schmerzreiz setzen, Atmung überprüfen. Stellen wir fest, dass der Patient nicht adäquat reagiert, veranlassen wir sofort den Notruf und lassen den AED zum Patienten bringen. Zeitgleich wird mit der Herzdruckmassage und Beatmung begonnen.
Der Defi wird eingeschaltet und von nun an werden die Angaben der elektronischen Stimme befolgt.
Zuerst legt man die Elektroden laut den Skizzen auf den Pads am Oberkörper an, nun erfolgt eine Analyse des Patienten durch das Gerät. Dabei unterbricht man die CPR und berührt oder bewegt den Patienten nicht. Je nach Zustand entscheidet das Gerät, ob ein Schock abgegeben werden soll oder nicht.
Die Pads werden laut Anleitung angebracht.Nun folgt durch das Gerät die Analyse des Patienten.
Wird kein Schock empfohlen, bleiben die Elektroden am Körper und man führt weiterhin die CPR 30:2 (Massage:Beatmung) fort. Nach ungefähr zwei Minuten wird eine neuerliche Zustandsanalyse vom AED durchgeführt.
Wird kein Schock empfohlen, die Herzdruckmassage……sowie Mund-zu-Mund-Beatmung fortsetzen.
Wird ein Elektroschock empfohlen, achtet man darauf, dass der Patient von niemandem berührt und etwas Abstand eingehalten wird.
Bei Schockabgabe darf der Patient nicht berührt werden!
Nach der Schockabgabe wird die Herzdruckmassage im Verhältnis 30:2 fortgesetzt. Das Gerät führt nun ebenso nach zwei Minuten eine Analyse durch und gibt weitere Anweisungen. Dies wird solange aufrechterhalten, bis der Notarzt beim Patienten eintrifft, sich der Patient bewegt, normal atmet oder Anzeichen des wiedererlangten Bewusstseins zeigt. Darüber hinaus bleibt der Reanimierte unter ständiger Beobachtung.
Bis zum Eintreffen des Notarztes Patienten in stabile Seitenlage bringen.
Je früher ein Defibrillator verwendet wird, umso größer sind die Chancen für den Notfallpatienten. Einen AED kann man bei Verdacht auf Herz-Kreislauf-Probleme immer verwenden. Wenn die Analyse keine Schockabgabe empfiehlt, kann diese auch nicht durchgeführt werden.
Es gibt unterschiedliche AED-Hersteller. Doch letztendlich funktionieren die Geräte alle gleich.
Markus Göbel, Sportwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Höhenvorbereitung, Sporttherapeut und aktiver Berg- und Outdoorsportler
Interview: Almut Otto Fotos: Markus Göbel und Jan Gruber
Wer braucht Höhenvorbereitung?
Höhenvorbereitung ist schon seit Jahren fester Bestandteil des Trainingsplans von Leistungssportlern. Weiterhin können sich Bergsteiger, die hoch hinaus wollen, vorakklimatisieren, um die Gefahr, höhenkrank zu werden, zu minimieren bzw. zu vermeiden.
Das Einatmen von sauerstoffreduzierter Luft – in der Fachsprache heißt das Hypoxie – bringt einen zusätzlichen Leistungspusch. Deshalb wird die Höhenvorbereitung auch von Marathonläufern
oder Teilnehmern von Bike Challenges genutzt. Doch auch für Breitensportler gibt es viele Einsatzbereiche. Ich denke hier zum Beispiel an ambitionierte Trekker, die den Kilimandscharo besteigen oder Motorradfahrer, die die Anden durchqueren möchten. Im Gesundheitsbereich unterstützt der simulierte Höhenaufenthalt unter anderem die Regeneration nach Sportunfällen, das Abnehmen und die Belastungstoleranz bei Herzkreislauf- und Atemwegserkrankungen.
Welche Trainingssysteme gibt es?
Rein theoretisch gibt es natürlich die Möglichkeit, direkt am Berg zu trainieren. Doch meist ist dies in der Praxis schon aus Zeit- und Kostengründen nicht möglich. Deshalb haben verschiedene Hersteller praktische Trainingssysteme wie den mobilen Höhengenerator, das Höhenzelt, die Atemmaske sowie auch den Pulsoximeter zur Trainingskontrolle entwickelt. Somit kann jeder Sportler ganz unabhängig und individuell in den eigenen vier Wänden trainieren. Zunächst einmal empfehlen wir vor dem Höhentraining einen Gesundheitscheck. Danach erstellen wir einen – auf das jeweilige Ziel abgestimmten – Trainingsplan. Dieser kann von neun Tagen zur Kilimandscharo-Vorbereitung bis hin zu vier Wochen zur Marathon-Vorbereitung dauern. Der Plan enthält in der Regel jedes der folgenden Elemente: Training in simulierter Höhe, das sogenannte „live low – train high“, Übernachtung im Höhenzelt, also „sleep high – train low“ sowie die Kombination aus beidem namens „live high – train high“ und zu guter Letzt die intervallförmige Einatmung von sauerstoffreduzierter Luft im Wechsel mit normaler Umgebungsluft, das „intermittierende
Höhentraining“.
Was passiert dabei im Körper?
Das „sleep high – train low“-Training provoziert die Steigerung des Sauerstofftransports und damit die aerobe Leistungsfähigkeit. Während die „live low– train high“-Methode muskuläre Adaptationen erzielt, die bereits bei geringer Belastung einen hohen
Trainingsreiz setzen. „Live high“ in Kombination mit „train high“ nutzen wir als zusätzlichen Stimulus. Hier werden die Vorteile des passiven Höhenaufenthalts mit denen des Trainings in der Höhe verbunden. Das „intermittierende Höhentraining“ unterstützt das Immunsystem, optimiert die Sauerstoffausnutzung und führt zur Steigerung der Belastungstoleranz sowie der sportlichen Leistungsfähigkeit. Da der Körper als natürliche Reaktion auf die Hypoxie viel Wasser verliert, heißt es: Trinken, trinken, trinken! Und: Auf eisenhaltige Ernährung achten! Wer eine Unverträglichkeit beim Training oder auch in der Praxis spürt, sollte übrigens die Höhe reduzieren oder einen Tag Pause einlegen. Denn letztendlich sind Gesundheit und Freude am Berg doch das allerhöchste Ziel.
Kosten für Material, deutschlandweiten Versand, Trainingsplan, telefonische Betreuung im Leihzeitraum: ab 299 EURO, eine gleichzeitige Nutzung von mehreren Personen ist möglich!
Buchtipp: Lämmle, Thomas; Höhe x Bergsteigen:
Die taktischen Grundregeln des Höhenbergsteigens;
DAV Summit Club, 2010
Statement: Michi Wohlleben, Extremkletterer „Dank der Höhenvorbereitung habe ich schon zwei Tage nach meiner Sehnen-OP wieder am 6.000er trainiert: Passiv und auf der Couch. Das hat mir meine Grundlagenausdauer erhalten. Sonst wäre ich drei Wochen außer Gefecht gewesen!“
Dieser Artikel erschien im AllMountain Magazin 3/2012.
Bizarr geformte Felsskulpturen, eine Reise in die Geschichte der Menschheit und seltene Tier- und Pflanzenwelten – Das höchste Gebirge an der Südspitze Afrikas wartet mit unvergesslichen Eindrücken auf.
Bizarre Felsformen bestimmen die Kulisse des Cathedral Peak Nature Reserve.
Text und Fotos: Almut Otto
„Sawubona – Herzlich willkommen!“ lautet die durchaus auch gelebte Freundlichkeit in Südafrika. Spätestens seit der Verfilmung von Nelson Mandelas Leben weiß mittlerweile jeder, dass sich die Südafrikaner weitgehend für ein friedliches Miteinander verschiedener Kulturen entschieden haben. Und das Beste: Die atemberaubende Welt in den mit bis zu 3500 Meter hohen Drakensbergen lässt europäische Alltagshektik schnell vergessen.
Begegnungen mit der Natur
Das namensgebende Golden Gate des Parks im Abendlicht.
„In Südafrika, sagt man, wird die Sonne abends einfach ausgeschaltet“, erklärt Tourguide Thomas bei der ersten kleinen Abendwanderung über den Holkrans Trail im Golden Gate Nationalpark. Gezielt weist er mit seinem Smartphone gen Westen und macht punktgenau eine deutliche Klickbewegung. Tatsächlich: Grad noch war die Umgebung von Tageslicht erleuchtet und plötzlich ist es stockdunkel. Wer hier den Heimweg nicht kennt, darf sich auf eine Nacht in der Wildnis einstellen.
Tourguide Thomas spricht neben Afrikaans und Englisch auch deutsch.
Die unerbittliche Nähe zur gewaltigen Natur zeigt sich einige Tage später noch deutlicher: Während der siebenstündigen Wanderung zum Orange Peel Gap im Cathedral Peak Mountain Reserve springt unser junger Führer „Wiseman“ unvermittelt mit einem Riesensatz zurück. „A brown Cobra!“ entschuldigt er sich. In seiner Bewegung verharrend wartet Wiseman geduldig darauf, bis das tödliche Bist sein schattiges Erdloch verlässt. Glück gehabt, nichts passiert! Meist verziehen sich die Giftnattern – von den Schritten des Menschen gestört – sogar schon, bevor der Wanderer auf sie trifft.
Blick in unendliche Weiten des Cathedral Peak Naturparks
Reise zwischen den Welten
Ein faszinierend übersinnliches Erlebnis ist der Besuch in der Schamanenhöhle Motouleng im Free State. Nach einer halbstündigen Wanderung durch ein grünes Tal sind fremdartiges Stimmengemurmel, mystische Klänge und rhythmisches Klatschen zu hören. Kurz darauf sehen wir eine Gruppe von Sangomas, Medizinmännern, am Eingang eines riesigen Felsenüberhangs. Durch intensive Gebete und Verbeugungen bitten sie ihre Ahnen um Einlass in den heiligen Ort. Ihnen gegenüber singen und tanzen würdevoll gekleidete Schamanenkollegen, die gleichzeitig geduldig auf Auslass warten. Erstaunlicherweise dürfen auch wir Ungläubigen diese ehrwürdige Stätte betreten. Gebannt von ihrer kraftstrahlenden Atmosphäre und magischen Zeremonien scheint unverhofft auch für uns die Kommunikation mit dem Jenseits möglich!
Mystisches Schamanentreiben am Tor zur heiligen StätteAuf ihren Behausungen stellen die Sangomas gleichzeitig ihre Visionen dar.
Von der Reise in metaphysische Welten geht´s kurz darauf weit zurück in die Vergangenheit: Beim Besuch der Main Cave, einer prähistorischen Höhle des Naturreservats Giant´s Castle, stellen lebensgroße Figuren eine Alltagszene aus dem Leben des Urvolkes San wirklichkeitsgetreu nach. An die 500 hervorragend erhaltener, frühzeitlicher Felszeichnungen vermitteln zudem den Eindruck, als wären die Buschmänner erst gestern hier gewesen.
Beeindruckende Szenerie: Buschmänner in Lebensgröße.
Doch die Krönung ist Museumsführerin Thandekaximba. Nicht nur, dass sie das Leben und Wirken dieser Menschen und die Bedeutung ihrer Zeichnungen erklärt, sie spricht sogar ihre Sprache! Mühelos integriert sie Klicklaute ins Englische und imitiert originalgetreu verschiedene Tierrufe (von Rolf Fröhling).
Thandekaximba spricht San.
Nach zehn eindrucksvollen Tagen mit unvergesslichen Begegnungen, besinnlichen Wanderungen, auf denen endemische Pflanzen und exotische Tiere unsere Neugierde weckten, heißt es Abschied nehmen. Ein letzter Blick aus dem Flugzeug in die schier endlose Weite der Natur lässt spüren, wie elementar die Reise in die Wiege der Menschheit geerdet hat: „Totsiens Südafrika – Bis bald!“
Wandern in the middle of nowhere – Cathedral Peak.Nicht Füttern! Wer einem Affen sein Essen abgibt, zeigt, dass er Rangniederer ist.African Fish Eagle am Sterkfontein Dam Nature Reserve.
Zulu-Hütte mit Reetdach vor dem berühmten Amphitheater.
Infos
Die Blüte der Königsprothea ist das Wappenzeichen Südafrikas.
Allgemeines: Die Drakensberge sind das höchste Gebirge des südlichen Afrikas. Sie durchziehen das Land vom Nordosten Transvaals bis in das Königreich Lesotho im Südosten. Das von den Zulus auch uKhahlamba „Wand aus Speeren“ genannte Massiv besteht hauptsächlich aus Basaltgestein. Es entstand vor circa 180 Millionen Jahren durch Vulkanismus. Der höchste Punkt ist mit 3.482 Metern der Thabana Ntlenyana in Lesotho. Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten in Richtung Indischer Ozean. Bekannte Ausnahme ist der mit 2160 Kilometern längste Fluss Oranje des südlichen Afrikas: Er fließt in den Atlantik. Alle Naturschutzgebiete der Region wurden im Jahre 2000 unter dem Namen uKhahlamba Drakensberg Park als UNESCO Weltnaturerbe anerkannt.
Blick auf Lesotho.
Südafrika vereint die ganze Welt in einem Land: In der sogenannten Regenbogennation leben etwa 49,1 Millionen Menschen unterschiedlichster Hautfarben. Die größte Bevölkerungsgruppe des Landes sind mit 11 Millionen Menschen die Zulus. Südafrika ist größtenteils ein sicheres und bequemes Land. Doch in einigen Landesteilen ist mit erhöhter Kriminalität zu rechnen. Hier sind vor allem für Individualreisende die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes hilfreich.
Elegante Transportmethode.
Anreise: Direktflüge nach Johannesburg gibt es mit der Lufthansa oder SAA u.a. ab den Flughäfen Frankfurt und München. Der Flug dauert ca. 10,5 Stunden. Weitere Airlines bieten Flüge mit Umsteigemöglichkeiten an. Die Drakensberge sind knapp vier Autostunden von Johannesburg entfernt. Übrigens beträgt die Zeitverschiebung im deutschen Winter MEZ +1 Stunde.
Heimatgefühle: Heidelberg in Südafrika.
Einreise: Die Einreise nach Südafrika ist unkompliziert: Es ist weder ein Visum noch eine spezielle Impfung erforderlich. Vor Ort ist aber ein – am besten südafrikanisches – Moskitospray zu empfehlen. Zur Inbetriebnahme von Elektrogeräten werden Adapter für 3-polige Rundstecker benötigt. Der Eintritt in die Nationalparks ist kostenpflichtig. Je nach Aufenthaltsdauer lohnt sich der Kauf einer Wild Card direkt vor Ort oder vorab über www.sanparks.org.
Klima: Da Südafrika auf der südlichen Hemisphäre liegt, sind die Jahreszeiten entgegengesetzt zu unseren. Für Wanderer sind Frühling und Herbst die beste Reisezeit. Ideal für Tierbeobachtungen ist jedoch der südafrikanische Winter. In Gebirgen wie den Drakensbergen kann es dann vor allem nachts sehr kalt sein. Mit Schneefall ist zu rechnen!
Der 11.600 Hektar große Golden Gate Highlands National Park liegt am Fuße der Maluti Berge im Südosten des Free States. Den Namen erhielt das in den nördlichen Drakensbergen gelegene Naturschutzgebiet durch seine in der Morgen- und Abendsonne golden schimmernden Sandsteinfelsen wie zum Beispiel den 76 Meter hohen Brandwag Buttress an der Einfahrt zum Park. Im Reservat gibt es eine Reihe von circa ein- bis fünfstündigen Wanderwegen durch die malerische Graslandschaft mit ihren bizarren Sandsteinformationen. Am Spektakulärsten ist aber mit Sicherheit der zweitägige Ribbok Hiking Trail, bei dem durchaus Zebras und verschiedenste Antilopenarten wie Gnus, Oribis und Springböcke die Wege kreuzen können während in der Luft Bartgeier, Ibisse und Adler ihre Runden ziehen. Fotoapparat nicht vergessen! Zudem werden im Park auch weitere Aktivitäten wie Reiten, Klettern und Canyoning angeboten. Einen Besuch wert ist die 20 Kilometer entfernte Künstlerstadt Clarens. Von hier aus kann auch der Besuch der Schamanenhöhle, Kräutertouren und vieles mehr organisiert werden. Wer das Abenteuer liebt, sollte mit Oliver Esplin Kontakt aufnehmen. Der ehemalige Polizist hat sich nach einem Gesinnungswandel auf unterschiedlichste Extremsportarten spezialisiert.
Giant’s Castle Game Reserve
Die Farben Afrikas in Giant`s Castle.
Das über 34.000 Hektar große, in KwaZulu Natal gelegene Giant´s Castle Game Reserve ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Südafrikas. Schon 1904 wurde es zum Schutze der Elen-Antilopen ins Leben gerufen. Heute bemüht sich das Reservat auch Kap- und Bartgeier vor dem Aussterben zu bewahren. Dementsprechend leben leben circa 200 Brutpaare sowie zudem etwa 60 Säugetierarten und 30 Reptilienarten in dem Gebiet.
Eine weitere Besonderheit von Giant´s Castle ist die in einem nur 30-minütigen Fußweg gut erreichbare Main Cave. Ihre circa 550 Buschmannzeichnungen zählen zu den am besten Erhaltenen von Südafrika. Die auch als Buschmänner bezeichneten Nomaden gelten übrigens als erste Bewohner Afrikas und sind somit möglicherweise die Wurzel des menschlichen Stammbaums. Den Namen erhielt das Naturreservat übrigens, weil die Silhouette seiner Bergmassive an einen schlafenden Riesen erinnert. Davon erreichen der Giants Castle (3325 m) und der Injasuti Dome (3459 m) über 3000 Meter. Das Reservat lädt zu 25 Wanderungen in unterschiedlicher Länge ein. Bei Mehrtagestouren kann in Höhlen oder auch in Zelten übernachtet werden. Besonders beliebt ist das Vulture Restaurant. Von dem sogenannten „Lammergeyer Hide“ lassen sich im Winter die – mit ihrer fast drei Meter großen Flügelspannweite imposanten – Bartgeier hervorragend beobachten. Weitere Aktivitäten im Camp sind Reiten, (Eis-)Klettern und Mountainbiken. Jeden letzten Sonntag im April findet die 75 Kilometer lange Giant´s Mountain Bike Challenge statt.
Cathedral Peak Nature Reserve
Auch das Cathedral Peak Nature Reserve liegt in der Provinz KwaZulu-Natal. In dem 32.000 Hektar großen Gebiet locken majestätische Gipfel wie der Cathedral Peak (3.004 m, erstmals bestiegen im Jahr 1917), der Cleft Peak (mit 3.281 m der höchste Gipfel), The Bell (2.930 m), Outer Horn (3.005 m), Inner Horn (3.006 m), Mitre Peak (3.023 m) und die Twins (3.006 m) zu zahlreichen Höhentouren. Die Flüsse Didima und Mlambonja schufen über Millionen von Jahren tiefe Täler in denen heute Paviane, Antilopen und mehr als 210 Vogelarten leben. Ein Paradies für Wanderfreunde. Fußfaule Menschen können bei trockenem Wetter über den Mike´s Pass bis auf die Spitze des “Little Berg” nahe der Didima Schlucht fahren. Von hier gibt es eine spektakuläre Aussicht über die Gebirgszüge und umliegenden Ebenen.
Sehenswert sind zudem dien zahlreichen Felsmalereien der San.
Royal Natal National Park
Gigantisch: Die spektakuläre Wand des Amphitheaters.
Der 8000 Hektar große Royal Natal National Park wurde 1916 errichtet und gehört zu den Highlights der Drakensberge. Seinen royalen Zusatz im Namen verdankt er dem Besuch der britischen Königsfamilie im Jahre 1947. Das besondere Kennzeichen des Naturparks ist eine spektakuläre, acht Kilometer breite und 1000 Meter hohe, fast senkrechte Basaltfelswand, das sogenannte Amphitheater. Bekannt sind ebenfalls die fünfstufigen Tugela Wasserfälle, die 948 Meter in die Tiefe stürzen. Der mit 3282 Meter höchste Gipfel der Abbruchkante, der Mont-Aux-Sources macht seinem Namen alle Ehre: Auf ihm entspringen mehrere Flüsse, so unter anderem der Orange River und der Tugela. Der sich von hier auf eine 405 Kilometer lange Reise in den Indischen Ozean macht.
Ob Kurzwanderung oder Mehrtagestouren: Der Park ist ein Paradies für Wanderfreunde. Mit der einfachen, jedoch aufgrund der Hitze anstrengenden Wanderung zu den Tugela Falls befindet sich hier auch der bekannteste und schönste Wanderweg Südafrikas. Erfahrene Kletterer wagen sich an die gigantische Basaltmauer und genießen nach einer anspruchsvollen Tour die atemberaubende Aussicht vom Plateau. Beste Zeit für Wanderungen sind die klaren und sonnigen Tage von Frühling und Herbst. Im Sommer ist es zu schwül und regnerisch, im Winter liegt Schnee. Doch ist in dieser Hochgebirgsregion das ganze Jahr über mit heftigen Wetterumschwüngen zu rechnen.
E-Bike statt Auto, Produkte aus der Region und Natur pur: Urlaubsgebiete versuchen durch kreative Ideen den neuen Ansprüchen ihrer umweltbewussten Gäste gerecht zu werden. Der Einblick in das vielfältige Angebot macht Lust auf Reisen.
Solartankstelle vor dem Tennengebirge. Foto: Alpine Pearls
Text: Almut Otto, Fotos: divers
Alpine Perlen glänzen nicht nur durch Schönheit, sondern auch durch Nachhaltigkeit! Denn der schonende Umgang mit der Natur macht das Urlaubserlebnis in den Alpen erst perfekt. Im Jahre 2006 entstand im Zuge eines EU-Projekts die Idee zu den Alpine Pearls, einer unabhängigen Nonprofit-Organisation. Ihre mittlerweile 29 Mitglieder aus sechs Ländern stehen – von der Anreise bis zur Mobilität vor Ort – für umweltfreundlichen Urlaub.
Der Fokus liegt dabei vor allem in der Reduktion des CO2-Austoßes durch sanfte Mobilität, kurz: Samo. Dementsprechend ist der öffentliche Nahverkehr hervorragend ausgebaut, es gibt Shuttle-Taxis, Elektroautos sowie -fahrräder und sogar die altbekannte Pferdekutsche kommt wieder zum Einsatz.
Nachhaltigkeit – Besinnung auf alte Reisemethoden. Foto: Alpine Pearls
Vorzeigeobjekt des Samo-Tourismus ist das Outdoorparadies Werfenweng ((Link: )) im Salzburger Land. Als Modellprojekt für Samo haben sich ein großer Teil seiner Gastgeber – erkennbar am bunten Schmetterling, dem Samo-Logo – zur sanften Mobilität verpflichtet. Diese fängt schon bei der Anreise an. Wer mit der Bahn kommt, darf sich auf einen umweltfreundlichen Shuttle zur Unterkunft freuen. Werfenweng bietet nämlich für alle Gäste aus Samo-Betrieben Mobilitätsgarantie auch ohne eigenes Fahrzeug, natürlich gratis! Werfenweng-Urlauber, die mit dem eigenen Auto anreisen und ihren Autoschlüssel an der Touristeninformation abgeben, können für acht Euro die Samo-Card erwerben und somit auch die sanfte Mobilität und viele weitere Gratisangebote vor Ort nutzen. Dementsprechend kann man in Werfenweng einzigartig reine Luft in intakten Lebensräumen genießen. Natur pur eben!
Dass man sich auch für die Umwelt einsetzen kann und soll, erfahren Urlauber im Hochgebirgspark-Naturpark Zillertaler Alpen: Bei an die 200 Wanderungen auf einsamen Pfaden erhalten sie erstmals die Möglichkeit sich einen Tag – für junge Menschen wird auch eine Freiwilligenprojektwoche geboten – ihres Urlaubs für die Natur bzw. Erhaltung der Almen einzusetzen. Außerdem sind von Mitte Juni bis Mitte September Ranger in der Naturparkregion unterwegs. Sie informieren die Besucher über Highlights des Schutzgebiets, das richtige Verhalten in der Natur und achten auf die Sauberkeit entlang der Wege. Als Profis in der Naturbeobachtung machen sie die Besonderheiten des Parks für die Besucher sicht- und erlebbar.
Parkranger im Einsatz. Foto: Ursula Aichner
E-Bikes im Trend
Nicht jeder ist fit genug, die Natur mit eigener Muskelkraft zu erleben und manchmal soll die Bike-Tour auch einfach etwas länger sein: Für alle, die per E-Bike unterwegs sind, bietet der Hochkönig ein weltweit einzigartiges E-Tankstellen-Netz aus kompatiblen Ladestationen. Während der Biker sich unterwegs auf der Alm stärkt, erhält das Bike ebenfalls wertvolle Energie zurück. Wer kein eigenes E-Bike hat, dem stehen in Maria Alm, Dienten und Mühlbach moderne Leih-Bikes zur Verfügung.
Beim Thema umweltfreundliche Urlaubsangebote darf auch der Stanglwirt in Going am Wilden Kaiser in Tirol nicht fehlen. Denn im mehrfach ausgezeichneten 5-Sterne-Bio-Hotel ist alles nachhaltig: Von der Inneneinrichtung über die Kulinarik bis hin zum Ökostrom. Diese Perfektion in punkto Umweltfreundlichkeit ist das Ergebnis einer konsequenten, über 30-jährigen Investition der Familie Hauser in die Vision Nachhaltigkeit.
Alpenhof in Brandberg. Foto: Zillertaler AlpenTraumkulisse: Der Schwarzsee. Foto: Hermann MuiggSolaranlagen mit Blick auf das Tennengebirge. Foto: Alpine Pearls
Frau Karmen Mentil, Geschäftsführerin Alpine Pearls, auf die Frage, welche Zukunfts-Visionen sie in Bezug auf die Alpine Pearls hat:
„Ein Wachstum in Bezug auf Qualität – nicht Quantität. Wir würden uns circa zehn weitere, wirklich ambitionierte Urlaubsorte im Alpenraum als Mitglieder wünschen! Wir wollen in Zukunft unsere Mitgliedsorte bestärken auf ihrem Weg in eine nachhaltige Tourismus-Zukunft – durch besonders hervorragende Leuchtturmprojekte zum Klimaschutz im Urlaub.“
Dipl.-Geogr. Willi Seifert, Geschäftsführer Naturparkbetreuung Zillertaler Alpen, auf die Frage, welche Ziele er mit dem Park für die Zukunft hat.
„Das große Ziel eines Schutzgebiets muss es immer sein, den Weg in die Köpfe und zugleich Herzen der einheimischen Bevölkerung und traditionellen Nutzergruppen des Gebiets zu finden. Das ist ein langer Weg – aber der einzige Weg, eine echte „Bodenhaftung“ herzustellen. Für alle Besucher des Hochgebirgs-Naturparks hoffen wir langfristig noch mehr Bausteine für ein authentisches und qualitativ hochwertiges Natur- und Landschaftserlebnis etablieren zu können. Unser Motto ist: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen – Hochgebirge zum Anfassen. Das galt im Endeffekt schon für die Bergsteiger, die ab 1850 ins hintere Zillertal geströmt sind…“
Hand auf´s Herz: Wieviel Hangtags lesen Sie sich durch? Wieviel Augenmerk schenken Sie Schuhkartons und anderen Umverpackungen? Nichtsdestotrotz glauben Industrie und Handel ohne diese aufwendig gestalteten Umverpackungen nicht wettbewerbsfähig zu sein. Zum Glück gibt es ein paar Vorreiter, die entsprechend der EOG-Standards neue Maßstäbe setzen.
Text: Almut Otto, Fotos: divers
„Die Industrie legte sich zunächst einmal selbst Richtlinien in Bezug auf nachhaltige Verpackungen auf“, erklärt Matthias Basedow, Marketing und Kommunikations Manager bei der European Outdoor Group (EOG) die Entstehung der EOG-Standards in Bezug auf Umverpackungen. Immerhin erkannte das Nachhaltigkeitskommittee des Verbands die zuvor zusammen mit den Fachleuten aus der Industrie erstellten Leitlinien zum Thema Verpackungen im Jahre 2010 an. „Manch einer hätte sich noch konkretere Vorgaben gewünscht, wenn man aber die großen Unterschiede bedenkt, die von Produkt- und Unternehmensseite , sowie ortsbezogenen Vorschriften geprägt sind, sind wir davon überzeugt, eine gute Basis geschaffen zu haben. Ein guter Anfangspunkt um das Thema anzugreifen.“
Doch was macht eine nachhaltige Verpackung aus? Am besten wäre natürlich, wenn sie gar nicht erst existiert. Ganz ohne Verpackung ist aber kaum ein Produkt im Transport, bei der Lagerung und im Verkauf denkbar. Darum heißt es zunächst: Verpackungsmaterialien und -größen minimieren. Außerdem sollte das Material wiederverwertbar oder zumindest recyclebar sein. Dementsprechend gilt es, giftige Substanzen wie Klebstoffe etc. zu vermeiden und nur nachhaltige Materialien zu verwenden. Sofern Papier oder Pappe die Umverpackung ausmachen, sollten diese sinnvollerweise aus recyceltem Material bestehen oder zumindest von zertifizierten Betrieben (FSC, ota oder die ISO Norm 14021) stammen. Und beim leidigen Thema Plastik ist auf PVC sowie Materialkombinationen zu verzichten. Zwar sind sich die großen Spieler des Marktes der Bedeutung von umweltfreundlichen Verpackungen bewusst, doch hat eine Umsetzung bis dato nur bei wenigen begonnen.
Der US Hersteller Keen ist Vorreiter in Bezug auf Verpackungsreduzierung. Foto: Keen
Vorreiter in der Minimierung von Verpackungsmüll ist das US-Unternehmen Keen, das aufgrund seiner Firmenphilosophie schon bei der Gründung 2003 auf Hangtags verzichtet hat. Relevante Informationen wie Modellbezeichnung, Größenangaben usw. wurden kurzerhand mit Soja basierter Farbe auf die – natürlich aus 100 Prozent recyceltem und biologisch abbaubaren Material bestehenden – Pappkartons gedruckt. Versteht sich von selbst, dass die Kartons durch Wasser basierte Klebstoffe zusammengehalten werden. Dank 25 Prozent Gewichtsreduzierung wird zudem ein effizienterer Versand erreicht.
Beim französischen Hersteller Petzl protestierte der Handel, als Umweltverpackungen eingeführt wurden. Foto: Petzl
Beim französischen Outdoorausrüster Petzl hat die Umstellung auf nachhaltige Verpackungen circa ein Jahr gedauert. Dabei nahm sich das Unternehmen im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie selbst unter die Lupe. Ziel in Bezug auf Verpackungen lautete: Das Produkt schützen, es im Handel attraktiv präsentieren aber gleichzeitig die Umwelt schonen. Tatsächlich musste Petzl seine biologisch abbaubaren, nur aus Kartoffelstärke bestehenden Stirnlampenverpackungen nach kürzester Zeit wieder mit Pappe ummanteln und den Plastikanteil erhöhen. Der Handel hatte sich nämlich beschwert, dass diese zu empfindlich seien und beim mehrmaligen Öffnen zerbrechen würden. Immerhin wurde akzeptiert, dass Petzl die meiste Hartware wie z.B. Karabiner, Sicherungsgeräte, Eisschrauben und Eispickel unverpackt ausliefert. Und noch viel geschickter ist die Lösung, Steigeisen oder Klettergurte in kleinen Beuteln, die anschließend als Aufbewahrungs- bzw. Schutzbeutel dienen können, in den Handel zu liefern. Vielleicht der richtige Schritt in die Verpackungszukunft ? – Denn ob Sommer- oder Winterlagerung oder spätestens beim Umzug in ein neues Heim weiß jeder Verbraucher eine wiederverwertbare Schutzhülle sehr zu schätzen.
Matthias Basedow, Marketing und Kommunikation der European Outdoor Group, zu dem Thema, worin die Schwierigkeiten liegen, auf nachhaltige Verpackung umzusteigen. Foto: EOG
„Es ist gut zu sehen, dass immer mehr Firmen das Thema angehen, da es momentan nicht eine Lösung für alle geben kann. Es gibt keine klare Abgrenzung, was richtig oder falsch ist. Mechanismen wie Gesetzgebung, Versand und Recycling sind auf der ganzen Welt unterschiedlich. Hinzu kommt, dass die Kontrolle von Firmen begrenzt ist. Um zwei einfache Beispiele zu nennen: Eine dünnere Verpackung mag im Geschäft vor Ort Sinn machen, wenn aber dann das Produkt durch den Versandhandel verschickt wird, ist eine zusätzliche Verpackung nötig. Auch ist die Art und Weise, wie Verpackungsmaterial getrennt und recycelt wird weltweit unterschiedlich. So kann die Verpackung in einem Land gewissenhaft getrennt und zu einem Wertstoffhof gebracht werden, in einem anderen Land wird sie einfach verbrannt.“
Perry Laukens, Marketing Manager EMEA, Keen Europe Outdoor B.V zur nachhaltigen Unternehmensphilosophie von Keen. Foto: Keen
„Das KEEN-Mantra „HybridLife“ steht für das Engagement, immer wieder neue Lösungen für Herstellungs- und Geschäftsprozesse zu finden und für die Selbstverpflichtung, sowohl für die Mitmenschen als auch für die Umwelt Verantwortung zu übernehmen. Dass nachhaltige Verpackungen dabei ein wichtiges Element einer möglichst umweltschonenden Wertschöpfung sind, versteht sich von selbst. Unsere Kartonagen werden deshalb aus wiederaufbereiteten und zu 100% biologisch abbaubaren Materialien gefertigt.“
Nils Beste, Marketingkoordinator Deutschland bei Petzl, zum Thema Verpackungspolitik bei Petzl. Foto: Nils Beste
„Petzl setzt bewusst besonders umweltfreundliche Verpackungen für seine Produkte ein. Grundsätzlich reduzieren wir in einem ersten Schritt die Verpackung unserer Produkte auf das Nötigste. In einem zweiten Schritt versuchen wir für die absolut notwendige Verpackung zunächst so viele Elemente wie möglich aus wiederverwertbaren Materialien wie Papier, Pappe und vor allem kompostierbarer Kartoffelstärke herzustellen. Umweltfreundliche Verpackung bedeutet deswegen für Petzl, dass sie zunächst einmal minimal ausfällt und zudem aus wiederverwertbaren Materialien und möglichst wenig Plastik besteht. Zudem sollte aber auch ein etablierter Recyclingkreislauf existieren. Auch die umweltfreundlichste Verpackung macht keinen Sinn, wenn sie in der Müllverbennungsanlage landet.“
Aufmacher: Vaude-Hangtags liefern Informationen über ökologische Standards der Produkte. Foto: Vaude
Profitorientierter Eingriff in die Natur, hoher Energie- und Wasserverbrauch sowie optische Schandflecken am Berg: Skifahren ist vielen Umweltschützern ein Dorn im Auge. Doch die Zeiten ändern sich! Immer mehr Skigebiete legen auf Nachhaltigkeit wert.
Verständlich, dass kaum einer diesem Spaß widerstehen kann! Foto: Alpachtal
Text: Almut Otto, Fotos: divers
„Die meisten Skigebiete setzen in Bezug auf Umweltfreundlichkeit auf Sensibilisierungsmaßnahmen wie die Beschilderung von Schutzzonen oder eine nachhaltige Anreise“, weiß Katharina Conradin, Präsidentin CIPRA International, zu berichten, „doch auch die Installation von Solarpanels zur Stromproduktion für Liftanlagen wie in Golm bei Montafon oder im Zillertal können die Umweltbilanz eines Skigebietes verbessern.“ Conradin sieht aber auch den Wiederspruch, den Skifahren und Umweltfreundlichkeit mit sich bringen. Doch immerhin nennt sie fünf Kriterien, die die Existenz eines Skigebiets in ausgewählten Regionen rechtfertigen. Schließlich will keiner auf das Skifahren verzichten. Ein wesentlicher Faktor ist die Größe. Je größer das Gebiet, desto mehr internationale Kundschaft wird angelockt und desto mehr Energie wird bei der An-/Abreise verbraucht. Deshalb gilt: je kleiner, je nachhaltiger. Desweiteren sorgt hohe Schneesicherheit für weniger Kunstschneeproduktion, was wiederum Energie- und Wasservorräte schont. Wird das Skigebiet in die Landschaft eingebettet und somit auf Geländemodellierungen sowie Speicherseen verzichtet, deutet dies auch auf Umweltfreundlichkeit hin. Wichtig ist zudem, dass keine Schutzgebiete tangiert werden. Dies müssen sich vor allem Freerider zu Herzen nehmen. Letztendlich sollte ein Skigebiet wirtschaftlich tragbar sein, die regionale Wirtschaft stützen und auf staatliche Subventionen verzichten.
Skifahren mit Bedacht. Foto: Alpbachtal
ALPACHTAL – FORSCHUNGSZENTRUM FÜR NACHHALTIGEN TOURISMUS
Vorzeigeprojekt in Bezug auf Nachhaltigkeit ist das Alpachtal: Im April 2014 wurde es Forschungszentrum für nachhaltigen Tourismus im Alpenraum. Drei Jahre sollen unter dem Namen Mount++ neben der umweltverträglichen Nutzung des Skigebiets auch intelligente und praxisnahe Lösungen zur Energie- und Ressourceneinsparung gefunden werden. Im Fokus stehen dabei etablierte Lösungen wie umweltfreundliche Fortbewegung. Zudem ist ein Großteil der Hotellerie und Gastronomie nachhaltig aufgestellt. „Die Alpbacher Seilbahnen sind aktive Partner in dem Projekt Mount++ und bestrebt, mit modernster Technik energieeffizient und nachhaltig zu arbeiten“, erklärt Dr. Paul Stampfl, wissenschaftlicher Leiter des Projekts Mount++, „das gilt für die Pistenpräparierung mit Geräten, die mit dieselelektrischem Antrieb arbeiten genauso, wie für die Beschneiung mit Naturdruckgravitation.“
KURVENPATEN, ENERGIETEPPICH UND RENATURIERUNG
Mitmachen lohnt: In Arosa, können Skifahrer durch Aufwärmtraining auf einem Energieteppich, Energie für die Bergbahnen produzieren. Foto: Aros
Auch der Schweizer Skiort Arosa kann nachhaltiges Engagement vorweisen: Wer die Patenschaft für eine der 360 Kurven zwischen Chur und Arosa übernimmt unterstützt den Arosa Ökofonds, Leistungsträger im Dorf nutzen hauptsächlich Produkte aus der Region und neben dem Energieteppich organisieren die Arosa Bergbahnen mehrere Aufräumtage mit der Primarschule. Das Wintersportgebiet Arosa Lenzerheide fördert unter dem Motto „Mein Skiticket ist auch ein ö.V. Billett“ zudem den öffentlichen Verkehr. Freerider dürfen sich auf Checkpoints mit Informationen über Lawinensituationen und -gefahren sowie Hinweisen zum nachhaltigen Umgang mit der Umwelt freuen.
Der Stubaier Gletscher setzt vor allem auf energiesparende Maßnahmen wie Anpassung der Seilbahngeschwindigkeit, Energierückgewinnung, Nutzung von Abwärme, Lüftungssteuerung und Aufzeichnung der Energieverbräuche. Im Sommer schützt eine großflächige Vliesabdeckung den Gletscher vor dem Abschmelzen. Vor Ort zeichnet sich besonders der Jagdhof durch sein nachhaltiges Wirtschaften mit zum Teil eigenen Produkten aus.
Im Zweifelsfall kann es aber auch vorkommen, dass ein nicht mehr tragbares Skigebiet renaturiert wird. So geschehen am Gschwender Horn bei Immenstadt im Allgäu. Aus dem Skigebiet mit Liftanlagen und Pistenflächen wurde innerhalb von vier Jahren ein ansehnliches Wander-, Erholungs- und Naturgebiet.
Die Mayerhofner Bergbahen setzen auf Energie durch Solarenergie. Foto: Mayrhofen
LINKSAMMLUNG ZUM THEMA NACHHALTIGKEIT VON SKIGEBIETEN:
Ob harschiger Schnee oder harte Skipiste – Das Brandywine Splitboard von Prior überzeugt beim Touren mit geringem Gewicht, unterwegs mit einfacher Um-Montage und bergab mit hervorragenden Fahreigenschaften.
Die Bindungsmontage ist so leicht, das geht sogar mit zarten Frauenhänden. Foto: Julia Großmann
Text: Almut Otto, Fotos: divers
„Soweit ich weiß, gehört die längere Kante nach innen“, entfacht der Ramsauer Ski- und Bergführer, Peter Perhab, die Diskussion um die richtige Toureneinstellung beim Splitboard. Alle Österreicher sind sich einig: Die lange Kante gehört nach innen, denn der Talski gibt mehr Stabilität! Die deutschen Splitboarder hingegen bevorzugen die lange Kante außen: Beim Traversieren kann das zum Hang zeigende Bein stärkeren Druck ausüben, da das Talbein schon durchgestreckt ist. Zudem scheint das Gehen ergonomischer, da die Spitzen der Boardhälften voneinander wegzeigen. Das Kantenthema entwickelt sich zur grenzbildenden Geschmacksfrage. Laut Information der Boardhersteller sind beide Varianten machbar.
Ob beim Tourengehen die lange Kante innen oder außen gefahren wird, ist reine Geschmackssache. Foto: Almut Otto
Ein tolles Ensemble: Prior Brandywine-Carbon-Board, Magneto-Bindung und G3-Alpine Felle. Foto: Almut Otto
Dank Schnellverschluss ist die Bindungsmontage sogar für zarte Frauenhände ein Kinderspiel. Apropos Bindung: Die Ratschen lassen sich locker mit einem Handgriff öffnen. Nur das Schließen braucht seine übliche Zeit. Die Felle haben praktische Tip- und Tail-Klips und sind schnell auf- und wieder abgezogen. Nun zum Aufstieg mit den zwei Brettern: Fast zu easy! Die leichte Karbonkonstruktion spart bis zu 15 Prozent Gewicht gegenüber dem Glasfaserboard. Beide Boardhälften gleiten kaum merklich unter den Füßen dahin. Gelegentlich rutscht der Talski ab. Aber das ist eher eine Frage der richtigen Technik.
Leider hat´s keinen Neuschnee. Bei der ersten Abfahrt ist´s harschig, doch das Board reagiert hervorragend auf Gewichtsverlagerung und Kantendruck. Ob kurzer Schwung oder langer Carving-Turn: Sogar auf der harten Skipiste greifen die Kanten zuverlässig. Der Spalt in der Mitte ist kaum zu spüren. Fast plan liegt das Board auf dem Schnee. Wer ein Splitboard testen möchte, wendet sich am besten an den DAV oder bucht ein Camp.
Bei Splitboardcamps gibt´s viel zu lernen. Foto: Martin Huber
Infos
Name: Prior Brandywine Split XTC (Carbon)
Zielgruppe: weibliche Freerider
Einsatzbereich: vielseitig, hauptsächlich All-Mountain Backcountry/Freeride
Besonderheit: Karbon (ca. 500 g leichter als Fieberglasboard), schlankere Mittelbreite, mehr Sidecut und weicherer Flex als Herrenboard
Gewicht: bei 158 cm = 2,82 kg
Bauweise: direktional, Hybrid Rocker Profil für Auftrieb im Powder, weichen Kantenwechsel und gute Kantenkontrolle; 2–4 mm Vorspannung für gute Kraftübertragung bei Turns
Ausstattung: Voilé Hooks + Clips
Farbe: Wild Heart
Preis: 1079,00 Euro
Vergleichbares Herrenboard: Prior Backcountry Splitboard XTC (Carbon)
Nähere Infos unter: www.splitboard.eu
Bei der Bindungsmontage empfiehlt sich das Tragen von Handschuhen. Aufmacherfoto: Julia Großmann
Leinen los zu neuen Ufern! Mit „Sailing Rocks“ kommt zusammen, was hervorragend zusammen passt: Klettern und Segeln. Hier gibt es nämlich mehr Parallelen, als bisher bekannt war. Neben dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer kann weder der Eine noch der Andere ohne Leinen und Knoten leben. Bei unserem Törn rund um Kroatien haben wir Wind und Fels bei Split erobert.
„Da ein Kletterer!“, begeistert zeigt Jessica in die Höhen der Felsspalte beim Klettergebiet ‚Little Thailand` auf Hvar. Boris, unser kroatischer Skipper drosselt die Geschwindigkeit von Natalija, einer gemütlichen 40 Fuß Bavaria Segelyacht. Die verführerischen Felsen sind zum Greifen nahe. Doch für lange Klettertouren haben wir heute leider keine Zeit. Wir entscheiden uns, das Dinghi zu Wasser zu lassen, während Boris das Boot auf Position hält. Immerhin gibt das richtig tolle Bilder.
An den Küsten Kroatiens gibt es einige Klettergebiete. @Almut OttoKlettern in Slupja Stina @Almut Otto
Die beste Möglichkeit, das vom slowakischen Kletterfreak Miroslav Stec eingerichtete, private Klettergebiet „Suplja Stina“ zu erreichen, ist der Ort Nedjelja. Hier hat die über kroatische Grenzen hinaus bekannte Winzerei Zlatan Otok einen kleinen Hafen für bis zu vier Yachten à zwölf Meter Länge eingerichtet. Doch leider ist der Hafen aufgrund des Swells – gutes Ausfendern ist angesagt – nicht zum Übernachten geeignet. Das Klettergebiet ist übrigens per Dinghi in wenigen Minuten oder in einem 20-minütigen, etwas mühsamen Fußmarsch zu erreichen. Das abwechslungsreiche Klettergebiet ist äußerst beliebt und schnell überfüllt. Deshalb bittet Miroslav alle Kletterfreunde eindringlich, sich vorher bei ihm unter der Telefonnummer 00385917648182 anzumelden. So kommt jeder in den Genuss der tollen Routen.
Die Inseln und Küstenstreifen rund um die Mitteldalmatische Küste gehören zu den beliebtesten Kletterzielen Europas. Kein Wunder, dass hier mittlerweile an die 800 Kletterrouten in Kalksteinfelsen entstanden sind, die sogar ganzjährig Kletterspaß bieten. Einzige Ausnahmen: Kozjak sollte im Sommer aufgrund seiner Südlage gemieden werden, während Markezina greda nicht wintertauglich ist. Ansonsten gilt: Ob kurze, leichte Anfängerrouten oder Mehrseillängen bis 300 Meter, Deep Water Solo oder Bouldering – in den Klettergebieten rund um Split kommt jeder Kletterfan auf seine Kosten.
Wer zudem gerne mit einer Yacht unterwegs ist, dem steht in punkto perfekte Urlaubsfreuden nichts mehr im Weg. Denn die östliche Adria gehört zu den schönsten Segelrevieren der Welt. Das meist gute Wetter und die hohe Windsicherheit versprechen Segelfeeling pur. Zudem bieten die vorgelagerten Inseln Schutz vor hohen Wellen und die kurzen Distanzen erleichtern auch Anfängern das Navigieren. Nicht zuletzt lassen auch die unzähligen Übernachtungsmöglichkeiten keine Wünsche offen: In vielen Buchten bieten sogenannte Konobas – das sind kleine Restaurants mit landestypischer Küche – freies Festmachen (Free Mooring) an. Romantiker hingegen ankern in einer einsamen Bucht und versorgen sich selber. Und wer auf Stadttrubel steht, macht entweder in einem der historischen Häfen fest oder bucht sich in den hochmodernen Yachthäfen vor Ort ein.
Der Hafen Sveta Nedjelja (‚Heiliger Sonntag‘) gehört zur bekannten Winzerei Zlatan Otok. An der Moleninnenseite bietet er 2 – 4 temporäre Bootsplätze für Yachten bis 12 m Länge. Landanschluss vorhanden. Kostenpunkt cirka 33 Euro. Wer hier festmacht muss natürlich unbedingt den legendären Wein probieren. Außen können bei ruhiger See auch größere Schiffe anlegen. T.: +385 21 745703, www.zlatanotok.hr.
Für Freemooring bei Kod Barbe Bozjeg unter +385 21745046 anmelden. Von hier geht´s zum Klettergebiet Milna.
Traumhafte Lage: der Hafen ACI Marina Palmizana. @Almut Otto
Die schönste Insel der kroatischen Adria bietet zwei Übernachtungsmöglichkeiten:
Im Hafen der ACI Marina Sveti Klement ist das Boot geborgen wie in Abrahams Schoß. Zwei Bars, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt gehören mit zur Anlage. Etwa 150, teilweise temporäre Bootsplätze mit Landanschluss sind vorhanden. Öffnungszeiten von April bis Oktober. Kostenpunkt cirka 70 Euro/Tag (40 Fuß). T.: +385 21744995, www.aci-club.hr
Vinogradišće-Klement ist eine wunderschöne Ankerbucht auf der Insel Palmižana. Gesäumt von Bars und Restaurants, Badeplätzen und Landausflugsmöglichkeiten kann man es hier ein paar Tage aushalten.
Der Hafen von Omiš ist von imposanten Felsen gerahmt. Temporäre Bootsplätze, Tankstelle und Landanschluss sind vorhanden, T.: +385 21861025. Zur Not kann auch an der Mole festgemacht werden.
Wer den Großstadtrummel nicht scheut, kann sich auch beim Klettern in Split austoben. Der Hafen von Split ist unter T.: +385 21398548 erreichbar. Er bietet ganzjährig 364 Liegeplätze mit Landanschluss. Zudem gibt es hier eine Wechselstube, eine Bar, ein Restaurant, Sanitäranlagen, ein Lebensmittel- und ein Yachtausrüstungsgeschäft, eine Tankstelle, eine Servicewerkstatt und Kräne. Achtung: Etwa 200 Meter nördlich der Einfahrt liegt bei Niedrigwasser ein nicht gekennzeichneter Fels nur 1,50 Meter unter Wasser.
Der Hafen Put Cumbrijana b.b liegt in der Innenstadt und cirka 25 Kilometer von Split entfernt. Kostenpflichtige Parkplätze sind im Hafen vorhanden. Ebenso Bar, Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten und eine Tankstelle. Es gibt leider keine temporären Bootsplätze. T.: +385 21881258
Der Hafen Komiža auf Vis bietet temporäre Bootsplätze. Zudem ist eine Tankstelle vorhanden. T.: +385 21713085
Mala Travna bietet Freemooring. Zum Ankern eignet sich vor allem die Südküste.
KLETTERN
Brela
In Brela gibt es Platten für Technik und Ausdauer sowie Überhänge und zudem Routen am Gipfel Biokovo zu erklimmen. Das Gebiet bietet mehr als 70 Routen in den Graden 4c – 7c. Nachteil: Am besten per Auto erreichbar.
Trogir
Rund um Trogir gibt es die Klettergebiete Sveti Vid, Malacka und Kozjak auf dem Vilajica Gipfel mit insgesamt 35 Routen der Schwierigkeitsgrade 6a – 8b und einer Länge von12 – 50 Metern. Die teilweise senkrechten bis zu leicht überhängenden Kalksteinfelsen sind ein Genuss für geübte Kletterer. Da die meisten Routen südliche Ausrichtung haben, ist die beste Kletterzeit von Herbst bis zum Frühling.
HVAR
Podstine ist noch relativ wenig von Kletterern bevölkert, und dass, obwohl die zehn Routen mit Schwierigkeitsgrad 5a – 7a+ und einer Länge von 13 – 23 Metern förmlich zum Erkunden einladen. Da Ankern schwerlich möglich ist, erreicht man das Gebiet am besten mit dem Dinghi (Achtung: Swell), während das Segelboot im kleinen Hafen von Podstine oder zur Not auch in der Bucht von Mala Garska (Achtung: Wassertiefe z. T. zwei Meter) liegt.
Sluplja Stina gilt mittlerweile als Mekka der Klettergemeinde. Hier hat der Slowake Miroslaw Stec auf einem Privatgrund ein kleines Thailand mit 130 Kletterrouten von 30 – 40 Metern Länge und Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c nachgebaut. Eintrittsgebühr: 4 Euro. Um Rushhour an den Routen zu vermeiden und jedem seinen Spaß zu garantieren, bittet er um vorherige Anmeldung unter der Telefonnummer +385 917648182. Weitere Infos gibt es auch www.cliffbase.com. Das Boot am besten im kleinen Hafen von Nedjelja festmachen (siehe dort).
Zudem lädt auch die Höhle von Sveta Nedjelja zum Klettern ein. Leider ist sie nur durch einen langen Fußmarsch von 45 Minuten zu erreichen. Dafür bietet sie puren Kletterspaß für Fortgeschrittene (außerhalb der Höhle) und Könner (in der Höhle). Da sich Höhle und eine nebenan liegende Kirche in Privatbesitz befinden, unbedingt diese Stätten respektieren. So können auch nachfolgende Kletterer die atemberaubende Aussicht genießen.
Stracine bietet an die 15 Routen mit Schwierigkeitsgraden von 6a – 6c. Schön, dass hier im Schatten geklettert wird. Zum Klettergebiet führt ein steiler Pfad von der Straße ab bis zum Wandfuß. Das Boot am besten in der Nähe des Hafens ankern.
Vela Stiniva im Norden der Insel gilt dank seiner Höhle, der Überhänge und der schönen Schattenplätzen als einer der Top Spots auf Hvar. Hier gibt es in fünf Sektoren an die 40 Kletterrouten von 5a – 8a+. Achtung: Lose Steine – Helm aufsetzen!
Velika Stiniva ist Grotte, Bade- und Ankerbucht zugleich. Hier wird per Landfeste geankert.
Die Grotte Velika Steniva am Nordufer der Insel Hvar ist von der gleichnamigen Bade- und Ankerbucht aus zu erreichen. Sie liegt am Westufer der Bucht. Die Schwierigkeitsgrade von 5c – 8a+ an Steil- und Sintersäulen sind vor allem für routinierte Kletterer perfekt. Wer an seine Grenzen gehen will, findet auf der östlichen Talseite seine Herausforderungen. Doch auch Anfänger dürfen sich an den Routen rechts und links der Straße bei Graden von 4a – 5c austoben.
Milna ist ein recht kleines Klettergebiet mit etwa 20 Routen im Schwierigkeitsgrad von 5b – 7a. Das Boot kann beim Restaurant Kod Barbe Bozjeg festgemacht werden. Das Gebiet ist vom Ort Milna aus in einem 15-minütigen Fußmarsch erreichbar.
Brač ist bei den Kletterern vor allem durch seinen während des ‚Vanka Regule Outdoor adventure sport and film festivals‘ bekletterbaren Kirchturm in Ložišće bekannt. Am Ortsausgang gibt es zudem ein paar sehr leichte Anfängerrouten von 4a – 5c und einer Länge von 8 – 10 Metern. Insgesamt bietet die Insel über 100 Klettervarianten.
Wer im Hafen von Bobovišće liegt, erreicht in ein paar Minuten zu Fuß 250 Meter die Straße hinauf, dann nochmals 1,3 Kilometer nach rechts ein kleines Klettergebiet mit 6 Routen von 10 – 12 Metern Länge und einem Schwierigkeitsgrad von 5b – 6c+.
Der Felsbogen Kolač bei Nerežišća bietet insgesamt 12 Routen von 4a – 7c+. Leider ist er sehr schwer – über einen Feldweg – zu finden. Nach den Parkmöglichkeiten steht zudem noch ein 15 – 20-minütiger Fußmarsch bevor.
Auch bei Zlatni Rat, dem goldenen Horn der Insel, kann geklettert werden.
OMIŠ
Per Dinghi kommen Kletterfans nach 0,6 Seemeilen von der Mole zum Beispiel in das anspruchsvolle Gebiet Planovo. Hier gibt es Routen mit Schwierigkeitsgraden von 5a – 7c+. Insgesamt bietet das Gebiet um Omiš 15 Sektoren mit rund 200 Routen von 4a – 8b. Weitere Sektoren sind Babjača, Babina Bara, Crvena Stina, Ilinac, Komornjak, Lisičina, Mile Gojsalić, Peovo, Perivoj, Stomorica, Visoke Pole, Vojan. Umfangreiche Informationen über die Kletterrouten rund um Omiš gibt es auf der englischsprachigen Internetseite www.climbingomis.com.
SPLIT
Split dürfte das Eldrado für Kletterer in Kroatien sein.
Sustipan gilt zum Beispiel als der älteste DWS-Spot in Kroatien. Hier laden 6 – 10 Meter hohe, überhängende Cliffs zum Sprung ins Wasser ein. Schwierigkeitsgrad bis 7b.
DWS-Einsteiger sollten am Strand von Kašjuni – er liegt etwa ein Kilometer westlich von Sustipan – ihre ersten Wassersprünge üben. Die Wände sind nicht sehr hoch. Es gibt viele Griffe und der Felsen ist auch top.
Auch auf der Insel Čiovo gibt es an die 30 Routen mit DWS-Spots. Ihre Höhe von bis zu 20 Metern haben Schwierigkeitsgrade von 5c – 7b und sind vor allem den Könnern vorbehalten.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der durch die Route ‚Marulinos‘ bekannte Klettergarten Santine Stine. In dieser Einöd wohnten übrigens früher Eremiten.
Malačka/Kozjak/Marjan/Markezina greda
Diese Klettergebiete bieten für jeden Schwierigkeitsgrad etwas. Nachteil: Sie können nur mit dem Auto erreicht werden. Also vor oder nach dem Törn noch etwas Zeit lassen und dann entweder zur Felswand Kozjak, oberhalb der Kastelle fahren und beim Klettern die Aussicht auf die Stadt Split genießen. Alternativ geht´s zum westlichen Teil des Felsens. Der Felskopf Koludar diente übrigens ehemals als Sonnenuhr. Wer noch höher hinaus will, fährt ins Gebirge von Kozjak. Hier gibt´s im östlichen Teil große Höhlen und einen Überhang mit traumhafter Kulisse über der mittelalterlichen Befestigung Klis. In Marjan gilt es 76 Routen von 4 b – 8a zu erobern. Markezina greda ist in den letzten Jahren neu erschlossen worden und bietet 100 Routen von 15 – 150 (!) Metern in Schwierigkeitsgraden von 5c – 8b+.
VIS
Vis bietet verschiedene Klettermöglichkeiten von 4a – 6c+, die vor allem an der Südküste liegen. Hier gibt es jede Menge steile Grotten mit Überhängen. Besonders spannend ist ein Ausflug zur wildromantischen Bucht Stiniva. Sie ist aufgrund eines Felsvorhangs kaum zu sehen. Da die Felsen steil abfallen, kann man bei ruhigem Wetter dicht am Ufer mit Landfeste ankern (Achtung: Kreuzseen). Der Spot ist für DWS geeignet.
Wer auf Brač ist, sollte unbedingt die herrliche Rundumsicht vom 768 Meter hohen Vidova Gora Gipfel genießen. Er ist der höchste Berg der kroatischen Inseln. An schönen, klaren Tagen kann man sogar bis nach Italien sehen. Auch auf der Landzunge ‘Zlatni rat’ sollte man einmal gewesen sein. Je nach Wind und Strömung ändert das so genannte goldene Horn – auf dessen Spitze noch Überreste eines römischen Gutshofes stehen – immer wieder seine Form.
Ebenfalls sehenswert ist die ehemalige Inselhauptstadt Nerežišća mit ihren alten Relikten aus gotischer, frühchristlicher und illyrischer Zeit.
Mit 67,5 Kilometern Länge und einer maximalen Breite von 10,6 Kilometern ist Hvar die viertgrößte Adriainsel. Sehenswert in dem geschichtsträchtigen Ort sind der Marktplatz, die venezianische Werfthalle und die Promenade mit der Festung ‚Spanjola‘ aus dem 16. Jahrhundert. Abends trifft man sich im ‚Carpe Diem‘.
Diese kleine, mitteldamatische Stadt an der Flussmündung des Cetina war früher ein berüchtigtes Piratennest. Uralte Kirchen – zum Beispiel die Sveti Petar aus dem 10. Jahrhundert – steinerne Festungen und vor allem die Bronzestatue der Mila Gojsalić erinnern an die einst lebhafte Geschichte dieses alten Ortes.
Schon allein Trogir ist eine Reise nach Kroatien wert: Seit 1997 zählt die romanische Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. In dem von Stadtmauern umgebenen, historischen Stadtkern – der übrigens auf einer Insel liegt – sind einige Sehenswürdigkeiten aus der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock zu bewundern. Im Hafen von Trogir wurden übrigens Teile der TV-Serie Jack Holborn sowie auch Winnetou III gedreht.
Die kleine Insel vor Hvar gehört zu den schönsten der Adria. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Dieses Stückchen Erde bietet Erholung pur. Man kann von Bucht zu Bucht wandern und in verschiedenen Konobas – kleine Gaststuben mit landestypischen Gerichten – einkehren. Die liebevoll gestalteten Restaurants und Bars bieten eine herrliche Sicht aufs Meer. Einfach kultig!
Vis liegt 60 Kilometer vom dalmatischen Festland. Sie ist somit die am weitesten entfernte, bewohnte Insel. Nur auf Vis gibt es das Gericht ‚Komiška Pogača‘, ein Teig mit Sardellen, Zwiebeln und Tomaten. Bekannt ist die Insel zudem durch die so genannte ‚Tito-Höhle‘. Von dort soll Josi Tito 1944 den Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisiert haben. Sehenswert ist die Lagune bei Stiniva, die nur durch ein Felsentor mit dem Dinghi zu befahren ist. Wer abends ausgehen möchte, ist in Kut richtig aufgehoben.
Worauf sollte man bei der Planung des Törns achten?
Kurz zusammengefasst: Wann fahre ich mit wem wohin? Denn erstens ist die Wahl der richtigen Jahreszeit und zweitens sind die zugehörigen Wetterbedingungen im Revier für einen gelungenen Törn entscheidend. Doch auch die Mitsegler sollten gut zusammenpassen. Wer mit Familie fährt, braucht zum Beispiel tagtäglich die Möglichkeit eines Bespaßungsprogrammes wie Sandbuddeln oder baden. Wer mit Bootsunerfahrenen Leuten unterwegs ist, sollte vielleicht nicht gerade im Herbst die Leinen los machen. Und schließlich hat jedes Revier seine Eigenheiten. Während in Kroatien im Sommer schon mal die Bora über die Meere fegt, kann auf Sizilien totale Flaute herrschen.
Welche Tipps hast du für Charterer?
Am besten nimmt man ein nicht zu altes und auch kein nagelneues Boot. Zwar kann zum Beispiel ein 2001er Boot recht gut sein, aber sicher ist dies abgenutzter als ein neueres Boot. Bei einem neuen Boot muss man wiederum mit Kinderkrankheiten rechnen. Außerdem stinkt es oft extrem nach GFK.
Wichtig ist zudem, dass man sich vor dem ersten Ablegen wirklich Zeit nimmt. Am besten lässt man den Arbeitsstress mit Beginn des Urlaubs zuhause. So können in Ruhe die wichtigen Funktionen des Bootes wie Echolot, Funkgerät, Motor und Segel geprüft werden. Auch macht es durchaus Sinn, sich ziemlich am Anfang den Zustand des Unterwasserschiffs anzuschauen. Schließlich möchte man ja auf jeden Fall seine Kaution zurückhaben. Zudem gibt es beim Vercharterer eine Checkliste, auf der alle Dinge – von der Rettungsweste bis hin zum Küchengeschirr – stehen und die kontrolliert werden sollte.
Welche Möglichkeiten, Sailingrocks zu erleben haben alle, die nicht die Befähigungsnachweise wie Segelschein und Funkzeugnis haben?
Wer keinen Segelschein hat oder sich eventuell noch unsicher beim Navigieren ist, kann auch ein Boot mit Skipper chartern. Der kostet um die 100 Euro am Tag. In dem Falle ist es übrigens üblich, dass der Charterer auch die Verpflegungskosten für den Skipper übernimmt.
Packliste Klettern
Gurte, Helme, Expressschlingen, Seile (eins mit 80 m!), HMS Karabiner, Bandschlingen, Schuhe
Hilfe Kit, Mücken- und Sonnenschutz, wasserdichte Packtaschen, robuste Sonnenbrille, Fotoapparat, Smartphones, Ladekabel, Solarladegeräte, Stirn-/Taschenlampen, Nähzeug
Tipp: Da das Salzwasser alles angreift, das Material unbedingt in wasser- und staubdichten Taschen oder Rücksäcken verstauen. Und natürlich: Nach dem Gebrauch gut mit Süßwasser ausspülen!
Literatur: Boris Čujić, Croatia, Kletterführer, Astroida-Verlag, Zagreb 2009 – erhältlich in gut sortierten Führerbibliotheken, Neuauflage erscheint im Herbst 2013
Gastbeitrag geschrieben für Xaver – dem gestrickten Bürohund, der gerne auf Reisen geht
Servus beinand!
Gerade noch mit Rosi und Christian in Garmisch-Partenkirchen in der Rheuma-Kinderklinik und nur wenig später bei der schwarzen Labradorschönheit Salome in Aschau. Ich gebe zu, ein bisserl hab ich mich schon in sie verliebt: ihre braunen Augen, das glänzende Fell und ihr hübscher, durchtrainierter Körper. Ja, das Leben auf dem Lande hält eben fit. Salome hat höchstens einen Makel: Sie frisst für ihr Leben gern. Aber welcher Hund tut das nicht? Deshalb haben wir es uns gestern erst mal zusammen mit ihrem Stoffrudel bei einem riesigen Rinderkopfhautstückchen in der Sonne gemütlich gemacht und einfach ein bisschen geplaudert.
So ein Hundeleben kann ja tatsächlich ganz schön spannend sein. Vor allem, wenn man so gerne unterwegs ist wie wir. Natürlich habe ich meinen neuen Freunden von den interessanten Eindrücken meiner letzten Reisen nach Norwegen, Brixen und Garmisch erzählt. Doch auch Salome hat bereits viel von der Welt gesehen. Sie reist mit ihrem Familienrudel fast überall hin. Nur in die Türkei nach Olympos kann sie nicht mitkommen, schade!
Dafür hat Salome schon ein Buch geschrieben. Es ist ein Stadtführer für Hunde und heißt: FRED & OTTO unterwegs in München.
Relaxen nach einem schönen Tag @Almut Otto
Das Buch kommt am 6. November raus. Hier steht alles drin, was Münchener Hunde und Touristen-Hunde wissen sollten. Ich werde mir das Buch auf jeden Fall noch mal ganz in Ruhe durchlesen. Denn gestern und heute hatte ich dazu keine Zeit.
Nach einer kräftigen Stärkung hat Salome mir gestern nämlich die lustigen Bankerl in Aschau gezeigt: In dem Wander-, Biker- und Gleitschirmfliegerparadies ist gerade Bankerl-Jahr. Und das heißt: Hier stehen an die 400 Bänke zum Ausruhen für die müden Sportler bereit. Darunter sind 125 ganz besondere Themenbänke. Wir haben gerade mal sieben davon geschafft.
Hier die Bank vom Metzger Toni – alle Bankerl-Fotos @Almut Otto
Am besten hat mir natürlich das Bankerl vom Metzger Toni (ganz oben) gefallen. Denn die netten Verkäuferinnen haben Salome und mir gleich ein paar Würstchen spendiert. Das nenne ich Gastfreundschaft!
Die schöne Salome hat mir abends ein Plätzchen in ihrem Körbchen angeboten. Das war so kuschelig. Ich hab immer noch etwas Schmetterlinge im Bauch, wenn ich daran denke …
Was für ein kuscheliger Schlafplatz @Almut Otto
Salome hat mir auf einer Karte gezeigt, wo sie immer zum Wandern, Radeln, Rodeln und Joggen hingeht. Das Angebot hier ist riesig, und ich war sicher nicht das letzte Mal da. Für uns stand heute die Baumgartenalm auf dem Programm. Die liegt 1180 m hoch. Almut und ihr Partner Franz sind raufgeradelt. Zum Glück musste ich nicht alles laufen, sondern durfte mich zum Schluss im Radlrucksack ausruhen. Da war auch gleich die Aussicht viel besser.
Abhängen an der Baumgartenalm @Almut OttoAn der Kampenwand gibt es viele Wandermöglichkeiten. @Almut Otto
Der Blick auf die umliegenden Berge war schon gigantisch. Salome ist tatsächlich alles gelaufen, rauf und runter. Hut ab! Aber ihr Frauli ist auch extra langsam hinuntergefahren, damit es der Salome nicht so auf die Gelenke geht.
Ja, das waren zwei herrliche Tage, doch jetzt heißt es Abschied nehmen …
Vor der Abreise in die Türkei, nach Olympos…leider kann Salome nicht mit. @Almut Otto
Wie schön wäre es, wenn Salome mit in die Türkei könnte. Aber sie passt leider nicht ins Handgepäck.
Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall ganz genau erzählen, was ich mit ihrem Frauchen auf der Recherchereise für die Mountains4u alles erlebt habe – freut Euch drauf!
Text: Almut Otto Fotos: Franz Osterhammer/Almut Otto
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